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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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und Verbitterung zeigte sich deutlich auf seinem Gesicht.
    »Kannst du uns helfen?«
    »Vielleicht, wenn du mir einen Weg öffnest, damit ich die Maschine erreichen kann. Aber ich weiß nicht, ob ich über die Fähigkeiten verfüge, den Spalt zu verschließen. Ich habe andere Kräfte.
    Aber selbst wenn ich meine Ausbildung außer acht lassen und mich gegen das Kaiserreich stellen kann, selbst wenn ich jeden einzelnen Mann auf diesem Schlachtfeld töte, so würde das nur wenig nutzen, denn eine weit größere Streitmacht wäre immer nur einen Schritt entfernt.«
    Lyam nickte kurz. Dann wandte er sich langsam Arutha zu. »Entsende Galopper zu den Pässen des Nordens und des Südens. Rufe alle Armeen des Königreiches zu den Waffen.« Arutha wirbelte herum und brüllte seinen Befehl, und Reiter stoben zu beiden Pässen davon.
    Lyam wandte sich wieder Pug zu. »Wenn du helfen kannst, dann tu es, aber erst, wenn der Weg sicher ist. Du bist der einzige Meister deiner Künste auf unserer Welt.« Indem er auf Laurie, Meecham und Kulgan deutete, sagte er: »Halte auch sie den Kämpfen fern, denn sie haben nichts damit zu tun. Haltet euch zurück, und sollten wir versagen, dann setze all deine Künste ein, um nach Krondor zu gelangen. Carline und Anita müssen in den Osten reisen, zu ihrem Großonkel Caldric, denn der Westen wird dann sicher in die Hände der Tsuranis fallen.« Er zog sein Schwert und gab den Befehl zum Vormarsch.
    Die tausend Reiter stürzten sich vorwärts, eine sich bewegende Mauer aus Stahl, und Offiziere brüllten ihre Befehle und hielten die Kolonnen in Ordnung. Dann gab Lyam das Zeichen zum Angriff. Die Reihen gerieten in Unordnung, als sich Reiter auf die Tsuranis stürzten. Die Tsuranis hörten das Donnern der Kavallerie und ließen von den Elben und Zwergen ab, um eine Mauer aus Schilden zu bilden. Pug, Laurie, Meecham und Kulgan sahen zu, wie die Reiter des Königreiches dagegen prallten. Pferde und Männer schrien auf, als lange Speere sich bogen und dann brachen.
    Der Schildwall schwankte. Männer fielen, aber andere sprangen vor, um ihre Plätze einzunehmen.
    Die Armee des Königreiches wurde zurückgetrieben. Lyam formierte seine Truppen und griff erneut an, und diesmal durchbrachen sie den Schildwall.
    Pug konnte sehen, wie die rechte Seite der Tsurani-Soldaten vor den Reitern zurückwich. Der Kaiser rief selbst seine Soldaten zusammen, und die Mitte der Reihe hielt stand. Selbst auf diese Entfernung hin konnte Pug erkennen, daß die Edlen der Tsuranis den Kaiser zu überreden versuchten, zu fliehen.

     
    Der Kaiser stand mit gezogenem Schwert und erteilte seine Befehle. Er weigerte sich, das Schlachtfeld zu verlassen. Er formierte seine Männer zu einem dichten Kreis, um die Spaltmaschine zu schützen, damit andere Soldaten aus Kelewan in dieses Tal zurückkehren konnten. Er schaute sich um und erkannte, daß die Soldaten jetzt in größerer Zahl aus dem Spalt strömten. Schon bald würden es genug sein, um die kleine Streitmacht des Königs zu zerstören.
    Ein schwaches Zittern wurde unter seinen Füßen spürbar, und dann deutete einer der Tsurani-Herrscher in die Richtung hinter dem Kaiser. Ichindar entdeckte Hunderte von Reitern, die zwischen den Bäumen im Norden hervorbrachen. Die Kavallerie-Einheiten des Nordens waren die ersten, die auf Lyams Ruf hin erschienen. Der Kaiser schickte neu eintreffende Soldaten zur Nordflanke, um der Bedrohung zu begegnen.
    Ein Ruf von links veranlaßte ihn, sich umzuwenden. Ein riesiger Krieger in weiß-goldener Rüstung hieb eine Schneise in die Tsurani-Garde und bahnte sich seinen Weg direkt zum Licht des Himmels. Alle Tsurani-Herrscher stürzten herbei, um ihn abzuwehren. Der Truppenführer eines Clans stand in der Nähe. Jetzt eilte er zum Kaiser und rief: »Majestät, Ihr müßt Euch zurückziehen.
    Wir können nur noch eine kurze Weile standhalten. Wenn Ihr fallt, ist das Kaiserreich ohne Herz, und die Götter werden ihr Antlitz von uns wenden.«
    Der Kaiser versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen, als der weiß-goldene Riese einen anderen Herrscher niederschlug. Der Offizier sagte: »Möge der Himmel ein Einsehen haben«, dann schlug er Ichindar mit der flachen Seite seines Schwertes über den Kopf. Der Kaiser sackte zu Boden, und der Truppenführer rief Soldaten herbei, die ihn durch den Spalt tragen sollten. »Der Kaiser ist überwältigt! Bringt ihn in Sicherheit!« Ohne zu fragen, hoben die Soldaten den obersten Herrscher auf und schleppten

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