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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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aller Augen waren auf ihn gerichtet.
    »Da ist noch etwas anderes«, sagte Dominic. Er blickte Kasumi und Katala an. »Was ist das für eine Sprache? Ich hörte sie genau wie ihr, und hörte auch Rogens Ausruf, doch ich verstand die Worte nicht.«
    Es war Kasumi, der antwortete: »Die Worte waren – alt, uralt, die der Tempelsprache. Auch ich verstand nur wenig. Doch es war – Tsuranisch.«

Elbenheim

    Stille lag über dem Wald.
    Mächtige Zweige, älter denn Menschengedenken, vereinten sich hoch über den Köpfen zu einem Laubdach, das nur wenig des Sonnenscheins hindurchließ. Ringsum breitete sich ein sanft leuchtendes Grün aus, ohne unmittelbaren Schatten, doch sich auf kaum erkennbaren Pfaden verlierend, die sich durch die Bäume dahinschlängelten.
    Sie waren nun schon zwei Stunden im Elbenwald, seit dem Vormittag, und noch hatten sie keine Spur von Elben entdeckt, dabei hatte Martin angenommen, sie würden gleich nach der Überquerung des Crydees auf irgendwelche stoßen.
    Baru trieb sein Pferd an, bis er Martin und Arutha erreichte, die nebeneinander ritten. »Ich glaube, wir werden beobachtet«, wisperte er.
    Flüsternd bestätigte Martin: »Bereits seit einigen Minuten. Vor einer kurzen Weile bemerkte ich etwas.«
    »Wenn die Elben uns entdeckt haben, warum zeigen sie sich uns dann nicht?« fragte Jimmy.
    »Vielleicht, weil die Beobachter keine Elben sind«, gab Martin zu bedenken. »Wir werden nicht sicher sein können, bis wir die Grenzen von Elbenheim erreicht haben. Seid vorsichtig!«
    So ritten sie noch einige Minuten dahin, bis selbst das Zwitschern und Trillern der Vögel verstummte. Es war, als hielte der Wald den Atem an. Martin und Arutha drängten ihre Pferde schmale Pfade entlang, die kaum breit genug für einen Fußgänger waren. Plötzlich brach ein lärmendes Heulen, von Kreischen übertönt, die Stille. Ein Stein flog an Barus Kopf vorbei, gefolgt von Zweigen, Knüppeln und Kieseln. Dutzende von kleinen, haarigen Gestalten sprangen hinter Bäumen und aus Büschen hervor, heulten grauenerregend und bewarfen die Reiter mit allerlei Geschossen.
    Arutha trieb sein Pferd an, während er es gleichzeitig zu beruhigen suchte, so wie es die anderen mit ihren Tieren taten. Er lenkte es zwischen den Bäumen hindurch und duckte sich unter den tieferen Ästen, dabei trabte er auf vier oder fünf der kleinen Geschöpfe zu, die furchterfüllt aufschrieen und in verschiedene Richtungen davonsprangen. Arutha nahm sich eines als Ziel und ritt darauf zu. Das Wesen fand sich einer Barriere aus gefällten Bäumen, Buschwerk und einem Felsblock gegenüber. Verzweifelt drehte es sich um und sah sich dem Fürsten gegenüber.
    Arutha hatte seinen Degen zum Streich erhoben und sein Pferd gezügelt. Doch der sich ihm bietende Anblick dämpfte seinen Grimm. Das Geschöpf machte keine Anstalten, ihn anzugreifen, sondern wich so weit wie nur möglich in das Dickicht zurück, und sein Gesicht verriet unendliche Angst.
    Es war ein kleines, sehr menschenähnliches Gesicht mit großen sanften, braunen Augen. Eine kurze, doch ebenfalls menschliche Nase ragte über einen breiten Mund. Die gefletschten Lippen entblößten perlweiße Zähne, doch aus den weit aufgerissenen Augen sprach Furcht, und dicke Tränen rollten über die behaarten Wangen.
    Ansonsten sah es wie ein kleiner Menschenaffe aus.
    Lärm brach um Arutha und das weinende Geschöpf aus, als weitere der kleinen menschenähnlichen Wesen sie umringten. Sie brüllten kreischend und stampften heftig auf den Boden, aber Arutha sah, daß ihre ganze Wildheit nur Getue war und sie keine echte Bedrohung darstellten. Einige taten, als wollten sie angreifen, flohen jedoch kreischend, wenn Arutha ihnen auch nur einen Blick zuwandte.
    Seine Begleiter kamen hinter ihm herangeritten, und das kleine Geschöpf, das der Fürst in die Enge getrieben hatte, wimmerte erbärmlich. Baru zügelte sein Pferd neben Arutha und sagte: »Kaum seid Ihr diesem Kleinen da nachgejagt, flohen die anderen hinter Euch her.«
    Die Reiter sahen, daß die Geschöpfe es aufgaben, Grimm vorzutäuschen, und daß sie nun sehr besorgt wirkten. Sie plapperten aufeinander ein, und es hörte sich tatsächlich an, als bedienten sie sich einer richtigen Sprache.

    Arutha steckte seinen Degen ein. »Wir tun euch nichts.«
    Als verstünden sie ihn, beruhigten die Wesen sich ein wenig. Das gestellte Kerlchen beobachtete sie wachsam.
    »Was sind das für Wesen?« erkundigte sich Jimmy.
    »Keine Ahnung«,

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