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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Silbernetz über dem Herzen. Des Mannes Hand war verbunden, und er hatte die Be sinnung wiedererlangt. Mit unverhohlenem Haß blickte er zu dem Sung-Priester auf.
    Nathan winkte den Fürsten zur Seite. »Diese Männer tragen das Zeichen von Lims-Kragma in ihrer Gestalt als Netzspinnerin, die letztendlich alles an sich zieht.«
    Arutha nickte. »Das paßt. Wir wissen, daß die Nachtgreifer durch den Tempel zu erreichen sind. Selbst wenn die Tempelhierarchie nichts von dieser Sache weiß, muß es einen Verbündeten der Nachtgreifer im Tempel geben. Kommt, Nathan, wir müssen diesen anderen befragen.« Sie kehrten zum Bett des Mannes zurück, der die Besinnung wiedererlangt hatte. Arutha blickte auf ihn hinab. »Wer bezahlt den Preis für meinen Tod?«
    Nathan wurde zu dem Bewußtlosen gerufen. »Wer bist du?«
    fragte der Fürst den anderen. »Antworte, oder deine bisherigen Schmerzen werden nur eine harmlose Kostprobe jener sein, die dich erwarten.« Arutha gefiel der Gedanke, jemanden foltern zu müssen, gar nicht, aber er würde vor nichts zurückschrecken, um herauszufinden, wer für den Anschlag auf ihn verantwortlich war.
    Doch sowohl Frage wie Drohung hatten Schweigen zur Antwort.
    Nach einer kurzen Weile kehrte Nathan an Aruthas Seite zurück.
    »Der andere ist tot«, sagte er leise. »Wir müssen diesen vorsichtig behandeln. Es könnte sein, daß sie über eine Möglichkeit verfügen, dem Körper zu befehlen, sich nicht gegen den Tod zu wehren, sondern ihn herbeizurufen. Man glaubt, daß selbst ein kräftiger, gesunder Mann seinen eigenen Tod beschwören kann, wenn man ihm nur genügend Zeit dafür gibt.«
    Arutha nickte. Schweiß perlte auf der Stirn des Verwundeten, als Nathan ihn untersuchte. Besorgt erklärte der Priester: »Er hat steigendes Fieber. Ich werde erst etwas für ihn tun müssen, ehe er vernehmungsfähig ist.« Der Priester holte seinen Heiltrunk und flößte dem Kranken, dem ein Soldat die Kiefer offenhielt, etwas davon ein. Dann beschwor Nathan seine priesterliche Magie.
    Der Mann auf dem Bett begann sich verzweifelt zu winden, und sein Gesicht wurde zu einer verzerrten Maske der Anspannung.
    Seine Armmuskeln verkrampften sich, und am Hals hoben die Sehnen sich wie straffe Seile ab, als er sich gegen seine Bande wehrte. Plötzlich stieß er ein hohlklingendes Lachen hervor und fiel mit geschlossenen Augen auf das Kissen zurück. Nathan untersuchte ihn. »Er ist bewußtlos, Hoheit.« Dann fügte der Priester hinzu: »Ich habe den Anstieg des Fiebers verlangsamt, aber ich glaube nicht, daß ich ihn anhalten kann. Hier ist Zauber am Werk. Er verfällt vor unseren Augen. Es bedarf Zeit, jenem Zauber entgegenzuwirken – und ich weiß nicht, ob ich diese Zeit habe.« Zweifel sprach aus Nathans Stimme. »Ich weiß auch nicht, ob meine Kräfte ausreichen.«
    Arutha wandte sich an Gardan. »Hauptmann, nehmt zehn Eurer zuverlässigsten Männer und begebt Euch umgehend zum Lims-Kragma-Tempel. Teilt der Hohepriesterin mit, daß ihre Anwesenheit hier sofort erforderlich ist. Bringt sie im Notfall mit Gewalt her, aber bringt sie!«
    Gardan salutierte, doch seine Augen verrieten ihn. Laurie und Jimmy erkannten, wie sehr es ihm widerstrebte, die Priesterin in ihren eigenen Hallen zu belästigen. Trotzdem drehte der wackere Hauptmann sich wortlos um und machte sich daran, den Befehl seines Fürsten auszuführen.
    Arutha kehrte zu dem Kranken zurück, der nun sichtlich unter Fieberqualen litt. Nathan meldete: »Eure Hoheit, seine Temperatur steigt langsam, aber stetig an.«
    »Wie lange wird er am Leben bleiben?«
    »Wenn wir nichts für ihn tun können, dann vielleicht noch den Rest der Nacht, länger nicht.«
    Arutha knirschte mit den Zähnen. Es blieben ihm weniger als sechs Stunden, den Grund für den Anschlag auf ihn herauszufinden.
    Und falls dieser Mann wirklich starb, würden sie wieder am Anfang angelangt, oder vielmehr noch weiter zurückgeworfen sein, denn der unbekannte Gegner würde bestimmt in keine zweite Falle gehen.
    »Gibt es denn gar nichts mehr, was Ihr tun könnt?« fragte Laurie leise.
    Nathan überlegte. »Vielleicht…« Er verließ den Kranken und bedeutete seinen Akolythen, sich ebenfalls vom Bett zu entfernen.
    Dann befahl er einem, ihm einen größeren priesterlichen Zauberband zu bringen.
    Als nächstes erteilte er den mit dem vorgesehenen Ritual vertrauten Akolythen die letzten Anweisungen. Mit Kreide wurde ein Pentagramm auf den Boden gezeichnet, und zwar mit dem Bett als

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