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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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wiedergegeben hatte, denn die Sprache war eine sehr alte Vorform des heutigen Tsuranischs. Doch bisher hatte Pug noch nichts in Macros’ Bibliothek gefunden, was ihm auch nur einen Hinweis geben konnte, was diese finstere Macht sein könnte.
    Von den Hunderten von Werken, die Macros Pug und Kulgan vermacht hatte, war nur ein Drittel katalogisiert. Durch seinen seltsamen, koboldgleichen Diener Gathis hatte Macros ihnen eine Aufstellung der Titel zukommen lassen. In manchen Fällen hatte sich das als sehr hilfreich erwiesen, denn schon allein aus dem Titel ging bei einigen hervor, worum es sich handelte, während in anderen Fällen das Buch erst gelesen werden mußte, um zu erfahren, worum es ging. Es gab allein zweiundsiebzig Werke mit lediglich dem Titel Magie , und in Dutzenden anderer Sparten ebenfalls mehrere Bücher, deren Titel völlig gleich lauteten.
    Um auf mögliche Hinweise auf die Art ihres Feindes zu stoßen, hatte Pug sich mit den übrigen Werken zurückgezogen und darangemacht, sie durchzublättern. Nun hielt er ein bestimmtes Buch auf seinen Knien, und ihm begann klarzuwerden, was er tun mußte.
    Er legte das Werk auf seinen Schreibtisch und verließ das Arbeitsgemach. Er stieg die Treppe hinunter zu dem Gang, der alle bereits benutzten Räume des Akademiegebäudes miteinander verband. Der Weiterbau am oberen Stockwerk neben dem Turm mit seinen Arbeitsgemächern hatte einstweilen des Regens wegen eingestellt werden müssen, der auf Stardock nur so herabschüttete.
    Ein kalter Luftzug drang durch einen Spalt in der Wand, und Pug zog sein schwarzes Gewand enger um sich, während er den Speisesaal betrat, der gegenwärtig als Aufenthaltsraum benutzt wurde.
    Katala blickte von ihrer Stickerei auf. Sie hatte es sich in einem der Sessel am Kamin bequem gemacht, in dem Teil des Saales, der dem gemütlichen Beisammensein diente. Bruder Dominic und Kulgan hatten sich miteinander unterhalten, und der wohlbeleibte Magier sog an seiner Pfeife, von der er sich nie trennte. Kasumi sah William und Gamina zu, die in der Ecke Schach spielten. Ihre Gesichter wirkten angestrengt, während sie ihre sich entwickelnden Fähigkeiten maßen. William hatte es früher eher lustlos gespielt, bis das Mädchen sich dafür zu interessieren begonnen hatte. Von ihr geschlagen zu werden, weckte in ihm den Ehrgeiz, der sich bisher nur auf das Ballspiel beschränkt hatte. Pug dachte, wenn die Zeit es gestattete, würde er ihre Begabungen eingehender erforschen müssen. Wenn die Zeit es gestattete…
    Meecham trat mit einer Kanne Wein ein und bot Pug einen Becher an. Pug bedankte sich und setzte sich zu seiner Frau. »Das Abendessen ist in einer Stunde«, sagte sie. »Ich hatte erwartet, daß ich dich erst wieder holen müßte.«
    »Mit dem, was ich durchsehen wollte, bin ich fertig, so beschloß ich, mich vor dem Abendessen ein wenig zu entspannen.«
    »Sehr gut«, lobte Katala. »Du arbeitest ohnehin viel zuviel, Pug.
    Du unterrichtest andere, beaufsichtigst den Bau dieses Gebäudes und ziehst dich auch noch mit deinen Büchern zurück. Da hast du ja kaum noch Zeit für uns.«
    Pug lächelte sie an. »Ah, du beklagst dich?«
    »Das steht einer Gattin zu«, antwortete sie ebenfalls lächelnd.
    Katala war alles andere denn eine nörglerische Frau. Wenn ihr etwas nicht gefiel, sagte sie es frei heraus, und sie war schnell zufriedengestellt, entweder durch einen Kompromiß, oder aber beide fanden sich damit ab, daß der andere nicht nachgab.
    Pug schaute sich um. »Wo ist Gardan?«
    »Pah, da sieht man es wieder«, antwortete Kulgan, »Wenn du dich nicht die ganze Zeit in deinen Turm eingesperrt hättest, würdest du dich daran erinnert haben, daß er heute nach Shamata aufbrach, um Lyam eine Botschaft durch den militärischen Kurierdienst zu schicken. Er wird in einer Woche zurück sein.«
    »Allein?«
    Kulgan lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich habe einen Blick in die Zukunft geworfen. Der Regen wird noch drei Tage dauern. So sind viele Arbeiter auf einen kurzen Besuch zu Hause, um nicht drei Tage in ihren Unterkünften hier herumsitzen zu müssen. Er begleitete sie. Was hast du eigentlich die ganze Zeit in deinem Turm gemacht? Du bist ja fast eine Woche lang nicht mehr zu einem freundlichen Plausch gekommen.«
    Pug musterte die Anwesenden. Katala schien wieder ganz in ihre Stickerei vertieft zu sein, aber er wußte, daß sie auf seine Antwort wartete. Die Kinder waren mit ihrem Spiel beschäftigt. Kulgan und Dominic blickten

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