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Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes

Titel: Midkemia Saga 03 - Die Gilde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Saal zu geleiten, und wandte sich an Gardan. »Wählt einen Trupp Eurer verläßlichsten Männer aus und jeden Kundschafter, der sich noch in der Garnison befindet. Doch nehmt keinen, der erst seit kurzem in unserem Dienst steht. Weist jeden an, doch nur mündlich, sich bei Sonnenuntergang am hinteren Tor einzufinden. Sie sollen sich dann allein oder zu zweit auf den verschiedenen Wegen in die Stadt begeben und unauffällig darauf achten, ob man sie beschattet. Sie sollen in der Stadt von Schenke zu Schenke ziehen und etwas essen, doch trinken dürfen sie nur vortäuschen. Um Mitternacht müssen sie sich alle im Bunten Papagei einfinden.«
    Gardan salutierte und machte sich daran, den Auftrag auszuführen.

    Als Arutha und der Junge allein waren, sagte der Fürst: »Du glaubst sicher, daß ich dir einen schlechten Gefallen erwiesen habe.«
    Jimmys Miene verriet seine Überraschung. »Nein, Hoheit, ich fand es bloß etwas erstaunlich. Außerdem habt Ihr mich vor dem Tod bewahrt.«
    »Ich machte mir Sorgen, daß du es übelnehmen würdest, aus der einzigen Familie gerissen zu werden, die du je kanntest.« Jimmy zuckte nur die Schulter. »Und was das andere betrifft, nun, du hast auch mich vor dem Tod bewahrt.« Arutha lehnte sich zurück und lächelte. »Nun sind wir quitt, Junker James, denn wenn du in jener Nacht nicht so schnell gehandelt hättest, würde ich jetzt wohl nicht mehr hier stehen.«
    Nun lächelte auch Jimmy. »Wenn wir quitt sind, warum dann die Ernennung?«
    Arutha erinnerte sich des Versprechens, das er dem Aufrechten gegeben hatte. »Sieh es so, daß ich dadurch ein Auge auf dich haben kann. Du bist frei, zu kommen und zu gehen, wie du magst, solange du deine Pflichten als Junker nicht vernachlässigst. Aber sollte ich feststellen, daß Goldpokale aus dem Speisesaal fehlen, dann werfe ich dich höchstpersönlich ins Verlies!«
    Jimmy lachte, doch nun nahm Aruthas Stimme einen ernsteren Tonfall an. »Da hat auch jemand, anfangs dieser Woche, den Anschlag eines Assassinen auf dem Dach eines gewissen Tuchwalkers vereitelt! Und du hast mir nie gesagt, weshalb du mit der Geschichte über diesen Nachtgreifer gleich zu mir gekommen bist, statt die Sache den Spöttern zu melden, wie du verpflichtet gewesen wärst.«
    Der Blick, mit dem Jimmy Arutha bedachte, machte das junge Gesicht weit älter als seine Jahre. Schließlich sagte er: »In jener Nacht, als Ihr mit der Prinzessin aus Krondor entkamt, hatte ich eine ganze Kompanie von Guys Reitern im Hafen zwischen mir und der Freiheit. Ihr habt mir Euren Degen zugeworfen, noch ehe Ihr wußtet, ob Ihr selbst in Sicherheit wart. Und als wir im Versteck festsaßen, habt Ihr mir das Fechten beigebracht. Ihr wart immer gut zu mir, wie zu allen anderen auch.« Er machte verlegen eine Pause. »Ihr habt mich wie einen Freund behandelt. Ich – ich habe nur wenige Freunde, Hoheit.«
    Arutha zeigte ihm, daß er verstand. »Auch ich habe nicht viele wahre Freunde: meine Familie, die Magier Pug und Kulgan, Vater Tully und Gardan.« Wieder lächelte er. »Laurie hat sich als mehr als ein einfacher Höfling herausgestellt, ich glaube, auch er mag sich als echter Freund erweisen. Ja, ich würde sogar so weit gehen, Amos Trask als wahren Freund anzunehmen. Wenn Amos der Freund des Fürsten von Krondor sein kann, warum dann nicht auch Jimmy die Hand?«
    Jimmy grinste, aber seine Augen glänzten feucht. »Ja, warum nicht?« Er schluckte und verbarg hastig seine Gefühle wieder. »Was ist eigentlich aus Amos geworden?«
    Arutha lehnte sich zurück. »Als ich ihn das letzte Mal sah, stahl er des Königs Schiff.« Jimmy riß unwillkürlich den Mund auf. »Seither haben wir nichts mehr von ihm gehört. Ich gäbe viel darum, diesen Halunken heute nacht zur Seite zu haben.«
    Jimmys Lächeln erstarb. »Ich rede nicht gern davon, aber was ist, wenn wir es wieder mit so einer verfluchten Kreatur zu tun kriegen, die sich nicht umbringen läßt?«
    »Nathan hält es für unwahrscheinlich. Er glaubt, es kam nur deshalb dazu, weil die Priesterin das Wesen aus dem Reich der Toten zurückrief. Außerdem kann ich nicht darauf warten, daß die Tempel eingreifen. Lediglich dieser Todespriester Julian hat seine Hilfe angeboten.«
    »Und wir haben selbst gesehen, was die Hilfe der Lims-Kragma-Diener ausrichtet«, fügte Jimmy trocken hinzu. »Hoffen wir, daß Vater Nathan weiß, wovon er spricht.«
    Arutha stand auf. »Komm, wir wollen uns noch ein bißchen ausruhen, denn die Nacht dürfte

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