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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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können, die die Gesellschaft billigt. Da ich ohne Clan oder Familie war, hatte ich nichts zu verlieren. Und du warst immer schon ein schlechter Sklave, der seinen Platz nicht kannte.«
    Laurie nickte. »Ich bin froh, daß du zurückgekommen bist. Wirst du bleiben?«
    Milamber schüttelte verneinend den Kopf. »Ich habe hier keinen Platz mehr. Außerdem gibt es Arbeit für mich. Ich habe jetzt meinen eigenen Besitz m der Nähe der Stadt Ontoset. Ich bin gekommen, um dich zu holen. Und Katala, wenn…« Seine Stimme erstarb, als hätte er Angst, nach ihr zu fragen.
    Laurie, der seine Verlegenheit spürte, sagte: »Sie ist noch hier, und sie hat keinen anderen Mann genommen. Sie wollte dich nicht vergessen.« Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Götter von Midkemia! Das habe ich ganz vergessen. Du kannst es ja gar nicht wissen.«
    »Was?«
    »Du hast einen Sohn!«
    Milamber saß wie vom Donner gerührt. »Einen Sohn?«
    Laurie lachte. »Acht Monate nachdem du fortgeholt worden bist, wurde er geboren. Er ist ein prächtiger Junge, und Katala ist eine gute Mutter.«
    Milamber war überwältigt von diesen Neuigkeiten. »Bitte, würdest du sie herholen?«
    Laurie sprang auf die Füße. »Sofort.«
    Er stürzte aus dem Zimmer. Milamber kämpfte gegen ein Gefühl an, das ihn zu verschlingen drohte. Er riß sich zusammen und wandte an, was er als Magier gelernt hatte, um seinen Geist zu entspannen.
    Die Tür glitt auf, und Katala wurde sichtbar. Unsicherheit zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    Laurie stand hinter ihr, einen etwa vierjährigen Knaben in den Armen.
    Milamber stand auf und breitete die Arme aus. Katala lief zu ihm, und in seiner Freude hätte er fast geweint. Einen Moment umarmten sie sich schweigend und klammerten sich aneinander, dann murmelte sie: »Ich hielt dich für tot. Ich hatte gehofft… aber ich dachte, du wärest von uns gegangen.«
    Noch ein paar Minuten blieben sie so stehen. Ein jeder war versunken in die Freude über die Gegenwart des anderen. Schließlich befreite sie sich aus seinen Armen. »Du mußt deinen Sohn kennenlernen, Pug.«
    Laurie brachte den Jungen zu ihm. Er schaute Milamber mit großen, braunen Augen an. Er war ein hübscher Junge, der seiner Mutter ähnlicher sah als seinem Vater. Aber irgend etwas an der Art, wie er den Kopf schief hielt, erinnerte auch an den Knaben aus der Burg Crydee. Katala nahm ihn Laurie ab und schob ihn zu Milamber hinüber. »William, das ist dein Vater.«
    Der Junge schien das recht skeptisch aufzunehmen. Er wagte ein schüchternes Lächeln, hielt sich aber möglichst fern. »Ich will runter«, erklärte er abrupt. Milamber lachte und stellte den Jungen auf die Füße. Er schaute seinen Vater an, verlor dann aber sofort das Interesse an diesem Fremden in Schwarz. »Ooh!« rief er und lief hinüber, um mit den Schachfiguren des Herrn der Shinzawais zu spielen.
    Milamber schaute ihm einen Augenblick zu. Dann sagte er: »William?«
    Katala stand neben ihm. Sie hatte den Arm um seine Taille gelegt, als hätte sie Angst, er würde wieder verschwinden. Laurie sagte: »Sie wollte einen Namen aus Midkemia für ihn, Milamber.«
    Katala zuckte zusammen. »Milamber?«
    »Das ist mein neuer Name, Liebling. Du mußt dich daran gewöhnen, mich so zu nennen.« Sie runzelte die Stirn, ganz und gar nicht erfreut bei dieser Vorstellung. »Milamber«, wiederholte sie und prüfte den Klang. Dann meinte sie achselzuckend: »Ein guter Name.«
    »Wie bist du auf William gekommen?«
    Laurie ging zu dem Jungen hinüber, der gerade versuchte, die Figuren aufeinanderzutürmen.
    Vorsichtig nahm er sie ihm fort. Der Knabe warf ihm einen düsteren Blick zu. »Ich will spielen«, erklärte er empört.
    Laurie hob ihn hoch und sagte: »Ich habe ihr einen ganzen Schwung von Namen gegeben, und sie hat sich diesen ausgesucht.«
    »Mir gefiel der Klang«, erklärte sie. »William.«
    Als der Junge seinen Namen hörte, schaute er seine Mutter an. »Ich hab’ Hunger.«
    »Mir hätte ja Hans oder Peter besser gefallen, aber sie hat darauf bestanden«, fuhr Laurie fort, während der Junge versuchte, sich aus seinen Armen zu lösen.
    Katala nahm ihm Laurie ab. »Ich muß ihn füttern. Ich werde ihn in die Küche bringen und dann zurückkommen.« Sie küßte Milamber und verließ das Zimmer.
    Der Magier blieb einen Augenblick schweigend stehen. »Das ist alles mehr, als ich je zu hoffen gewagt hatte. Ich hatte schon Angst, sie hätte einen anderen gefunden.«
    »Nicht sie, P… –

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