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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Fürsten zu warnen, und dann Alvarny dem Flinken, dem Tagesmeister, über den Assassinen Bericht erstatten.
    Alvarny war ein Freund und erlaubte Jimmy ein wenig mehr Freiheiten als Caspar daVey, der Nachtmeister. Alvarny würde dem Aufrechten die Verzögerung in der Berichterstattung nicht melden, falls Jimmy sich nicht zu viel Zeit ließ.
    Was bedeutete, daß Jimmy Arutha schnell erreichen und umgehend zurückkehren mußte, um mit dem Tagesmeister zu sprechen, allerspätestens vor dem morgigen Sonnenuntergang.
    Danach könnte nicht einmal Alvarny mehr ein Auge zudrücken.
    Alvarny war zwar wahrhaftig großzügig in seinem fortgeschrittenen Alter, aber er blieb ein Spötter. Und Ungehorsam gegenüber der Gilde ließ er nicht zu.
    »Jimmy!«
    Jimmy blickte auf und sah Golddase herankommen. Obwohl noch ziemlich jung, hatte der fast schön zu nennende Dieb reiche Erfahrung, wohlhabende ältere Damen auszunehmen. Er verließ sich mehr auf sein gutes Aussehen und seinen Charme als darauf, unbemerkt zu bleiben. Golddase führte Jimmy stolz seine prächtige neue Kleidung vor. »Na, was meinst du?« fragte er.
    Jimmy nickte beifällig. »Du raubst wohl jetzt Schneider aus?«
    Golddase schlug halbherzig nach Jimmy, der sich schnell duckte, und setzte sich neben ihn. »Nein, du Ausgeburt einer streunenden Katze, das tue ich nicht. Meine gegenwärtige ›Gönnerin‹ ist die Wittib des berühmten Meisterbrauers Fallon.« Jimmy war dieser Name nicht unbekannt. Das Bier dieses Namens war mit so vielen Preisen ausgezeichnet, daß es sogar auf Prinz Erlands Tafel Würdigung gefunden hatte. »Und aufgrund des weitbekannten Geschäfts ihres verstorbenen Gatten hat sie sogar eine Einladung zum Empfang bekommen.«
    »Empfang?« Jimmy ahnte, daß Golddase auf seine Weise einige Neuigkeiten anbringen wollte.
    »Ah, ja, habe ich denn vergessen, die Vermählung zu erwähnen?«
    Jimmy rollte die Augen zur Decke, machte jedoch Dases Spiel mit. »Was für eine Vermählung, Goldener?«
    »Die königliche, natürlich! Wir werden zwar nicht an des Königs Tafel sitzen, aber doch auch nicht an dem hintersten Tisch.«
    Jimmy richtete sich hoch auf. »Der König? In Krondor?«
    »Aber ja!«
    Jimmy faßte Golddase am Arm. »Fang mal von vorn an!«
    Grinsend erzählte der schöne, aber nicht besonders kluge junge Spitzel: »Die Wittib Fallon erfuhr von keinem Geringeren als dem Einkäufer des Schlosses – ein Mann, den sie seit siebzehn Jahren kennt –, daß innerhalb eines Monats zusätzlich Vorräte angeschafft werden müßten, und zwar wörtlich: ›für die königliche Vermählung.‹ Da sollte man doch wohl annehmen, daß der König bei seiner eigenen Hochzeit anwesend ist.«
    Jimmy schüttelte den Kopf. »Nein, Dummkopf! Nicht der König heiratet, es wird Anitas und Aruthas Hochzeit sein!«
    Dase schien sich über den ›Dummkopf‹ zu ärgern, aber seine plötzliche Neugier überwog. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Nun, weil der König in Rillanon heiraten würde, der Fürst dagegen in Krondor.« Golddase nickte, das sah er ein. »Ich war dabei, als Anita und Arutha sich bei uns verstecken mußten. Ich dachte mir schon, daß es dazu kommen würde. Deshalb ist er auch zurück.« Als er die Reaktion des anderen darauf bemerkte, fügte er schnell hinzu: »Oder wird bald zurückkommen.«
    Jimmys Gedanken überschlugen sich. Nicht nur Lyam würde zur Vermählung in Krondor sein, sondern jeder bedeutende Edle aus dem Westen und sicher nicht wenige aus dem Osten. Und wenn Dase von der Hochzeit wußte, dann wußte halb Krondor es ebenfalls, und die andere Hälfte würde es bis zum nächsten Sonnenuntergang erfahren.
    Lachjack, Nachthüter und rechte Hand des Nachtmeisters, riß Jimmy aus seinen Gedanken. Der Mann mit den schmalen Lippen stemmte die Hände vor Jimmy und Dase auf die Hüften und sagte:
    »Du siehst aus, als hättest du Probleme, Junge.«
    Jimmy mochte Jack nicht sonderlich. Er war ein mürrischer Mann mit verkniffenem Mund, leicht aufbrausend und neigte zu unnötiger Grausamkeit. Der einzige Grund seiner hohen Stellung in der Gilde war die Tatsache, daß er die Schläger und Hitzköpfe unter den Spöttern schnell zur Räson bringen konnte. Er erwiderte Jimmys Abneigung, denn es war der Junge gewesen, der den Spitznamen Lachjack aufgebracht hatte. In all den Jahren, die Jack bei der Gilde war, hatte noch niemand ihn lachen gehört. »Nicht wirklich«, antwortete Jimmy nun.
    Jack kniff die Augen leicht zusammen und musterte den

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