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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ausging.
    Abwechselnd füllte er Holz in den großen Ofen unter den Steinen und goß Wasser über sie, wodurch sich riesige Wolken aus Wasserdampf bildeten.
    Als sie auf einer Bank in der entlegensten Ecke des Raumes hockten, fragte Arutha: »Warum ausgerechnet ein Badehaus?«
    Amos flüsterte: »An Orten wie diesem werden viele Geschäfte abgeschlossen. So erregen drei Männer, die flüsternd in einer Ecke hocken, keine unnötige Aufmerksamkeit.« Er rief dem Jungen zu: »He, Bursche, lauf und hol uns gekühlten Wein.« Amos warf dem Knaben eine Silbermünze zu, die dieser in der Luft auffing. Als er sich nicht rührte, gab Amos ihm noch eine weitere, und der Junge trollte sich. Seufzend meinte Amos: »Der Preis für gekühlten Wein hat sich verdoppelt, seit ich das letzte Mal hier war. Er wird jetzt eine Weile fort sein, aber nicht lange.«
    »Was soll das alles?« fragte Arutha. Er bemühte sich nicht einmal, seine schlechte Laune zu verbergen. Das Tuch kratzte, der Raum stank, und er bezweifelte, daß er sauberer sein würde, wenn er dieses Haus verließ, als wenn er auf dem Platz geblieben wäre.
    »Martin und ich haben beide schlechte Nachrichten.«
    »Ich auch. Ich weiß bereits, daß Guy Vizekönig in Krondor ist. Was habt Ihr sonst noch erfahren?«
    »Ich habe die Unterhaltungen belauscht und glaube jetzt, daß Guy Erland gefangengenommen hat, ebenso wie seine Familie«, berichtete Martin.
    Aruthas Augen verengten sich. Seine Stimme war leise und wütend. »Nicht einmal Guy würde es wagen, dem Prinzen von Krondor ein Leid zuzufügen.«
    Martin widersprach. »Doch, das würde er, wenn der König seine Genehmigung geben würde. Ich weiß nur wenig von diesem Ärger zwischen dem König und dem Prinzen, aber es ist klar, daß hier jetzt in Krondor Guy die Macht hat, und daß er mit Erlaubnis des Königs handelt, wenn nicht sogar mit seinem Segen. Ihr habt mir von Caldrics Warnung erzählt, die er ausgesprochen hat, als Ihr das letzte Mal in Rillanon gewesen seid. Vielleicht ist die Krankheit des Königs schlimmer geworden.«
    »Irrsinn, wenn Ihr offen sein wollt«, bellte Arutha.
    »Um die Dinge in Krondor noch unklarer erscheinen zu lassen«, wußte Amos zu berichten,
    »sieht es so aus, als befänden wir uns im Krieg mit Groß Kesh.«
    »Was!« brauste Arutha auf.
    »Ein Gerücht, mehr nicht.« Amos sprach leise und schnell. »Ehe ich Martin gefunden habe, schnüffelte ich in der Nähe eines Freudenhauses herum, nicht weit von den Kasernen der Garnison entfernt. Ich habe gehört, wie ein paar Soldaten, die sich dort amüsierten, sagten, daß sie bei Tagesanbruch zu einem Feldzug aufbrechen würden. Als der Gegenstand der vorübergehenden Begierde eines der Soldaten sich erkundigte, wann sie ihn wiedersehen würde, antwortete er: ›So lange, wie man braucht, um ins Tal und zurück zumarschieren, wenn das Glück uns hold ist.‹ Dann rief er Ruthia an, damit die Glücksgöttin seine Bemerkung über ihr Amt nicht ungünstig aufnehmen würde.«
    »Das Tal?« fragte Arutha. »Das kann nur einen Feldzug ins Tal der Träume hinunter bedeuten.
    Kesh muß die Garnison in Shamata mit einer außergewöhnlichen Streitmacht von Hundesoldaten angegriffen haben. Guy ist kein Narr. Er weiß, daß die Antwort nur in einem schnellen Streich von Krondor aus bestehen kann. Wir müssen Groß Kesh und seiner Kaiserin zeigen, daß wir immer noch in der Lage sind, unsere Grenzen zu verteidigen. Wenn die Hundesoldaten erst einmal fortgejagt sind und sich im Süden des Tales befinden, dann kommt es zu einer erneuten Runde von nutzlosen Verhandlungsgesprächen darüber, wer Anspruch auf das Tal hat. Das bedeutet, daß Guy Crydee nicht einmal helfen könnte, selbst wenn er es wollte – was ich bezweifle. Die Zeit reicht nicht, um mit Kesh fertig zu werden, zurückzukehren, und dann im Frühjahr oder wenigstens im Frühsommer in Crydee zu sein.« Arutha fluchte. »Das sind allerdings bittere Neuigkeiten, Amos.«
    »Es gibt noch mehr. Heute früh habe ich mir die Mühe gemacht, unserem Schiff einen Besuch abzustatten. Ich wollte einfach mal sehen, ob Vasco alles fest in der Hand hält und ob die Männer nicht zu wütend sind, weil sie nicht an Land gehen dürfen. Unser Schiff wird beobachtet.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Gewiß. Ein paar Jungen stehen da herum und tun so, als ob sie Netze flicken würden. Aber sie arbeiten nicht wirklich. Sie haben mich genau betrachtet, als ich hin- und zurückgerudert bin.«
    »Was glaubt Ihr, wer sie

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