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Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unterhaltung und versuchte, eine Frage zu stellen.
    Die beiden alten Freunde aber stritten weiter, ohne sich um ihn zu kümmern.
    Schließlich lenkte Kulgan ein. »Wahrscheinlich hast du wohl recht«, sagte er und warf seine Bücher aufs Bett. Er sah Pug, der neben der Tür wartete. »Was? Immer noch hier?«
    »Ihr habt mir noch nicht gesagt, weshalb Ihr mich habt rufen lassen, Kulgan.«
    »Was?« Kulgan blinzelte wie eine Eule, die plötzlich in helles Licht blickt.
    »Hab’ ich nicht?« Pug nickte. »Nun, denn. Der Herzog befiehlt, daß wir fertig sind, um beim ersten Tageslicht zu reiten. Die Zwerge haben noch nicht geantwortet, aber er will nicht länger warten. Der Paß des Nordens ist mit ziemlicher Sicherheit versperrt, und er befürchtet schon Schnee am Paß des Südens.« Beiläufig fügte Kulgan hinzu: »Womit er recht hat. Meine Wetternase verrät mir, daß der Schnee schon fast hier ist. Wir haben einen frühen und harten Winter vor uns.«
    Tully schüttelte den Kopf, als er sich erhob. »So spricht der Mann, der vor sieben Jahren eine Dürre vorhersagte. Und da hatten wir die schlimmste Überflutung, an die ich mich erinnern kann. Magier! Scharlatane seid ihr alle.«
    Langsam ging er zur Tür, von wo aus er Kulgan noch einen letzten Blick zuwarf. Ehrliche Sorge war an die Stelle seines ironisch gespielten Zornes getreten. »Obwohl du dieses Mal recht hast, Kulgan. Meine Knochen schmerzen sehr. Der Winter steht vor der Tür.«
    Tully ging, und Pug fragte: »Wir reisen also ab?« »Ja! Das sagte ich doch bereits, oder nicht? Packe deine Sachen zusammen, und zwar schnell. Bis zur Morgendämmerung dauert es nur noch eine Stunde.«

    Pug nickte und eilte davon. Kulgan blieb zurück, den Bücherstapel vor sich betrachtend. Mit Bedauern hob er den nächsten Stapel auf und stellte ihn in ein Regal zurück. Nach einer Weile packte er ein Buch und stopfte es in seinen Sack. »Dieses eine - das wird schon nicht so schlimm sein«, sagte er zu einem unsichtbaren, kopfschüttelnden Tully. Dann stellte er den Rest der Bücher ins Regal, bis auf den letzten Band, den er in den Sack schob. »Also gut«, erklärte er trotzig, »zwei!«

Reise

    Ein leichter, nasser Schnee fiel vom Himmel.
    Pug zitterte unter seinem Reiseumhang, als er auf seinem Pferd saß. Seit zehn Minuten war er bereits im Sattel und wartete darauf, daß auch der Rest der herzoglichen Begleitung fertig wurde.
    Der Hof füllte sich mit eilenden, rufenden Männern, die Vorräte auf die Maultiere des Lastzuges banden. Der Morgen dämmerte soeben herauf und verlieh dem Hof ein wenig Farbe anstelle der Grau- und Schwarztöne, die Pug begrüßt hatten, als er aus dem Turm kam. Träger hatten sein Gepäck bereits nach unten geschafft und sicherten es zwischen den anderen Gegenständen, die mitgenommen werden sollten.
    Ein entsetztes »Hoa!« ertönte hinter Pug, und als er sich umwandte, erblickte er Tomas, der an den Zügeln eines nervösen Tieres zerrte, das den Kopf hoch in die Luft warf. Wie Pugs eigenes, schlankes Kriegspferd war es etwas ganz anderes als der alte Gaul, auf dem sie damals zum Wrack geritten waren. »Zieh nicht so hart«, rief Pug. »Du reißt an seinem Maul und machst ihn damit verrückt. Zieh ganz sachte an.«
    Tomas gehorchte, und das Pferd beruhigte sich. Tomas saß darauf, als wäre der Sattel mit Nägeln gespickt. Sein Gesicht war die leibhaftige Konzentration, als er zu ergründen versuchte, was das Pferd als nächstes anstellen könnte.
    »Wenn du gestern nicht marschiert wärest, hättest du statt dessen ein wenig reiten üben können. Jetzt muß ich es dir unterwegs beibringen.«
    Tomas schien dankbar, daß ihm Hilfe versprochen worden war. Pug lächelte.
    »Wenn wir Bordon erreichen, wirst du wie die Lanzer des Königs im Sattel sitzen.«
    »Und gehen wie eine vergewaltigte Jungfer.« Tomas rutschte im Sattel herum.
    »Ich habe jetzt schon das Gefühl, seit Stunden auf einem Steinblock zu sitzen.«
    Pug sprang von seinem Pferd und untersuchte Tomas’ Sattel. Dann fragte er: »Wer hat dieses Pferd für dich gesattelt?«
    »Ralf. Warum?«
    »Das dachte ich mir. Er ist nachlässig bei der Arbeit. Deine Steigbügel sind zu lang. Wenn du ein paar Stunden so reitest, dann kannst du einen Monat lang bei deinen Mahlzeiten stehen. Komm, steig ab, dann zeig ich es dir.«
    Tomas stieg ab und wäre fast dabei heruntergefallen. Pug zeigte ihm die richtige Länge für seine Steigbügel und inspizierte den Leibgurt, der locker war. Er

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