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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Möglichkeit einfallen lassen, Euch zu finden, will er nicht die Gefahr eingehen, daß seine Verbündeten sich zurückziehen. Wie andere auch, sind die Moredhel auf ihre Landwirtschaft und Viehzucht angewiesen.
    Braucht Murmandamus zu lange zur Erfüllung der Prophezeiung, verlassen sie ihn vielleicht, abgesehen von jenen, die den finsteren Schwur geleistet haben, wie die Schwarzen Kämpfer. Von seinen Spitzeln wird er gehört haben, daß Ihr von Sarth aufgebrochen seid, und inzwischen werden auch seine Spione in Krondor erfahren haben, daß Ihr Euch auf der Suche nach einem Heilmittel für Eure Gemahlin befindet. Und er wird wissen, daß es Silberdorn ist, hinter dem Ihr her seid. Und so dürfte wohl kaum ein Zweifel bestehen, daß er oder einer seiner Hauptleute, Murad beispielsweise, Euch am Moraelin auflauern wird.«
    Arutha und Martin blickten eina nder an. Martin zuckte mit den Schultern. »Wir hatten auch nicht damit gerechnet, daß es einfach sein würde.« Arutha wandte sich der Königin, Tomas und Tathar zu.
    »Ich danke euch für eure hilfreichen Worte. Aber wir werden zum Moraelin reiten.«

     
    Arutha blickte auf, als Martin in seiner Nähe stehenblieb. »Du grübelst?« fragte der ältere Bruder.
    »Ich – überlege nur einiges, Martin.«
    Martin setzte sich neben Arutha auf den Rand der Plattform außerhalb der ihnen zugeteilten Gemächer. Des Nachts glühte Elbenheim in einem sanften Licht, das die Elbenstadt wie in weiche Magie hüllte. »Und was ist dieses ›einiges‹?«
    »Daß ich, indem ich immer nur an Anita dachte, meine Pflicht vernachlässigte.«
    »Zweifel?« fragte Martin. »Nun, zumindest sprichst du jetzt offen.

    Hör zu, Arutha, ich hatte, was diese Reise betrifft, von Anfang an Bedenken, aber wenn man zweifelt, erreicht man nichts. Du mußt tun, was du für richtig hältst.«
    »Und wenn es falsch ist, was ich tue?«
    »Dann ist es eben falsch.«
    Arutha senkte den Kopf. »Das Problem ist das des Einsatzes. Handelte ich als Kind falsch, verlor ich das Spiel. Jetzt könnte es dazu kommen, daß ich mein ganzes Volk verliere.«
    »Möglich, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß du nach bestem Wissen und Gewissen handeln mußt.«
    »Die Dinge geraten außer Kontrolle. Ich frage mich, ob es nicht das beste wäre, nach Yabon zurückzukehren und Vandros’ Streitkräfte in die Berge zu schicken.«
    »Möglich. Aber andererseits gibt es Orte, wohin sechs Männer sich begeben können, eine Armee jedoch nicht.«
    Arutha lächelte. »Nicht sehr viele.«
    Martins erwiderndes Lächeln glich wie ein Spiegelbild dem seines Bruders. »Stimmt, aber wohl doch ein paar. Nach dem, was Galain über Moraelin erzählte, sind List und Unauffälligkeit wichtiger als Stärke. Was wäre, wenn Vandros’ Armee dorthin marschierte und feststellte, daß Moraelin auf der anderen Seite einer Straße läge, wie die, die zum Ishap-Kloster von Sarth führt? Erinnere dich, Gardan meinte, sie ließe sich von sechs mit Besen bewaffneten Großmüttern bewachen! Ich wette, Murmandamus hat mehr als ›sechs Großmütter‹ dort. Selbst wenn die Soldaten gegen Murmandamus’
    Horden kämpfen und sie besiegen, könntest du einem Soldaten befehlen, sein Leben zu geben, damit Anita ihres nicht verliere?
    Nein. Du und dieser Murmandamus spielt ein Spiel, eines um einen sehr hohen Einsatz, aber eben ein Spiel. Solange Murmandamus glaubt, er kann dich zum Moraelin locken, haben wir eine Chance, uns dorthin zu schleichen und Silberdorn zu finden.«
    Arutha blickte seinen Bruder an, »Wirklich?« fragte er und kannte bereits die Antwort.
    »Natürlich. Solange wir die Falle nicht zuschlagen, bleibt sie offen. Das haben Fallen so an sich. Wenn sie nicht wissen, daß wir bereits da angekommen sind, wohin wir wollten, können wir vielleicht auch wieder zurück.« Martin blickte einen Augenblick still gen Norden, dann sagte er: »Es ist so nahe! Gleich in den Bergen da oben, eine Woche von hier, nicht mehr. So nahe!« Er lachte Arutha an. »Es wäre eine Schande, dem Ziel so nahe zu kommen und dann aufzugeben.«
    »Du bist verrückt!« brummte Arutha.
    »Vielleicht. Aber vergiß nicht: Das Ziel ist so nahe!«
    Arutha gab sich geschlagen. »Also gut. Wir brechen morgen auf.«

    Mit dem Segen der Elbenkönigin und Tomas’ machten die sechs Reiter sich am nächsten Morgen auf den Weg. Calin, Galain und zwei weitere Elben liefen neben den Reitern her. Ein Stück vom Hof entfernt schwang ein Gwali sich von Baum zu Baum und

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