Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
anstrengend werden.«

     
    Die Nacht hindurch hatten sich die Gardisten, als einfache Söldner gekleidet, in den Straßen von Krondor herumgetrieben, und wenn sie einander begegneten, so getan, als würden sie sich nicht kennen. Erst drei Stunden nach Mitternacht fanden sich über hundert Soldaten im Bunten Papagei ein. Einige verteilten Waffenröcke aus riesigen Säcken, damit die Gardisten während des Angriffs wieder die Farben des Fürsten tragen würden.
    Jimmy betrat die Schenke in Gesellschaft von zwei Männern in einfacher grüner Kleidung. Sie gehörten Aruthas Elitekompanie von Kundschaftern an: den königlichen Pfadsuchern. Der rangältere Pfadsucher salutierte. »Dieser Junge hat die Augen einer Katze, Hoheit. Er bemerkte dreimal, daß man einigen unserer Männer zur Schenke folgte.«
    Als Arutha sie fragend anblickte, erklärte Jimmy: »Zwei der Beschattenden waren mir bekannte Bettler, die sich mühelos in die Irre führen ließen, aber der dritte… Vielleicht folgte er nur, um zu sehen, ob sich irgend etwas tut. Jedenfalls, als wir ihm in einer Straße den Weg versperrten – sehr unauffällig, das versichere ich Euch –, schlug er einfach eine andere Richtung ein. Vielleicht hat es nichts zu bedeuten.«
    »Oder vielleicht doch«, meinte Arutha. »Aber wir können nichts tun. Selbst wenn die Nachtgreifer ahnen, daß wir etwas vorhaben, wissen sie nicht, was. Schau her.« Er bedeutete Jimmy, sich eine Karte anzusehen, die er auf dem Tisch vor sich ausgebreitet hatte.
    »Der Hofbaumeister gab sie mir. Sie ist alt, aber an der Kanalisation dürfte sich nichts geändert haben.«
    Jimmy betrachtete sie eingehend. »Bis vor zwanzig Jahren mag sie noch gestimmt haben. Aber seht her!« Er deutete auf einige Punkte auf der Karte. »Hier ist eine Wand eingebrochen. Die Abwässer finden zwar noch Durchlaß, aber ein Mensch kann sich nicht hindurchzwängen. Und hier ist ein neuer Schacht. Ein Gerber hat ihn gegraben, um seine stinkende Brühe schneller abzuleiten.«
    Jimmy studierte die Karte weiter. »Habt Ihr vielleicht ein Stück Holzkohle zur Hand?«
    Man brachte ihm Holzkohle, und er zeichnete ein paar Kreuze ein.
    »Freund Lucas hat durch seinen Keller einen direkten Zugang zu diesem Kanalteil.«
    Der alte Wirt hinter dem Schanktisch riß den Mund auf, als er das hörte. »Was? Woher weißt du das?«

    Jimmy grinste. »Die Dächer sind nicht die einzige Straße der Diebe. Von hier…«, er deutete auf eines der Kreuze, »… können ganze Kompanien zu diesen beiden Punkten marschieren. Die Ausgänge vom Keller des Nachtgreiferstützpunkts sind sehr geschickt angelegt. Ein jeder führt zu einem Tunnel, der nicht direkt mit den anderen verbunden ist. Die Türen sind manchmal nur zehn Fuß oder weniger voneinander entfernt, doch dazwischen liegen genauso viele Fuß dicke Mauern aus Ziegel und Fels. Es kann Stunden dauern, den Weg von einem Ausgang zum nächsten zu finden. Dieser dritte hier bietet das größte Problem. Er endet an einer Gabelung mit Dutzenden von Gängen, durch die man fliehen kann – zu viele, sie alle zu blockieren. «
    Gardan, der über des Jungen Schulter schaute, warf ein: »Das setzt einen genau koordinierten Angriff voraus. Jimmy, kann man es hören, wenn jemand durch eine der Türen einbricht und man sich selbst an einer anderen befindet?«
    Jimmy nickte. »Ich nehme es an. Ganz sicher, wenn jemand am Kopfende der Treppe die Ohren offenhält, und schon gar zu dieser nachtschlafenden Zeit. Ihr würdet Euch wundern, wie viele Geräusche von der Straße man des Tags dort unten hören kann, und dann erst des Nachts…«
    Arutha wand te sich an die beiden Pfadsucher: »Wenn ihr euch nach der Karte richtet, könnt ihr dann diese Punkte finden?« Beide nickten. »Gut. Jeder von euch wird ein Drittel der Männer zu einem dieser beiden Eingänge führen. Das restliche Drittel kommt mit Gardan und mir. Jimmy wird uns führen. Ihr werdet eure Männer postieren, aber den Keller jenes Gebäudes nicht betreten, außer man entdeckt euch oder ihr hört unseren Trupp jene im Innern angreifen.
    Dann kommt, so schnell ihr könnt, Gardan, die Männer auf den Straßen sollten bereits ihre Stellung eingenommen haben. Sie haben ihre Befehle?«
    »Jeder hat seine genauen Anweisungen«, versicherte ihm der Hauptmann. »Beim ersten Zeichen, daß sich etwas tut, darf niemand jenes Gebäude verlassen, außer er trägt Eure Farben und ist zumindest vom Ansehen bekannt. Ich habe dreißig Bogenschützen auf den

Weitere Kostenlose Bücher