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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Westen.«
    »Trotzdem heißt das alles noch nicht, daß sie nicht von —«, Algon brach ab, als wäre es ein schwieriges Zugeständnis, »von jenseits der Endlosen See kommen.« Diese Aussicht schien ihn weniger zu beunruhigen als die Möglichkeit einer fremden Welt.
    Tully schien über diese Unterbrechung verärgert zu sein. »Da ist noch mehr, viel mehr. Ich folgte ihm durch seine Träume. Viele handelten von seinem Heimatland. Er erinnerte sich an Kreaturen, die anders sind als alles, was ich je gesehen oder von dem ich gehört habe. Es waren Dinger mit sechs Beinen, die Wagen ziehen wie Ochsen, und andere Kreaturen, die aussehen wie Insekten oder Reptilien, aber wie Menschen sprechen. Sein Land war heiß. und seine Erinnerung an die Sonne zeigte ein Gebilde, das größer war als unsere, und grüner in der Farbe. Dieser Mann kam nicht aus unserer Welt.« Das letzte sagte er so, daß es allen im Raum Anwesenden jeglichen Zweifel nahm. Tully würde eine solche Bemerkung nie machen, wenn er nicht ganz sicher war.
    Im Raum herrschte Stille, als jeder einzelne über das Gesagte nachdachte. Die Jungen sahen zu. Sie teilten die Gefühle der Männer. Es war, als wenn niemand sprechen wollte, und die Tatsache nur auf diese Weise wie ein böser Traum vorbeigehen könnte.
    Borric erhob sich und schritt zum Fenster hinüber. Er starrte auf die kahle Rückwand der Burg. Es war, als sähe er dort etwas, was ihm eine Antwort auf die Fragen geben könnte, die in seinem Kopf herumwirbelten. Hastig wandte er sich um. »Wie sind sie hierher gekommen, Tully?«
    Der Herzog wartete, bis der Priester mit den Achseln zuckte und sagte: »Vielleicht kann uns Kulgan eine Theorie bieten. Folgendes halte ich für das Wahrscheinlichste: Das Schiff trieb im Sturm ab; der Kapitän und der größte Teil der Mannschaft waren verloren. Dieser Erhabene, wer immer das ist, sah eine letzte Möglichkeit, das Schiff vor dem Sturm zu retten, darin, es mit einem Fluch zu belegen oder das Wetter zu verändern oder irgend etwas anderes Mächtiges. Das Ergebnis war, daß das Schiff aus seiner eigenen Welt in diese katapultiert wurde, wo es vor den Küsten von Seglers Gram auftauchte. Hier blies ein starker Westwind; es waren kaum noch Matrosen an Bord, und so wurde das Schiff direkt auf die Felsen getrieben.«
    Fannon schüttelte den Kopf. »Aus einer anderen Welt. Wie kann das möglich sein?«

    Der alte Priester hob die Hände in beschwörender Geste. »Darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Die Ishaperianer bewahren alte Schriftrollen in ihren Tempeln. Von einigen heißt es, sie wären Abschriften alter Werke, die wiederum Abschriften noch älterer Schriftrollen wären. Sie behaupten, die Originale würden in ununterbrochener Reihe bis zu den Chaotischen Kriegen zurückreichen, In ihnen werden ‘andere Ebenen’ und ‘andere Dimensionen’
    erwähnt, eines jedoch ist klar - Sie kennen Länder und Menschen, die uns unbekannt sind, und legen nahe, daß einstmals Menschen diese anderen Wellen bereisten und dass Reisende aus anderen Welten nach Midkemia kamen. Diese Behauptungen sind seit Jahrhunderten Thema religiöser Debatten, und niemand kann mit Sicherheit sagen, wieviel Wahrheit in ihnen enthalten ist.« Er machte eine kurze Pause. »Bis jetzt«
    Wenn ich nicht gesehen hätte, was in Xomichs Geist war, hätte ich eine solche Theorie nicht akzeptiert, um die Ereignisse dieses Tages zu erklären.
    Aber so,.« Er überließ es den anderen, seinen Gedanken zu Ende zu führen.
    Borric kehrte zu seinem Stuhl zurück und stellte sich dahinter, eine Hand auf jeder Seite der hohen Rückenlehne. »Es scheint so unmöglich.”
    »Das Schiff und der Mann sind eine Tatsache, Vater«, sagte Lyam. Arutha fügte der Bemerkung seines Bruders hinzu: »Wir müssen überlegen, wie groß die Chancen sind, daß sich ein solches Ereignis wiederholt.« Borric wandte sich an Tully, »Ihr hattet recht, als Ihr sagtet, daß dies vielleicht eine ernste Situation ankündigen könnte. Sollte ein großes Kaiserreich seine Aufmerksamkeit Crydee und dem Königreich zuwenden…«
    Tully schüttelte den Kopf. »Borric, ist es so lange her, daß du von mir gelernt hast, daß du überhaupt nichts begreifst?« Er hielt eine Hand hoch, als der Herzog zum Protest ansetzte. »Verzeiht mir, Mylord. Ich bin alt und müde und vergesse meine Manieren. Aber die Wahrheit ist immer noch die Wahrheil. Sie sind eine mächtige Nation, oder vielmehr ein Kaiserreich aus Nationen, und wenn sie

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