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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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langen Klauen schleiften über dem Boden.
    Dann rannte er auf der anderen Seite des Hügels hinab. Sein Atem ging stoßweise. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er sah, daß die Pferde den Strom durchquert hatten und jetzt auf der anderen Seite grasten, zwanzig Meter weiter entfernt als zuvor. Als er den Hügel hinuntereilte, hoffte er, daß sich dieser Unterschied nicht als fatal erweisen würde.
    Er konnte die Trolle hinter sich hören, als er mit voller Geschwindigkeit in den Fluß stürzte. Hier war es zwar seicht, aber dennoch hielt das Wasser ihn auf.
    Er plantschte durch den Fluß. Plötzlich stolperte er über einen Stein und fiel.
    Er warf die Arme vor, stützte sich auf die Hände und hielt den Kopf über Wasser. Er versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, stolperte erneut und drehte sich um, als die Trolle sich dem Rand des Wassers näherten. Beim Anblick ihres Quälgeistes, der im Wasser stolperte, heulten sie auf und blieben einen Moment stehen. Pug überfiel schreckliche Angst, als er mit tauben Fingern versuchte, einen Stein in seine Schleuder einzulegen. Er fummelte herum, ließ die Schleuder fallen - und das Wasser trug sie fort. Ein Schrei stieg ihm in die Kehle.

    Als die Trolle das Wasser betraten, explodierte hinter Pugs Augen ein Blitz.
    Brennender Schmerz breitete sich auf seiner Stirn aus, als feurige Buchstaben vor seinem geistigen Auge auftauchten. Sie waren Pug von einer Schriftrolle her vertraut, die Kulgan ihm mehrere Male gezeigt hatte. Ohne nachzudenken, murmelte er den Zauberspruch. Jedes Wort verschwand vor seinem geistigen Auge, sobald er es ausgesprochen hatte.
    Als er das letzte Wort gesagt hatte, hörte der Schmerz auf, und ein lautes Brüllen ertönte vor ihm. Er öffnete die Augen und sah die beiden Trolle, die sich im Wasser wanden. Ihre Augen weiteten sich vor Schmerz und Angst, als sie hilflos schreiend und stöhnend das Wasser traten.
    Pug zog sich selbst aus dem Wasser und sah den Gestalten zu, während sie kämpften. Jetzt husteten und spuckten sie. Nach einer Weile schüttelte sich einer und blieb dann reglos mit dem Gesicht nach unten liegen. Der zweite brauchte ein paar Minuten länger zum Sterben. Aber wie sein Kamerad ertrank auch er, da er unfähig war, den Kopf über das seichte Wasser zu halten.
    Pug fühlte sich wie betäubt und schwach, als er den Fluß erneut - diesmal in die andere Richtung - überquerte. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    Nach ein paar Schritten blieb er stehen, weil ihm die Pferde einfielen. Er schaute sich um, konnte die Tiere aber nirgendwo entdecken. Sie mußten davongelaufen sein, als sie die Trolle gerochen hatten.
    Pug nahm seinen Rückweg zur Prinzessin wieder auf. Er erreichte erneut die Hügelkuppe und sah sich um. Sie war nirgendwo zu erblicken. Also richtete er seine Schritte zu dem umgestürzten Essenskorb. Er konnte nicht richtig denken, und er hatte großen Hunger. Er wußte, daß er sich irgend etwas einfallen lassen mußte oder irgend etwas tun sollte. Aber alles, was sich unter seinen bunten Gedanken abzeichnete, war »Essen«.
    Er fiel auf die Knie, packte eine Käsekante und stopfte sie in den Mund. Eine halbvergossene Flasche Wein lag in der Nähe, und mit dem restlichen Inhalt spülte er den Käse hinunter. Der fette Käse und der herbe Weißwein belebten ihn. Er fühlte, wie sein Geist wieder klarer wurde. Er riß ein großes Stück Brot von einem Laib und kaute daran, während er versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen.
    Als Pug all die Ereignisse überdachte, wurde ihm etwas ganz klar. Irgendwie war es ihm gelungen, einen Zauberfluch zu verhängen. Mehr noch, er hatte es ohne die Hilfe eines Buches, einer Schriftrolle oder eines sonstigen Gegenstandes getan, Er war sich nicht sicher, aber irgendwie kam ihm das merkwürdig vor. Seine Gedanken verwirrten sich erneut. Mehr als alles andere wünschte er sich, schlafen zu können. Aber während er weiter an seinem Essen kaute, drängte sich ihm ein anderer Gedanke auf und durchbrach die Fülle von Eindrücken. Die Prinzessin!
    Er sprang auf die Füße, sein Kopf dröhnte. Er wartete, bis er sicher auf den Beinen war. Dann packte er etwas Brot und Wein und marschierte in die Richtung, in die sie gelaufen war, als er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er zwang sich vorwärts. Seine Füße schlurften, als er versuchte zu gehen. Nach ein paar Minuten stellte er fest, daß er jetzt besser denken konnte, und auch seine Erschöpfung ließ nach. Er wollte

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