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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Dächern ringsum postiert, die verhindern werden, daß jemand sich schnell in Sicherheit zu bringen versucht. Ein Herold mit Horn wird den Alarm auslösen, woraufhin zwei Kompanien Reiterei vom Schloß aufbrechen werden. Sie erreichen uns innerhalb von fünf Minuten. Jeder auf der Straße, der nicht zu uns gehört, wird niedergeritten, das ist ein Befehl.«
    Arutha schlüpfte nun selbst in einen Waffenrock und warf Jimmy und Laurie auch je einen zu. Als alle des Fürsten Purpur-und-Schwarz trugen, sagte Arutha: »Es ist soweit.«
    Die Pfadsucher führten die ersten beiden Trupps in den Keller unter der Schenke. Dann war Jimmy an der Reihe, der Gruppe des Fürsten den Weg zu weisen. Er brachte sie durch den Ausschlupf in der Wand hinter einem falschen Weinfaß und eine schmale Stiege zur Kanalisation hinunter. Bei dem Gestank keuchten oder fluchten einige Soldaten, aber eine knappe Warnung Gardans stellte schnell wieder Ruhe her. Einige verhängbare Laternen wurden nun angezündet. Jimmy bedeutete den Männern, hintereinander zu gehen, und führte des Fürsten Sturmtrupp zum Kaufmannsviertel.
    Nach etwa einer halben Stunde, während der sie an träge fließenden Abwässern entlangschlichen, die in den Hafen mündeten, gelangten sie zu der Vielfachgabelung. Arutha befahl, die Laternen zu verhängen. Jimmy ging weiter. Arutha versuchte ihm zu folgen und mußte erstaunt feststellen, daß die Dunkelheit den Jungen zu verschlucken schien. Und so sehr Arutha auch lauschte, er konnte Jimmy nicht hören. Für die wartenden Gardisten war das Ungewöhnlichste an der Kanalisation die Stille, die nur von dem schwachen Schlagen des Abwassers gegen die Kanalwände gebrochen wurde. Jeder Soldat hatte dafür gesorgt, daß weder ein Rasseln noch sonstiger Laut seiner Waffen und Rüstung ihn verraten und eine mögliche Wache der Nachtgreifer alarmieren konnte.
    Jimmy kehrte alsbald zurück mit der Nachricht, daß nur ein einzelner Wächter am Fuß der Treppe zu dem Gebäude stand. Mit dem Mund dicht an Aruthas Ohr wisperte er: »Ihr werdet nicht einen Eurer Leute nahe genug heran bringen, ohne daß der Wächter Alarm schlägt. Ich bin der einzige, dem es gelingen könnte. Sobald Ihr hört, daß ich den Wächter überwältigt habe, kommt herbeigelaufen.«

    Der Junge zog seinen Dolch aus dem Stiefelschaft und huschte davon. Plötzlich war ein Aufschrei zu hören. Arutha rannte mit seinen Männern los, jetzt ohne darauf zu achten, ob sie leise waren oder nicht. Der Junge hatte den Wächter von hinten angesprungen, ihm den Arm um den Hals geschlungen und nur verwundet mit dem Dolch, der nun auf dem Boden lag. Der Mann hatte sich gewehrt und versucht, Jimmy gegen die Wand zu schmettern. Arutha beendete den Kampf mit einem Stich seiner Klinge. Lautlos glitt der Mann auf die Steine. Jimmy ließ ihn los und lächelte schwach. Er war ziemlich mitgenommen. »Bleib hier«, wies Arutha ihn an, dann winkte er seinen Männern zu, ihm zu folgen.
    Arutha hatte Volney zwar versprochen zurückzubleiben, während Gardan den Sturm anführte, doch daran dachte er jetzt nicht mehr. Er hastete leise die Treppe hoch, blieb vor einer Holztür mit nur einem einfachen Riegel stehen, drückte ein Ohr daran und lauschte.
    Gedämpfte Stimmen dahinter veranlaßten ihn, warnend die Hand zu heben. Gardan und die anderen kamen auf Zehenspitzen näher.
    Leise zog Arutha den Riegel zurück und schob die Tür einen Spalt auf. Er spähte in einen großen, hellerleuchteten Keller. Um drei Tische saßen etwa ein Dutzend Bewaffnete. Einige säuberten ihre Waffen oder Rüstungen. Es sah hier eher wie im Aufenthaltsraum einer Kaserne denn wie in einem Keller aus. Und was Arutha am unglaublichsten fand, war die Tatsache, daß dieser Keller sich unter dem teuersten und am meisten frequentierten Freudenhaus der Stadt befand: dem Weidenhaus, das die meisten reichen Kaufleute besuchten und nicht wenige des niedrigeren Adels von Krondor. Nun verstand Arutha, wie die Nachtgreifer so viel über das Schloß und sein eigenes Kommen und Gehen erfahren konnten. So mancher Höfling prahlte gewiß mit dem eine n oder anderen ›Geheimnis‹, um sein Stundenliebchen zu beeindrucken. Bestimmt hatte die zufällige Bemerkung irgend jemand genügt, daß Gardan plane, dem Fürsten zum Osttor entgegenzureiten, um den Nachtgreifern Aruthas Ankunft Anfang dieser Woche zu verraten.
    Plötzlich kam eine Gestalt in Aruthas Blickfeld, die ihn den Atem anhalten ließ. Ein Moredhelkrieger näherte sich

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