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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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über Krondor liegt, seht Ihr Euer Gold nicht wieder. Aber nehmt es nicht zu schwer, guter Herr. Ihr seid ein tüchtiger Mann, und bei Handwerkern von Ansehen, Geschicklichkeit und Fleiß sammelt sich schnell wieder Gold an.«
    Arutha unterdrückte ein Lachen, denn trotz der persönlichen Tragödie des Walkers stellte der Mann doch eine komische Figur dar in seinem Nachtgewand und der Nachtmütze, die ihm so weit in die Stirn gerutscht war, daß sie fast die Nase berührte. »Guter Mann, ich werde Euch Euren Verlust ersetzen.« Er nahm den Dolch aus seinem Gürtel und reichte ihn Bert, dem Wachmann. »Diese Waffe trägt mein Familienwappen. Die einzigen anderen gleichartigen sind im Besitz meiner Brüder, des Königs und des Herzogs von Crydee.
    Bringt den Dolch morgen ins Schloß, dann bekommt Ihr dafür einen Beutel Gold. Ich habe nicht gern unglückliche Tuchwalker in Krondor am Tag meiner Heimkehr. Nun wünsche ich euch allen eine gute Nacht.« Arutha drückte seinem Pferd die Knie in die Flanken und ritt mit seinen Begleitern zum Schloß.
    Als Arutha und seine Gardisten im Nebel verschwunden waren, wandte Bert sich an Trig. »Das ist ein glückliches Ende für Euch, guter Mann.« Er reichte dem Walker des Prinzen Dolch. »Und vielleicht bereitet es Euch Stolz zu wissen, daß Ihr einer der wenigen Bürgerlichen seid, die behaupten können, mit dem Fürsten von Krondor gesprochen zu haben, obgleich unter etwas seltsamen Umständen.« Dann zu seinen Männern gewandt: »Wir wollen unsere Streife fortsetzen. In einer Nacht wie dieser ist in Krondor bestimmt noch mehr los.« Er führte seine Untergebenen in die Nacht hinaus.
    Trig blieb allein zurück. Nach einer Weile erhellte sich seine Miene, und er rief hinauf zu seiner Frau und den vielen anderen, die noch aus ihren Fenstern schauten: »Ich habe mit dem Fürsten gesprochen! Ich, Trig, der Tuchwalker!« Mit fast etwas wie freudiger Erregung kehrte Trig in sein Haus zurück. Aruthas Dolch hielt er ganz fest umklammert.

     
    Jimmy nahm den Weg durch die engsten unterirdischen Gänge.
    Der, durch den er gerade hastete, gehörte zu dem wahren Labyrinth der Kanalisation und anderen Anlagen unter diesem Teil der Stadt.
    Jeder Fuß dieser unterirdischen Gänge stand quasi unter der Aufsicht der Spötter. Jimmy kam an einem Brauscher vorüber – einer, der sich seinen Lebensunterhalt mit dem verdiente, was er Verwertbares aus den Abwässern fischte. Er benutzte einen Stock, um eine größere Masse anzuhalten, die dahintrieb. Dieses Treibgut nannte man hier Brausch: eine lässige Zusammenfügung von ›brauchbares Schwemmgut‹. Der Brauscher stocherte in dem Zeug, in der Hoffnung, auf eine Münze oder sonst etwas von Wert zu stoßen.
    Tatsächlich war der Mann ein Posten der Spötter. Jimmy gab ihm das für diesen Fall erforderliche Zeichen und duckte sich unter einem tiefhängenden Balken hindurch, vermutlich ein ehemaliger Stützbalken eines aufgegebenen Kellers. Gleich darauf kam er zu einer großen Halle, die zwischen den Gängen aus dem Stein gehauen war. Hier war das Herz der Diebesgilde: der Spötterschlupf.
    Jimmy holte seinen Degen aus dem Waffenschrank und suchte sich eine ruhige Ecke. Er befand sich in einem Dilemma. Von Rechts wegen müßte er jetzt sein unerlaubtes Eindringen im Haus des Walkers gestehen, die zwei Drittel der Beute abliefern und sich mit der Strafe abfinden, die der Nachtmeister ihm auferlegen würde. Bis morgen nachmittag würde die Gilde spätestens erfahren, daß Trig bestohlen worden war. Sobald danach feststand, daß kein freier Dieb seinem Handwerk nachging, würde der Verdacht auf Jimmy und die paar anderen fallen, die hin und wieder ein nächtliches Unternehmen ohne Genehmigung durchführten. Jegliche Strafe, die ihn dann träfe, wäre doppelt so schlimm, weil er jetzt nicht gestanden hatte.
    Trotzdem konnte Jimmy nicht nur an sich denken, da er nun wußte, daß der Fürst von Krondor höchstpersönlich das Opfer der Nachtgreifer hätte werden sollen! Und Jimmy hatte genug Zeit mit Arutha verbracht, als die Spötter ihm und Prinzessin Anita Zuflucht vor du Bas-Tyras Männern gewährt hatten, daß sich fast etwas wie Freundschaft zu ihm entwickelt hatte. Den Degen an seiner Seite hatte Arutha ihm geschenkt. Nein, Jimmy konnte den Anschlag nicht einfach unbeachtet lassen, aber ihm war auch nicht klar, was das Beste wäre, das er tun konnte.
    Nach längerer Überlegung faßte Jimmy einen Entschluß. Er würde als erstes versuchen, den

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