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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Guys Schicksalsschlag nachdachte. Und das, obwohl Guy Anitas Vater hatte ins Gefängnis werfen lassen, wo dieser gestorben war.
    Guy war ein Verräter. Arutha schob diese Gefühle beiseite, weil sie ihn zu sehr quälten. Er ging neben Amos und Martin her, während der frühere Jagdmeister von Crydee den früheren Kapitän weiter über Briana ausquetschte.

Übereinkunft
     
    Jimmy stupste Locklear in die Seite.
    Sie trieben sich auf dem Markt herum und versuchten, das wenige Sehenswerte, das es in Armengar gab, zu besichtigen. Jungen in ihrem Alter waren eine Seltenheit, und die wenigen, die sie entdeckten, trugen Waffen und Rüstung. Jimmy interessierte sich am meisten für die Unterschiede zwischen dem hiesigen Markt und dem in Krondor.
    »Wir sind schon seit über einer Stunde hier, und ich schwöre, ich habe noch keinen Bettler und keinen Dieb auf dem ganzen Platz gesehen«, meinte Jimmy.
    »Logisch«, entgegnete Locklear. »Nach dem, was Amos erzählt hat, ist Vertrauen die Grundlage, auf der die Stadt überhaupt besteht. Keine Diebe, weil hier alle Leute zusammenhalten, und wo wolltest du dich hier auch verstecken? Ich weiß nicht viel über Städte und so, doch dieser Ort kommt mir eher vor wie eine Kaserne, abgesehen vielleicht von der Größe.«
    »Da hast du wohl recht.«
    »Und es gibt hier womöglich deshalb keine Bettler, weil sie sich um jeden kümmern, so wie bei der Armee.«
    »Messe und Krankenstube?«
    »Ja«, stimmte Locklear zu.
    Sie schlenderten an den Ständen vorbei, und Jimmy schätzte den Wert der ausgestellten Waren ab. »Siehst du vielleicht irgendwelche Luxusgüter?« Locklear machte eine verneinende Geste. An den Ständen wurden Nahrungsmittel, einfache Kleidung und Lederwaren sowie Waffen feilgeboten. Die Preise waren niedrig, und es wurde wenig - wenn überhaupt - gefeilscht.
    Nach kurzer Zeit setzte sich Jimmy in den Eingang eines Hauses am Rande des Marktes. »Das ist wirklich langweilig.«
    »Ich sehe etwas, das überhaupt nicht langweilig ist.«
    »Was?« fragte Jimmy.
    »Mädchen.« Locklear zeigte auf sie. Zwei Mädchen hatten sich aus dem Gedränge der Käufer gelöst und begutachteten Waren an einem Stand am Rande des Marktes. Sie schienen ungefähr im Alter der Jungen zu sein. Beide waren ähnlich gekleidet, Lederstiefel, Hosen, Wamse, Westen aus Leder, Gürtel mit Messer und Schwert. Jedes der Mädchen trug ein zusammengerolltes Tuch als Stirnband um dem Kopf, das das schulterlange dunkle Haar aus dem Gesicht zurückhielt. Das größere Mädchen bemerkte, wie Jimmy und Locklear sie beobachteten, und sagte etwas zu seiner Begleiterin. Sie steckten die Köpfe zusammen und flüsterten, während das zweite Mädchen die Jungen ansah. Das erste Mädchen legte die Ware zurück, die es in der Hand gehalten hatte, und beide kamen herüber zu Jimmy und Locklear.
    »Also?« fragte die größere und sah die beiden offen an.
    Jimmy stand auf und war überrascht, daß das Mädchen fast so groß war wie er. »Also was?« fragte er in gebrochenem Armengarisch zurück.
    »Ihr habt uns angestarrt.«
    Jimmy sah zu Locklear hinunter, der daraufhin ebenfalls aufstand. »Ist das vielleicht nicht in Ordnung?« fragte der jüngere Junker, der die Sprache besser beherrschte als Jimmy Die beiden Mädchen wechselten einen Blick und lachten, kaum mehr als ein Kichern. »Es ist unverschämt.«
    »Wir sind Fremde«, versuchte es Locklear. Die beiden Mädchen lachten jetzt laut. »Das war uns klar. Wir haben von euch gehört. Jeder in Armengar hat von euch gehört.«
    Locklear errötete. Man brauchte nur kurz hinzusehen, um zu bemerken, wie sehr er und Jimmy sich in der Erscheinung von allen anderen Leuten hier unterschieden. Das zweite Mädchen betrachtete Locklear aus seinen dunklen Augen und sagte: »Dort wo ihr herkommt, starrt ihr da die Mädchen auch so an?«
    Locklear mußte plötzlich grinsen und meinte: »Jedesmal, wenn sich eine Gelegenheit bietet.«
    Alle vier lachten. Das größere Mädchen sagte: »Ich heiße Krista; und das ist Bronwynn. Wir dienen in der Zehnten Kompanie. Und bis morgen abend haben wir frei.«
    Jimmy wußte nicht, was dieser Hinweis auf die Kompanie bedeuten sollte, doch er sagte: »Ich bin Junker James Jimmy Und das hier ist Junker Locklear.«
    »Locky.«
    Bronwynn sagte: »Ihr habt dieselben Namen?«
    Locklear sagte: »›Junker‹ ist ein Titel. Wir sind in den Diensten des Prinzen.«
    Die Mädchen sahen sich fragend an. Krista sagte: »Ihr sprecht von ausländischen

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