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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Dingen, die wir nicht verstehen.«
    Mit einer eleganten Bewegung hakte sich Jimmy bei ihr ein und sagte: »Also dann, warum zeigt ihr uns nicht die Stadt, und wir erklären euch dabei diese ausländischen Sachen.«
    Ungeschickt folgte Locklear dem Beispiel seines Freundes, doch es war nicht ganz deutlich, wer zuerst nach wessen Arm griff: er nach Bronwynns oder sie nach seinem.
    Mit mädchenhaftem Gekicher nahmen Krista und Bronwynn die Jungen ins Schlepptau und zogen sie durch die Straßen der Stadt.
     
    Martin aß schweigend und betrachtete Briana, während er dem Tischgespräch lauschte. Aruthas Truppe - außer Jimmy und Locklear - saß zusammen mit Guy, Amos und Briana um einen großen Tisch herum. Ein weiterer von Guys Kommandanten, Gareth, aß ebenfalls mit ihnen. Die Abwesenheit der Jungen war kein Grund zur Beunruhigung, hatte Amos ihnen versichert, denn es gab in der Stadt keinen Ärger, ohne daß der Protektor nicht sofort davon unterrichtet wurde. Und es gab auch keinen Weg aus der Stadt heraus, selbst nicht für jemanden, der so begabt war wie Jimmy Arutha war sich dessen nicht so sicher wie Amos, verkniff sich jedoch einen Kommentar.
    Arutha wußte, er und Guy würden sich schnell verständigen müssen, und er hatte so eine Ahnung, wie das vor sich gehen würde, doch er zögerte mit Vermutungen, bis er nicht mit Guy unter vier Augen gesprochen hatte. Arutha betrachtete den Protektor eingehend. Guy war offensichtlich in Trauer verfallen, und seltsamerweise erinnerte er ihn dabei an seinen Vater, der in ähnlicher Stimmung genauso gewirkt hatte. Guy hatte nur wenig gegessen, doch seit einer Stunde ständig getrunken.
    Arutha wandte seine Aufmerksamkeit seinem Bruder zu, der sich seit dem Morgen höchst ungewöhnlich benommen hatte. Martin konnte lange Zeit schweigen, ein Charakterzug, den sie beide teilten, doch seit er Briana kennengelernt hatte, war er fast stumm geworden. Sie war mit Amos in Aruthas Gemächern zum Mittagessen erschienen, und seitdem hatte Martin kaum ein Dutzend Wörter hervorgebracht. Doch jetzt beim Essen, so wie schon am Mittagstisch, sprachen seine Augen Bände, und wenn Arutha es richtig beurteilte, taten Brianas desgleichen. Zumindest beachtete sie Martin mehr als jeden anderen am Tisch.
    Guy hatte im Verlauf des Abends wenig gesagt. Wenn ihre Mutter Briana irgendwie ähnlich gewesen war, konnte Arutha begreifen, was Guy für einen Verlust erlitten hatte. Schon wenige Stunden, nachdem er sie kennengelernt hatte, wußte er, sie war eine außergewöhnliche Frau. Er konnte auch verstehen, weshalb Martin sich von ihr angezogen fühlte. Sie war keine große Schönheit, doch so anders sie im Gegensatz zu seiner geliebten Anita auch sein mochte, ihre rauhe Entschlossenheit war ausgesprochen reizvoll. Sie benahm sich ungekünstelt, und Arutha fand, daß etwas in ihrer Art genau zu der seines Bruders paßte. Aruthas Aufmerksamkeit hatte die meiste Zeit den ernsten Gesprächsthemen gegolten, doch manchmal hatte er sich auch köstlich amüsiert; anscheinend war Martin dabei, die Kontrolle über die Dinge zu verlieren.
    Der Ablauf des Mahls war für Arutha und Martin ein wenig befremdlich, denn bei Guy oder sonstwo in Armengar gab es keine Diener. Soldaten brachten das Essen aus Höflichkeit in das Quartier des Protektors, doch er bediente sich selbst, und das taten auch seine Gäste. Amos hatte erwähnt, daß er und Armand das Geschirr an den meisten Abenden selbst in die Spülküche zurückbrachten und dort beim Abwasch mit Hand anlegten. Jeder in der Stadt half.
    Als das Essen beendet war, meinte Amos: »Ich, Gareth und Armand werden noch eine Runde um die Mauer drehen. Wir sind heute abend vom Küchendienst befreit, damit wir gute Gastgeber sein können. Möchtet Ihr uns vielleicht begleiten?« Es war eine Einladung an alle am Tisch. Roald, Laurie und Baru fragten, ob sie mitkommen dürften; vor allem der Hadati wünschte mehr über seine entfernten Verwandten zu erfahren.
    Martin erhob sich und sagte - für ihn fast eine heldenhafte Tat - zu Briana: »Vielleicht würde mir die Kommandantin die Stadt zeigen?« Er schien gleichermaßen begeistert und erschöpft zu sein, als sie zusagte.
    Arutha gab ihm ein Zeichen, daß er mit der Frau gehen sollte, und bedeutete ihm gleichzeitig, daß er selbst hierbleiben und sich mit Guy besprechen würde. Martin eilte, geführt von Briana, aus dem Saal.
    In dem langen Gang, der zu dem Aufzug führte, blieb Martin stehen und warf einen Blick auf die

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