Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers

Titel: Midkemia Saga 01 - Der Lehrling des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
die Chance zu einem guten Kampf.
    Das Geschwätz beider Knaben klang hohl in den Ohren der Soldaten um sie her, die stumm und angespannt zu Pferd saßen. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten sie den Treffpunkt. Es handelte sich um eine Lichtung von beachtlicher Größe mit mehreren Baumstümpfen darauf, die von Moos überwachsen waren. Es schimmerte durch den Schnee und verriet, daß diese Bäume schon vor langer Zeit geschlagen worden waren.
    Die frischen Pferde standen im Rudel und wurden von sechs Wachen beaufsichtigt. Als die Gesellschaft des Herzogs herbeiritt, zogen sie die Waffen. Sie senkten sie erst, als sie das vertraute Banner von Crydee erkannten. Diese hier waren Männer aus Carse, die das scharlachrote Wams des Barons Bellamy mit einem goldenen Kreuz darauf trugen. Der Schild eines jeden Mannes trug dasselbe Zeichen.
    Der Hauptmann der sechs Wachen salutierte. »Hervorragend gefunden, mein Herr.«
    Borric grüßte knapp. »Die Pferde?« fragte er dann bloß.
    »Stehen bereit, Lord, und sind ruhelos vom Warten. Wie die Männer auch.«
    Borric stieg ab. Ein anderer Soldat aus Carse nahm die Zügel seines Pferdes.
    »Probleme?«
    »Keine, Mylord. Aber dieser Ort hier ist gut geeignet für Männer, die weniger als ehrlich sind. Die ganze letzte Nacht haben wir immer zu zweit Wache gestanden und fühlten Blicke auf uns gerichtet.«
    Der Hauptmann war ein Veteran, der zu seiner Zeit Kobolde und Banditen bekämpft hatte. Er war kein Typ, der sich leicht etwas eingebildet hätte, und der Herzog erkannte dies wohl.
    »Verdoppelt heute nacht die Wachen. Morgen werdet ihr die Pferde in die Garnison zurückgeleiten. Ich würde sie zwar lieber einen Tag ruhen lassen, aber dieser Ort ist wohl kaum dazu geeignet.«
    Prinz Arutha trat vor. »Auch ich habe in den letzten Stunden Blicke auf uns ruhen gefühlt, Vater.«
    Borric wandte sich dem Hauptmann zu. »Es wäre möglich, daß wir von einer Bande beschattet worden sind, die versucht hat, unsere Mission zu ergründen.
    Ich werde zwei Mann mit Euch zurückschicken, denn fünfzig oder achtundvierzig Mann, das macht kaum einen Unterschied. Aber acht sind eine weit bessere Anzahl als sechs.«
    Wenn der Hauptmann Erleichterung über diese Entscheidung verspürte, dann zeigte er sie nicht und sagte einfach: »Ich danke Euch, Mylord.«
    Borric entließ den Mann und begab sich mit Arutha zum Zentrum des Lagers, wo ein großes Feuer brannte. Die Soldaten errichteten einen Schutz gegen den Nachtwind, wie sie es jede Nacht getan hatten, seit sie unterwegs waren. Borric entdeckte zwei Maultiere bei den Pferden und erkannte, daß auch Heuballen mitgebracht worden waren. Arutha folgte seinem Blick. »Bellamy ist ein vorsichtiger Mann. Er dient Euer Gnaden gut.«
    Kulgan, Gardan und die Jungen näherten sich den beiden Adligen, die sich am Feuer wärmten. Dunkelheit senkte sich schnell auf sie herab. Selbst mittags gab es in dem schneebedeckten Wald nur wenig Licht. Borric sah sich um, und nicht nur die Kälte machte ihn zittern. »Dieser Platz steht unter einem schlechten Omen. Wir tun gut daran, so schnell wie möglich wieder aufzubrechen.«
    Sie aßen hastig und legten sich dann schlafen. Pug und Tomas lagen dicht beieinander. Jedes fremde Geräusch ließ sie zusammenfahren, bis ihre Müdigkeit sie doch einschlafen ließ.
    Die Gesellschaft des Herzogs drang tief in den Wald ein. Sie kamen durch Schneisen, die so dicht bewachsen waren, daß die Fährtensucher häufig ihren Kurs ändern mußten, bis sie einen Weg fanden, der für die Pferde zu begehen war. Der Wald war düster, und das wuchernde Unterholz hemmte ihre Reise.
    »Ich bezweifle, daß die Sonne jemals hierher scheint«, wandte sich Pug an Tomas. Er sprach ganz leise. Tomas nickte bloß und hatte die Augen auf die Bäume geheftet. Seit sie die Männer aus Carse vor drei Tagen verlassen hatten, war die Spannung mit jedem Tag größer geworden. Die Geräusche des Waldes hatten nachgelassen, als sie tiefer zwischen die Bäume ritten, bis sie jetzt in völliger Stille einherzogen. Es war, als ob selbst die Tiere und Vögel diesen Teil des Waldes mieden. Pug wußte, daß es einfach daran lag, daß die meisten Tiere nach Süden gezogen waren oder Winterschlaf hielten. Aber auch dieses Wissen verringerte seine und Tomas’ Furcht nicht.
    Tomas wurde langsamer. »Ich habe das Gefühl, daß etwas Schreckliches geschehen wird.«
    »Das sagst du jetzt seit zwei Tagen.« Nach einer Minute fügte er hinzu: »Ich hoffe, wir müssen

Weitere Kostenlose Bücher