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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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antwortete Martin. »Fast mein ganzes Leben lang jagte ich in diesen Wäldern, doch nie sah ich ihresgleichen.«
    »Es sind Gwali, Martin Langbogen.«
    Die Reiter wandten sich in den Sätteln und sahen sich einem Trupp von fünf Elben gegenüber. Eines der kleinen Geschöpfe rannte auf ihn zu. Es deutete auf die Reiter und beklagte sich im Singsangton: »Calin, Menschen kommen. Tun Ralala weh. Mach, ihr nicht mehr weh tun.«
    Martin saß ab und ging auf die Elben zu. »Wie schön, Euch zu treffen, Calin.« Er und Calin umarmten sich, und die anderen Elben begrüßten ihn ebenfalls. Dann führte Martin sie zu seinen wartenden Begleitern. »Calin, Ihr erinnert Euch doch an meinen Bruder?«
    »Seid gegrüßt, Fürst von Krondor.«
    »Seid auch Ihr gegrüßt, Elbenprinz.« Arutha warf einen Blick auf die ihn umzingelnden Gwali. »Ihr habt uns davor bewahrt, überwältigt zu werden.«
    Calin lächelte. »Das bezweifle ich. Ihr seht mir ganz so aus, als wüßtet ihr euch sehr wohl selbst zu beschützen.« Er ging auf Arutha zu. »Es ist lange her, seit wir das letzte Mal miteinander sprachen, Arutha. Was führt Euch in unsere Wälder? Und noch dazu mit einem so ungewöhnlichen Gefolge? Wo ist Eure Leibgarde, und wo habt Ihr Eure Banner zurückgelassen?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Calin, und eine, die ich auch Eurer Mutter und Tomas erzählen möchte.«
    Calin nickte. Für einen Elben gehörte Geduld zum Leben.
    Als sie glaubte, nichts mehr zu befürchten zu haben, rannte die kleine, von Arutha gestellte Gwali zu ihren Brüdern, die aufmerksam in der Nähe standen. Einige untersuchten sie, strichen ihr über das weiche Fell und tätschelten sie tröstend. Nachdem sie sich vergewissert hatten, daß sie unverletzt war, beruhigten sie sich und betrachteten die Menschen weniger mißtrauisch.
    Martin fragte: »Calin, was sind dies für Geschöpfe?«
    Calin lachte, daß sich kleine Fältchen an den Winkeln seiner blaßblauen Augen bildeten. Er war so groß wie Arutha, doch noch schlanker als der ohnehin nahezu hagere Fürst. »Wie ich sagte, nennt man sie Gwali. Dieser Racker hier heißt Apalla.« Er strich über den Kopf des Kleinen, der hilfesuchend zu ihm gelaufen war. »Er ist so etwas wie ein Führer unter ihnen, obgleich ich bezweifle, daß sie es so sehen. Möglicherweise ist er lediglich etwas redseliger als die anderen.« Jetzt erst schenkte er Aruthas Begleitern Beachtung.
    »Und in wessen Begleitung seid Ihr?«
    Arutha übernahm die Vorstellung. Calin grüßte sie: »Seid in Elbenheim willkommen!«
    »Was ist ein Gwali?« erkundigte sich Roald.
    »Sie sind eben Gwali«, erwiderte Calin. »Und das ist die einzige Antwort, die ich euch geben kann. Sie haben schon früher bei uns gelebt, doch dies ist ihr erster Besuch seit einer Generation. Es sind einfache Leutchen, frei von Bosheit. Sie sind scheu und meiden Fremde. Wenn sie sich fürchten, reißen sie aus, außer sie werden in die Enge getrieben, dann tun sie wild, als wollten sie einen mit Haut und Haaren auffressen. Doch laßt euch von ihren gefährlich aussehenden Zähnen nicht täuschen sie brauchen sie, um Nüsse aufzubeißen und Insektenpanzer zu knacken.« Er wandte sich an Apalla. »Weshalb habt ihr versucht, diese Männer zu verscheuchen?«
    Der Gwali hüpfte aufgeregt hin und her. »Powula machen klein Gwali.« Er grinste. »Sie nicht bewegen. Wir Angst, Männer tun weh Powula und klein Gwali.«
    »Sie sind sehr besorgt um ihre Jungen«, erklärte Calin verständnisvoll. »Hättet ihr tatsächlich versucht, Powula und ihrem Kleinen etwas anzutun, würden sie vermutlich wirklich den Mut aufgebracht haben, euch anzugreifen. Hätte die Geburt nicht stattgefunden, hättet ihr sie nie zu Gesicht bekommen.« Zu Apalla gewandt: »Es ist alles gut. Diese Männer sind Freunde. Sie werden weder Powula noch ihrem Kleinen weh tun.«

    Als sie dies hörten, kamen weitere Gwali hinter den schützenden Bäumen und aus dem Dickicht hervor und musterten die Fremden mit unverhohlener Neugier. Sie zupften an der Kleidung der Reiter, die so ganz anders war als die grünen Kittel und braunen Beinkleider der Elben. Arutha duldete diese Untersuchung ein Weilchen. »Wir sollten zusehen, daß wir umgehend an den Hof Eurer Mutter gelangen, Calin. Haben Eure Freunde ihre Neugier nun gestillt?«
    »Himmel«, murmelte Jimmy und schob naserümpfend einen Gwali zur Seite, der von einem Ast neben ihm hing. »Baden diese Kerlchen denn nie?«
    »Bedauerlicherweise, nein«, antwortete

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