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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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flatterten über ihren Köpfen. »Gut ausgebildete Gruppen«, bemerkte Martin.
    »Guy ist vieles, und das meiste davon ist unschön. Aber eines kann man nicht abstreiten: Er ist der beste General im Königreich. Selbst Vater mußte das zugeben, obgleich er sonst nichts Gutes über den Mann zu sagen hat. Wenn ich König wäre, würde ich die Truppen des Ostens unter seinem Kommando ausschicken, um gegen die Tsuranis zu kämpfen. Dreimal ist Guy gegen Kesh in den Krieg gezogen, und immer hat er gesiegt. Wenn die Keshianer nicht wissen, daß er in den Westen gekommen ist, dann genügt schon der Anblick seines Banners im Feld, um sie an den Friedenstisch zu treiben, denn sie fürchten und respektieren ihn.« Aruthas Stimme wurde nachdenklich. »Da ist folgendes: Als Guy damals Herzog von Bas-Tyra wurde, erlitt er eine persönliche Schande – Vater hat uns nie gesagt, was es wirklich gewesen ist. Deshalb hat er es sich angewöhnt, nur Schwarz zu tragen, als Zeichen seines Makels, und das hat ihm den Namen Schwarzer Guy eingebracht. Diese Art von Ereignissen wirkt ich manchmal seltsam auf den persönlichen Mut aus. Was immer man vom Schwarzen Guy aus Bas-Tyra auch sagen mag, niemand wird ihn feige nennen.«

     
    Während unten die Soldaten weiter vorüberzogen, schauten Arutha und seine Freunde schweigend zu. Dann, als die Sonne m Osten aufstieg, verschwanden auch die letzten Soldaten auf per Straße, die zum Hafen führte.

     
    Am Morgen nachdem Guys Armee abmarschiert war, wurde bekanntgegeben, daß niemand die Stadt verlassen dürfe. Der Hafen wurde blockiert und die Tore für alle Reisenden und Händler verschlossen. Arutha hielt das für völlig normal, denn es würde verhindern, daß keshianische Spione aus der Stadt entkommen und Nachricht von Guys Abmarsch verbreiten könnten. Amos nutzte einen Besuch auf der Morgenwind, um die Hafenblockade zu begutachten. Zufrieden stellte er fest, daß sie kein großes Ausmaß hatte. Der Großteil der Flotte lag in einigem Abstand von der Küste vor Anker und hielt Ausschau nach keshianischen Schiffen, die sicher kommen würden, wenn man in Kesh erfuhr, daß die Stadt ohne Soldaten war. Jetzt, da die letzten gen Norden gezogen waren, wurde die Stadt von Wächtern in Guys Uniform kontrolliert. Gerüchte besagten, daß Guy die Garnisonssoldaten auch nach Shamata an die Front senden wollte, sobald der Kampf mit Kesh beendet sein würde. So wäre dann jede Garnison im Fürstentum mit Soldaten bemannt, die Bas-Tyra treu dienen würden.
    Arutha verbrachte die meiste Zeit in Kneipen, Geschäftshäusern und auf den offenen Märkten.
    Amos trieb sich am Hafen oder in öden schäbigeren Vierteln der Stadt herum. Dabei fing er schon an, diskrete Erkundigungen über die Möglichkeit einzuziehen, Schiffe zu erstehen. Martin nutzte seine Verkleidung als einfacher Waldmensch, jeden Ort zu inspizieren, der ihm irgendwie verheißungsvoll erschien.
    Fast eine Woche verging auf diese Weise, ohne daß sie viel Neues erfahren hätten. Doch dann, am späten Nachmittag des sechsten Tages nachdem Guy die Stadt verlassen hatte, winkte Martin Arutha in die Mitte des belebten großen Platzes.
    »Arthur!« rief der Jäger und lief auf Arutha zu. »Komm schnell!« Dann begab er sich zum Meer und in Richtung auf ihre Unterkunft zu.
    Dort fanden sie Amos schon in ihrem Zimmer. Er ruhte sich auf seinem Schlafsack aus, ehe er seinen nächtlichen Streifzug durch das Armenviertel antreten würde. Kaum war die Tür zu, als Martin auch schon sagte: »Ich glaube, sie wissen, daß Arutha in Krondor ist.«
    Amos fuhr auf, während Arutha sagte: »Was? Wie…?«
    »Ich war heute kurz vor dem Mittagsmahl in einer Kneipe in der Nähe der Kasernen. Es war nicht viel los, jetzt, wo die Armee die Stadt verlassen hat. Ein Mann trat ein, gerade als ich gehen wollte. Es war der Schreiber des städtischen Quartiermeisters, und er platzte fast vor Neuigkeiten, die er unbedingt jemandem erzählen mußte. Mit Hilfe von etwas Wein tat ich ihm den Gefallen, spielte den kleinen Hinterwäldler und zeigte meinen Respekt vor seiner wichtigen Persönlichkeit.
    Drei Dinge hat mir dieser Mann erzählt. Lord Dulanic ist aus Krondor in der Nacht verschwunden, in der Guy die Stadt verlassen hat. Es heißt, er hätte sich auf irgendeinen unbekannten Besitz im Norden zurückgezogen, jetzt, da Guy Vizekönig ist. Aber der Schreiber hielt das für unwahrscheinlich. Das zweite war die Nachricht von Lord Barrys Tod.«
    Aruthas Gesicht verriet

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