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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ihn zur Maschine.
    Ein Befehlshaber eilte an die Seite des Truppenführers und rief: »Herr, all unsere Edlen sind getötet worden!« Der Truppenführer konnte sehen, daß der große Krieger allein durch die Anzahl der Tsurani-Soldaten zurückgedrängt wurde, die sich ihm in den Weg stellten, aber erst, nachdem er jeden wichtigen Kriegsführer niedergemetzelt hatte, der den Kaiser begleitet hatte. Ein kurzer Blick gab dem Truppenführer zu erkennen, daß der Kaiser schon fast in Sicherheit war, denn in diesem Augenblick verschwanden die Soldaten, die Ichindar trugen, auf der anderen Seite des Spalts.
    Immer mehr Soldaten strömten aus dem Spalt herbei. Der Truppenführer wußte, daß keine Zeit mehr zu verlieren war, und erklärte: »Ich werde als Kommandeur der Armee handeln! Ihr seid mein Stellvertreter. Mehr Männer nach Norden!« Der Mann eilte davon, um weitere Soldaten entlang der Nordflanke zu postieren, während die Kavallerie aus dem Nordpaß in einem irrwitzigen Galopp herbeistürmte.
    Donnernd stießen die Angreifer aus dem Norden mit den Tsuranis zusammen. Der hastig errichtete Schildwall schwankte, hielt aber stand. Der Kommandeur sah sich um und betete, daß sie durchhalten könnten, bis ausreichend Verstärkung eingetroffen war.

     
    Pug und seine drei Kameraden konnten sehen, wie die Armeen des Königreichs gegen den Schildwall prallten. Speere klirrten, Pferde stürzten, und Männer wurden schreiend von ihren Hufen niedergetrampelt. Aber immer noch hielt die Wand stand, und die königlichen Streitkräfte zogen sich zurück, um sich zu einem erneuten Angriff zu formieren. Lyam befahl den Rückzug, damit er seinen Angriff auf den aus dem Norden abstimmen konnte. Die Elben und Zwerge unter Tomas befanden sich mitten zwischen den Tsuranis im Westen. Sie bedeuteten ein großes Hindernis, obwohl auch sie allmählich zurückgetrieben wurden.
    Als die Reiter abzogen, wurde die Aufmerksamkeit der Tsuranis auf die Elben und Zwerge gelenkt. Die Soldaten, die sich auf der Nord- und Südflanke hinter dem Schildwall befanden, verließen ihre Posten, um ihre Kameraden an der Westflanke zu unterstützen.
    Als er dies sah, meinte Meecham: »Wenn die Elben sich nicht zurückziehen, werden die Tsuranis sie überwältigen.« Als hätte man ihn gehört, konnten die vier Beobachter jetzt erkennen, wie sich die Elben und Zwerge im Westen unter dem Schutz von elbischen Bogenschützen zurückzogen.
    Kulgan sagte zu Pug: »Diese Frist dient dazu, den Tsuranis neue Kraft zu geben.« Sie konnten sehen, wie immer neue Tsurani-Soldaten durch den Spalt einströmten. »Wenn Lyam die Maschine nicht nach dem nächsten Angriff erreicht, werden die Tsuranis im selben Maße stärker, wie wir schwächer werden.«
    »Er kann sie nur aufhalten, wenn es ihm gelingt, Bogenschützen am Eingang zum Spalt aufzustellen. Ein unaufhörlicher Hagel von Pfeilen durch den Spalt sollte ausreichen, um sie so lange abzuhalten, daß eine Art Barriere errichtet werden kann. Dann sind wir vielleicht in der Lage, sie funktionsunfähig zu machen.«
    »Kann man sie denn nicht zerstören, Pug?« fragte Laurie. »Das Risiko ist sonst so groß.«
    Pug dachte einen Augenblick still nach. »Ich weiß nicht, ob meine Kräfte ausreichen, um den Spalt zu zerstören. Aber ich glaube, es ist an der Zeit, daß ich es versuche.«

    Gerade wollte er sein Pferd vorwärts treiben, als eine Stimme hinter ihm rief: »Nein!«
    Sie alle wandten sich um und erblickten eine braungewandete Gestalt mit einem Stab m der Hand. Sie stand an einer Stelle, wo im Augenblick zuvor noch niemand gewesen war. »Selbst deine Kräfte sind dieser Aufgabe nicht gewachsen, Erhabener.«
    »Macros!« rief Kulgan aus.
    Macros lächelte ein bitteres Lächeln. »Wie ich vorhergesagt habe, bin ich da, wenn die Not am größten ist. Die Stunde ist ernst.«
    »Was muß geschehen?« wollte Pug wissen.
    »Ich werde den Spalt schließen, aber dazu benötige ich deine Hilfe.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kulgan zu. »Wie ich sehe, hast du immer noch den Stab bei dir, den ich dir gegeben habe. Gut. Steig ab.«
    Pug und Kulgan glitten von ihren Pferden. Pug hatte ganz vergessen, daß Kulgans ständiger Begleiter, sein Stock, der Stab war, den Macros ihm gegeben hatte.
    Macros trat vor Kulgan hin. »Stecke ein Ende des Stabes fest in die Erde.« Er wandte sich ab und reichte Pug den Stab, den er selbst trug. »Dieser Stab ist der Zwilling des anderen. Halte ihn ganz fest und lockere deinen Griff

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