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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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gestern nacht mit einer häßlichen Wunde in der Seite herum. Er hat sie selbst verbunden und dabei mehr verkehrt als gut gemacht.«
    »Sie begann zu schwären«, fügte Nathan hinzu, »also sah ich mich gezwungen, sie auszuwaschen und zu versorgen. Ich bestand darauf, sie zu behandeln, ehe wir zu Euch kamen, da der Junge bereits Fieber hatte. Es gehört keine Magie dazu, eine Wunde vor dem Brandigwerden zu bewahren, aber jeder Straßenjunge bildet sich ein, sich selbst behandeln zu können. Also fängt die Verletzung zu eitern an.« Er blickte auf Jimmy hinunter. »Er ist ein bißchen mitgenommen, da ich schneiden mußte, aber in ein paar Stunden wird er sich besser fühlen – solange er die Wunde nicht aufreißt«, fügte er für Jimmy gedacht hinzu.
    Jimmy schaute verlegen drein. »Tut mir leid, daß Ihr soviel Mühe mit mir hattet, Vater, aber unter anderen Umständen hätte ich die Wunde natürlich sogleich versorgen lassen.«
    Arutha blickte den Jungen fragend an. »Was hast du herausgefunden?«
    »Einen Assassinen zu fangen, mag schwieriger sein, als wir dachten, Hoheit. Es gibt eine Möglichkeit, Verbindung aufzunehmen, aber über Umwege.« Arutha bedeutete ihm mit einem Nicken fortzufahren. »Ich mußte den Bettlern arg um den Bart streichen, bis ich wenigstens so viel erfuhr, wie ich jetzt weiß. Wenn jemand die Dienste der Gilde des Todes beanspruchen will, muß er sich zum Tempel von Lims-Kragma begeben.« Volney vollführte hastig ein Schutzzeichen bei der Erwähnung der Todesgöttin. »Er muß ein Gebet sprechen und etwas in die Opferschale werfen, die für diesen Zweck gekennzeichnet ist. Doch muß das Gold in ein Pergament mit dem Namen des Bittstellers genäht sein. Dann tritt die Gilde nach Belieben innerhalb eines Tages mit ihm in Verbindung. Er nennt den Namen des Opfers, sie geben den Preis an. Dann bezahlt er oder auch nicht. Wenn er zu zahlen bereit ist, erfährt er, wohin er das Gold bringen soll. Wenn nicht, verschwinden sie, und es gibt keine Möglichkeit mehr für ihn, sie zu erreichen.«
    »Einfach.« Laurie nickte. »Sie bestimmen das Wann und Wo.
    Also ist es nicht leicht, ihnen eine Falle zu stellen.«
    »Unmöglich, würde ich sagen«, meinte Gardan.
    »Nichts ist unmöglich«, widersprach Arutha. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, war er tief in Gedanken versunken.
    Nach einer Weile rief Laurie: »Ich habe es!«
    Arutha und die anderen blickten den Sänger an. »Jimmy, du hast gesagt, sie setzen sich innerhalb eines Tages mit dem in Verbindung, der das Gold mit seinem Namen hinterläßt.« Jimmy nickte. »Dann brauchen wir bloß dafür zu sorgen, daß derjenige, der das Gold abgibt, an einem bestimmten Ort bleibt – einen, den wir überwachen können.«
    »Keine schlechte Idee, wenn man erst darauf gekommen ist«, lobte Arutha. »Aber welcher Ort?«
    Jimmy sagte: »Es gäbe einige, die wir eine Weile übernehmen könnten, Hoheit, nur sind ihre Besitzer unzuverlässig.«
    »Ich wüßte einen!« Laurie blickte Jimmy an. »Wenn unser junger Freund bereit wäre, das Gebet aufzusagen, damit die Nachtgreifer keinen Verdacht schöpfen.«
    »Ich weiß nicht recht«, entgegnete Jimmy. »Es ist nicht alles so einfach in Krondor. Verdächtigt man mich, würden wir vielleicht keine zweite Gelegenheit bekommen.« Er erinnerte sie an den Überfall durch Lachjack und dessen unbekannten Begleiter mit der Armbrust. »Möglicherweise war es eine reine Rachehandlung. Ich kenne Leute, die aus einem viel geringeren Grund durchdrehten, als eines Spitznamens wegen, aber wenn es nicht deshalb war… Wenn Jack irgendwie eine Verbindung zu diesem Assassinen hatte…«
    »Dann«, warf Laurie ein, »hatten die Nachtgreifer einen Spötterführer für ihre Sache gewonnen.«
    Jimmy blickte zutiefst besorgt drein, als er plötzlich seine Maske des unerschrockenen Helden ablegte. »Dieser Gedanke hat mir kaum weniger zu schaffen gemacht, als der, daß jemand Seine Hoheit mit der Armbrust töten wollte. Ich habe mich einer Nachlässigkeit gegenüber meinem Eid als Spötter schuldig gemacht. Ich hätte schon vergangene Nacht alles melden müssen, aber jetzt ist wirklich allerhöchste Zeit dafür.« Er wollte aufstehen.
    Volney drückte eine Hand auf Jimmys Schulter. »Anmaßender Knabe! Willst du damit vielleicht sagen, daß eine Bande von Halunken auch nur einen Gedanken der Berücksichtigung wert ist, und das angesichts der drohenden Gefahr für deinen Fürsten und möglicherweise auch deinen

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