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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Urkunde zusammen, da sagte Arutha: »Dein früherer Meister arbeitet schnell.« An alle gewandt, fuhr er fort:
    »Hier teilt er mir mit, daß er dem Versteck der Nachtgreifer auf die Spur gekommen ist. Sobald er Genaueres weiß, was er sich in Kürze erhofft, gibt er uns Bescheid. Aber er bedauert, daß er keine direkte Hilfe bei der Ausrottung der Assassinen zusagen kann. Jimmy, was hältst du davon?«
    Jimmy grinste. »Der Aufrechte ist gerissen. Sollte es Euch gelingen, die Nachtgreifer unschädlich zu machen, können seine Geschäfte wieder ihren ungestörten Gang nehmen. Schlägt Euer Vorgehen fehl, fällt kein Verdacht auf ihn, daß er die Hand im Spiel gehabt haben könnte. Er ist also in keinem Fall schlechter dran.«
    Ernsteren Tons fügte er hinzu: »Er macht sich Sorgen über eine weitere Einschleusung von Spitzeln. Durch sie würde eine Beteiligung der Spötter das Unternehmen in Gefahr bringen.«

    Arutha verstand. »Glaubst du, daß es schon so schlimm sein könnte?«
    »Höchstwahrscheinlich, Hoheit. Es gibt nicht mehr als drei oder vier Verbindungsmänner, die den Aufrechten persönlich kennen. Sie sind die einzigen, denen er voll und ganz vertrauen kann. Ich bin sicher, er hat seine eigenen Spitzel außerhalb der Gilde, die nur seinen zuverlässigsten Unterführern bekannt sind, und vielleicht nicht einmal ihnen. Zweifellos benutzt er sie, um die Nachtgreifer aufzuspüren. Es gibt über zweihundert Spötter und doppelt so viele Bettler und Straßenjungen, von denen ein jeder der Gilde des Todes als Augen und Ohren dienen kann.«
    Arutha verzog die Lippen zu seinem schiefen Lächeln. Volney lobte: »Ihr versteht Euren Verstand zu gebrauchen, Junker James. Ihr dürftet wahrhaftig eine Bereicherung für den Fürstenhof sein.«
    Jimmy schaute drein, als habe er auf eine saure Traube gebissen.
    »Junker James?«
    Arutha gab vor, als sei ihm Jimmys säuerlicher Ton nicht aufgefallen. »Wir könnten alle ein bißchen Schlaf gebrauchen. Das beste, was wir tun können, bis wir vom Aufrechten hören, ist, uns auszuruhen und von den Anstrengungen der vergangenen Tage zu erholen.« Er erhob sich. »Ich wünsche euch allen eine gute Nacht.«
    Arutha verließ die Ratskammer. Volney sammelte eilig alle Papiere auf dem Tisch ein und folgte alsbald dem Fürsten. Laurie wandte sich an Jimmy: »Wir sollten dich wohl unter unsere Fittiche nehmen und dafür sorgen, daß dir jemand beibringt, wie man sich als feiner Herr benimmt.«
    Gardan trat zu ihnen. »Dann ist der Junge so gut wie dazu verdammt, den Fürsten in ständige Verlegenheit zu bringen.«
    Laurie seufzte. »Das ist wieder einmal ein Beweis«, wandte er sich an Jimmy, »daß man einem Orden und Rangabzeichen anheften kann, aber einmal Kasernenfeger, immer Kasernenfeger.«
    »Kasernenfeger!« schnaubte Gardan und täuschte Empörung vor.
    »Nur damit Ihr es wißt, Sänger, ich entstamme einem alten Geschlecht von Helden…«
    Jimmy seufzte ergeben, als er den beiden einander hänselnden Männern auf den Korridor folgte. Im großen und ganzen war sein Leben noch vor einer Woche einfacher gewesen. Er bemühte sich um eine zufriedenere Miene, trotzdem erinnerte er im besten Fall an eine Katze, die in ein Faß Sahne gefallen ist und nicht so recht weiß, ob sie es ausschlecken oder um ihr Leben schwimmen soll.

Vernichtung

    Arutha musterte den alten Dieb.
    Der Bote des Aufrechten hatte gewartet, während der Fürst die Botschaft las. Nun ruhte Aruthas Blick auf ihm. »Kennst du den Inhalt?«
    »Was die Einzelheiten betrifft, nein. Er, der sie mir gab, war jedoch genau in seinen Anweisungen.« Der ehemalige Dieb, dem das Alter die Behendigkeit geraubt hatte, rieb sich abwesend den kahlen Kopf. »Er sagte, ich solle Euch mitteilen, daß der Junge Euch mühelos zu dem in der Nachricht genannten Ort bringen könne, Eure Hoheit. Außerdem sagte er, die Spötter wüßten nun über die Sache mit ihm Bescheid und damit sei sie abgetan.« Der Mann blinzelte Jimmy verschmitzt zu. Der Junge, der etwas abseits stand, atmete bei diesen Worten erleichtert auf, und das Blinzeln verriet ihm, daß ihm die Straßen offen stehen würden, obgleich er kein Spötter mehr sein durfte, und daß Alvarny der Flinke immer noch sein Freund war.
    Arutha entgegnete: »Versichert Eurem Meister, daß ich erfreut über seine schnelle Arbeit bin, und ich beabsichtige, die Sache noch heute nacht zu Ende zu führen. Er wird verstehen, was ich meine.«
    Arutha winkte einer Wache zu, Alvarny aus dem

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