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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Weile gekannt, ehe Arutha ihn nach Krondor abgeordnet hatte, um dort den Befehl über die Stadtwache und die fürstliche Leibgarde zu übernehmen, aber er mochte den grauhaarigen Recken.
    Arutha wandte den Blick wieder den Wachleuten und dem Walker zu. Die Wächter hielten ehrerbietig die Kappen in der Hand, und der Dienstälteste murmelte: »Verzeiht, Eure Hoheit, der alte Bert kannte Euch nicht. Eine mögliche Kränkung war unbeabsichtigt, Sire.«
    Arutha schüttelte den Kopf. Trotz der späten Stunde und der nächtlichen Kälte fand er das Ganze belustigend. »Keine Kränkung, Wachmann Bert. Ihr tatet nur Eure Pflicht und so, wie es sich gehört.« Er drehte sich zu Gardan um. »Wie, bei allen Göttern, ist es Euch gelungen, mich zu finden?«
    »Herzog Caldric ließ uns wissen, daß Ihr von Rillanon zurückkehrtet und schickte uns einen genauen Reiseplan, nach dem Ihr morgen hier ankommen müßtet. Aber ich sagte zu Graf Volney, so, wie ich Euch kenne, würdet Ihr vermutlich schon in der Nacht versuchen, die Stadt unauffällig zu betreten. Und da Ihr aus Salador kommen mußtet, gab es eigentlich nur ein Tor, das für Euch in Frage kam…« Er deutete die Straße entlang zum Osttor, das im Nebel nicht auszumachen war. »… und hier sind wir. Ihr kamt sogar noch früher, als wir erwarteten. Wo ist der Rest Eurer Begleitung?«
    »Die Hälfte meiner Wachmannschaft geleitet Prinzessin Anita zum Familiensitz ihrer Mutter. Die andere Hälfte lagert etwa einen Sechsstundenritt vor der Stadt. Ich hatte keine Lust, noch eine Nacht im Freien zu verbringen. Außerdem gibt es eine Menge zu tun.«
    Gardan blickte den jungen Fürsten fragend an, doch Arutha sagte nur: »Mehr, wenn ich mit Volney gesprochen habe. Aber zunächst…« Er blickte den Tuchwalker an. »Wer ist dieser Mann, der mit seinem Geschrei die ganze Stadt aufweckt?«
    »Er ist Trig, der Walker, Eure Hoheit«, antwortete der rangälteste Wachmann. »Er behauptet, jemand sei in seine Schlafkammer eingebrochen und habe ihm etwas gestohlen. Er sagt, auf dem Dach seines Hauses habe ein Kampf stattgefunden, durch den er geweckt wurde…«
    Trig unterbrach ihn. »Sie kämpften geradewegs über meinem Kopf, meinem müden Kopf…« Er verstummte, als ihm bewußt wurde, zu wem er hier sprach. »Eure Hoheit«, fügte er plötzlich über die Maßen verlegen hinzu.
    Der Wachmann mit den buschigen Brauen warf ihm einen strengen Blick zu. »Er sagt, er habe einen gräßlichen Schrei gehört und daraufhin wie eine Schildkröte seinen Kopf eingezogen – er hatte aus dem Fenster geschaut.«
    Trig nickte heftig. »Als beginge jemand einen Mord, einen blutigen Mord. Eure Hoheit, es war grauenvoll!«
    Der stämmige Wachmann stupste dem Dicken bei dieser Unterbrechung einen Ellbogen in die Rippen.
    Der jüngste Wächter eilte aus der Seitenstraße herbei. »Das lag mitten im Abfall auf der Straße an der anderen Hausseite, Bert.« Er hielt das Assassinenschwert in der ausgestreckten Hand. »Am Griff klebte etwas Blut, aber keines an der Klinge. Auch ist eine Blutlache auf der Gasse, doch keine Leiche weit und breit.«
    Arutha bedeutete Gardan, sich das Schwert geben zu lassen. Der junge Wächter, der nun auf die Gardisten aufmerksam wurde und Gardan als Offizier erkannte, reichte ihm das Schwert hoch und nahm achtungsvoll die Kappe ab.
    Gardan reichte das Schwert an Arutha weiter, der es kurz betrachtete, und als er nichts von Bedeutung daran bemerkte, dem jungen Wachmann zurückgab. »Laßt Eure Männer umkehren, Gardan. Es ist spät und zum Schlafen nicht mehr viel Zeit.«
    »Aber was ist mit dem Diebstahl?« rief der Walker, aus seinem Schweigen gerüttelt. »Es waren meine Ersparnisse, meine ganzen Ersparnisse! Was soll ich tun?«
    Der Fürst wendete sein Pferd und hielt es vor den Wachleuten an.
    Zu Trig sagte er: »Ich bedauere Euren Verlust, guter Mann, aber seid versichert, daß die Stadtwache ihr möglichstes tun wird, Eure Ersparnisse wiederzubeschaffen.«
    Nun wandte Bert sich an Trig. »Ich schlage vor, Ihr zieht Euch für die Nacht zurück. Am Morgen könnt Ihr dann beim Wachhabenden Anzeige erheben. Er wird eine genaue Beschreibung des Gestohlenen brauchen.«
    »Des Gestohlenen? Gold, Mann! Das haben sie gestohlen. Meine ganzen Ersparnisse, meine versteckten Ersparnisse!«
    »Ah, Gold! Dann…«, sagte Bert mit der Stimme der Erfahrung,
    »kann ich Euch nur raten, ruht Euch jetzt aus und fangt morgen an, auf einen neuen Schatz zu sparen, denn so sicher, wie Nebel

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