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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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um. »Na, will denn keiner mir verraten, was hier vorgeht?«
    Nachdem Kulgan Meecham in alles, was geschehen war, eingeweiht hatte, wurde die weitere Unterhaltung durch William unterbrochen, der mit Gamina an der Hand hereinkam. Der Schützling des Greises war noch bleicher als am Vormittag, als Gardan sie zum erstenmal gesehen hatte. Sie blickte Kulgan, Kasumi und Gardan an, und sie hörten ihre Entschuldigung im Kopf: Es tut mir leid, daß ihr durch mich solche Schmerzen erleiden mußtet. Ich hatte große Angst.
    Kulgan streckte ihr die Arme entgegen, und sie gestattete ihm scheu, daß er sie auf seinen breiten Schoß hob. Sanft drückte er sie an sich und sagte: »Schon in Ordnung, Kleines. Wir verstehen es.«

    Die anderen lächelten dem Mädchen beruhigend zu, und Gamina entspannte sich sichtlich. Fantus kam durch die Tür getapst. William warf ihm einen schnellen Blick zu und stellte fest: »Fantus hat Hunger.«
    »Dieses Untier wurde hungrig geboren«, brummte Meecham.
    Nein , kam der klare Gedanke. Er hat ihm gesagt, daß er Hunger hat. Man hat vergessen, ihn heute zu füttern. Ich habe es gehört.
    Kulgan hielt das kleine Mädchen ein wenig von sich, damit er ihr Gesicht sehen konnte. »Was meinst du damit?«
    Er sagte William, daß er Hunger hat. Gerade eben. Ich habe es gehört.
    Kulgan starrte den Jungen an. »William, kannst du Fantus hören?«
    Erstaunt schaute der Junge den Magier an. »Natürlich. Ihr nicht?«
    Sie unterhalten sich die ganze Zeit miteinander.
    Aufgeregt rief Kulgan: »Das ist ja großartig! Ich hatte keine Ahnung! Jetzt wundert es mich nicht mehr, daß die beiden so unzertrennlich sind. William, wie lange sprichst du denn schon auf diese Weise mit Fantus?«
    Der Junge zuckte mit der Schulter. »Solange ich mich erinnern kann. Fantus hat immer mit mir geredet.«
    »Und du konntest hören, wenn sie sich unterhielten?« Gamina nickte. »Kannst du zu Fantus sprechen?«
    Nein. Aber ich höre ihn, wenn er zu William spricht. Er denkt komisch. Es ist schwierig.
    Gardan war verwundert über diese Unterhaltung. Er konnte Gaminas Antworten in seinem Kopf hören, als lausche er. Als er sich erinnerte, daß das Mädchen sich am Vormittag mehrmals nur mit Rogen verständigt hatte, wurde ihm klar, daß sie sich nach Belieben auch bloß an einzelne zu wenden vermochte.
    William drehte sich zu dem Drachen um. »Na gut!« Dann wandte er sich an Kulgan. »Ich gehe besser schnell mit ihm in die Küche und sehe zu, daß er was zu fressen kriegt. Darf Gamina hierbleiben?«
    Kulgan legte wieder die Arme um das Mädchen, und Gamina kuschelte sich an ihn. »Natürlich.«

    William eilte hinaus und Fantus hinter ihm her. Die Aussicht auf Futter veranlaßte ihn zu für ihn ungewöhnlicher Eile. Als beide verschwunden waren, fragte Kulgan das Mädchen: »Gamina, kann William auch mit anderen Tieren sprechen?«
    Das weiß ich nicht. Ich werde ihn fragen.
    Beeindruckt schauten alle zu, wie die Kleine den Kopf neigte, als lausche sie. Kurz darauf nickte sie. Er sagte, nur manchmal. Die meisten Tiere sind langweilig. Sie denken fast immer bloß ans Fressen und an andere Tiere. Kulgan sah aus, als hätte er ein langersehntes Geschenk bekommen.
    »Das ist wundervoll! Welch eine Gabe! Wir haben noch nie davon gehört, daß ein Mensch sich direkt mit Tieren verständigen kann. Bestimmte Magier haben früher vermutet, daß es so etwas gab, doch nie auf diese Weise! Wir werden das eingehend erforschen.«
    Gaminas Augen wurden noch größer, während sie mit erwartungsvoller Miene zur Tür blickte und sich auf dem Schoß aufsetzte. Einen Moment später traten Pug und Dominic ein. Ihre Gesichter verrieten keineswegs Bedrücktheit, wie die anderen befürchtet hatten.
    Noch ehe sie Fragen stellen konnten, sagte Pug: »Er lebt, obgleich er sehr mitgenommen ist.« Er bemerkte Gamina auf Kulgans Schoß, und es schien, als sei diese körperliche Nähe sehr wichtig für sie.
    »Geht es dir besser?« fragte Pug sie. Sie lächelte und nickte.
    Sie schien offenbar zu ihm allein zu sprechen, dann berichtete Pug. »Ich glaube, er wird sich wieder erholen. Katala wird ihn pflegen. Bruder Dominic war uns eine große Hilfe, denn er ist in der Heilkunst bewandert. Aber Rogen ist sehr alt, Gamina, und falls er nicht mehr zu Kräften kommt, mußt du das verstehen und stark sein.«
    Tränen glänzten in ihren Augen, aber sie nickte.
    Pug und der Mönch setzten sich zu den anderen, da erst bemerkte Pug den Bärtigen, und er begrüßte Meecham

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