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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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diese aufspringen wollten. Jimmy lag rückwärts auf dem umgekippten Stuhl und bemühte sich, sich hochzuziehen. Aus seiner Lage sah er, wie die Wirtssöhne mit dem Grausträhnigen rangen, während der zweite falsche Söldner die Linke zu den Lippen gehoben hatte und den Ring an den Mund drückte. »Giftringe!« schrie Jimmy. »Sie haben Giftringe!«
    Gardisten hielten den Vermummten fest, der verzweifelt versuchte, den Ring von der festgenagelten Hand zu ziehen. Doch nach einem Augenblick sorgten die drei Gardisten dafür, daß er sich nicht mehr rühren konnte.
    Der Grausträhnige trat nach den Wirtssöhnen, rollte zur Seite, sprang hoch, raste auf die Tür zu und warf zwei Männer um, die nicht mit seinem Ansturm gerechnet hatten. Einen Augenblick war der Weg zur Tür frei, während Verwünschungen von Soldaten die Luft erfüllten, die um das Durcheinander von Tischen und Stühlen herumhasteten. Der Nachtgreifer näherte sich der Tür und damit der Freiheit, als ein schlanker Mann sich ihm in den Weg stellte. Der Assassine sprang zur Tür. Doch mit schier unmenschlicher Flinkheit eilte Arutha vorwärts und schlug dem Grausträhnigen den Degengriff auf den Kopf. Der derart Betäubte schwankte, dann sackte er bewußtlos zu Boden.
    Hochaufgerichtet sah Arutha sich in der Gaststube um. Der Assassine lag auf dem Boden, die starren Augen zur Decke gerichtet.
    Er war ganz offensichtlich tot. Des Vermummten Umhang wurde zurückgezogen. Er war bleich vor Schmerzen, als man ihm den Dolch, der seine Hand auf den Tisch nagelte, herauszog. Drei Gardisten hielten ihn fest, obgleich es schien, als wäre er selbst zu schwach, ohne Hilfe zu stehen. Als ein Soldat ihm grob den schwarzen Ring von der verwundeten Hand zog, schrie der Nachtgreifer auf und verlor die Besinnung.
    Jimmy trat vorsichtig um den Toten zu Arutha. Er sah zu, wie Gardan dem Mann am Boden ebenfalls den schwarzen Ring abnahm.
    Dann grinste der Junge den Fürsten an, hob die Hand und zählte zwei Finger ab.
    Arutha, mit vom Kampf noch gerötetem Gesicht, nickte lächelnd.
    Keiner seiner Männer schien verletzt zu sein, während sie zwei Gefangene hatten machen können. Er wandte sich an Gardan: »Paßt gut auf sie auf und achtet darauf, daß kein Außenstehender sie sieht, wenn Ihr sie in das Schloß bringt. Ich möchte nicht, daß Gerüchte die Runde machen. Lucas und seine Söhne könnten schon genug in Schwierigkeiten sein, falls andere von der Gilde des Todes in der Nähe waren und diese drei sich nicht zurückmelden. Ein Teil unserer Männer soll bis zur Sperrstunde bleiben, damit hier der übliche Betrieb zu herrschen scheint. Und bezahlt Lucas für den Schaden doppelt, mit meinem Dank.«
    Gardans Leute waren inzwischen bereits dabei, wieder Ordnung herzustellen. Sie brachten den beschädigten Tisch fort und stellten die anderen um, damit sein Fehlen nicht auffiel.

    »Bringt die beiden zu den vorbereiteten Kammern, und beeilt Euch. Wir werden noch heute nacht mit der Vernehmung beginnen.«

     
    Wachen versperrten den Zugang zu einer Tür im entlegenen Flügel des Schlosses. Die Gemächer hier wurden nur selten benutzt und lediglich von unwichtigeren Besuchern. Der Flügel war ein Neuanbau. Man gelangte aus dem Hauptgebäude nur durch einen kurzen Verbindungsgang dorthin, und er hatte bloß eine einzige Tür ins Freie. Diese Tür war von innen verschlossen, und außen standen zwei Posten davor, die den Befehl hatten, niemanden, gleichgültig wen, ein- oder herauszulassen.
    Im Flügel waren alle an der Außenwand gelegenen Räumlichkeiten gesichert. In der Mitte des größten Gemachs betrachtete Arutha eingehend seine zwei Gefangenen. Beide waren mit festen Stricken an schwere Holzbetten gebunden. Arutha wollte kein Risiko eingehen, das ihnen den Freitod ermöglichte. Vater Nathan schaute nach seinen Akolythen, die die Wunden der beiden Assassinen versorgten.
    Plötzlich wandte einer der Jungpriester sich vom Bett des Grausträhnigen ab. Verwirrt bat er: »Vater, kommt, seht!«
    Jimmy und Laurie folgten dem Priester und Arutha. Nathan trat hinter den Akolythen, und alle hörten, wie er laut die Luft einsog.
    »Sung, weise uns den Weg!« hauchte er erschrocken.
    Man hatte dem Grausträhnigen den Lederharnisch aufgeschnitten, und darunter war ein schwarzes Wams zum Vorschein gekommen, das mit einem silbrigen Fischernetz bestickt war.
    Nathan zog dem anderen Gefangenen das Gewand zur Seite.
    Darunter befand sich ein zweites, ebenfalls nachtschwarz und mit

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