Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
sich Berge hoch in den Himmel. Von Westen her trieben weiße bauschige Wolken über einen tiefblauen Himmel, und sonnenbeschienene, bernsteinfarbene Grasländer zogen sich bis zu den Grenzen ihres Blicks hin. Es war eine unglaubliche Aussicht. Jimmy sah zu Locklear hinüber und bemerkte einen seltsamen Ausdruck auf dessen Gesicht. »Was ist?«
    »Ich habe nur gerade an all das Land gedacht«, meinte er und zeigte auf die Ebene.
    »Was ist damit?« fragte Arutha.
    »Man könnte eine Menge darauf anbauen.«
    Martin ließ seinen Blick am Horizont entlangschweifen. »Genug Weizen, um das Westliche Königreich zu ernähren.«
    Jimmy sagte: »Du als Bauer?«
    Locklear grinste. »Was glaubst du, was ein Baron an so einem kleinen Ort wie Endland macht? Meistens schlichtet er irgendeinen Zank zwischen Bauern, oder er erläßt gnädige Steuern für Getreide. Du solltest solche Dinge eigentlich wissen.«
    Die Wache sagte: »Kommt, der Protektor wartet.«
    Als Arutha und seine Gefährten eintraten, sah Guy auf. Bei ihm waren Amos, Dwyne, Armand de Sevigny und eine Frau. Arutha sah seinen Bruder an, der abrupt stehenblieb. Der Herzog von Crydee starrte die Frau in unverhohlener Bewunderung an. Arutha berührte Martin am Arm, und der folgte seinem Bruder. Arutha sah die Frau noch einmal an, und jetzt konnte er Martin verstehen. Auf den ersten Blick schien sie ganz normal auszusehen, doch ihre Bewegungen verliehen ihrem Auftreten eine völlig andere Erscheinung. Sie war umwerfend. Sie trug einen Lederharnisch, einen braunen Jagdrock und eine braune Hose, wie die meisten anderen Leute in der Stadt. Doch das grobe Äußere konnte kaum ihre gute Figur verbergen, und ihre Haltung war aufrecht, fast königlich. Ihr Haar war dunkelbraun, nur an der Schläfe zeigte sich eine erschreckend graue Strähne. Sie trug das Haar mit einem grünen Tuch zusammengebunden, und ihre Augen waren grün. Die roten Ränder unter ihren Augen verrieten, daß sie geweint hatte.
    Guy machte Arutha und seinen Gefährten eine Geste, sich zu setzen. Arutha stellte alle vor, und Guy sagte im Gegenzug: »Amos und Armand kennt Ihr ja. Dies ist Briana«, er zeigte auf die Frau, »eine meiner Kommandantinnen.« Arutha nickte und bemerkte, wie die Frau ihre Fassung zurückgewann und Martins Blick erwiderte.
    Kurz und knapp erzählte Arutha Guy das wichtigste seiner Geschichte. Er begann mit der Rückkehr von der langen Reise mit Lyam in den Osten, dann sprach er von der ersten Attacke der Nachtgreifer, über die Enthüllung in der Abtei von Sarth und die Suche nach Silberdorn bis hin zum vorgetäuschten Tod des Prinzen von Krondor. Abschließend sagte er: »Um zum Ende zu kommen, wir sind hier, um Murmandamus zu töten.«
    Bei diesen Worten schüttelte Guy ungläubig den Kopf. »Cousin, das ist ein verwegener Plan, aber ...« Er wandte sich an Armand. »Wie oft haben wir Leute zu seinem Lager geschickt, die seine Truppe unterwandern sollten?«
    »Sechsmal?«
    »Siebenmal«, sagte Briana.
    »Aber das waren keine Männer aus dem Königreich, oder?« mischte sich Jimmy ein und holte einen schwarzen Greif an einer Kette hervor. »Und sie trugen auch sicherlich nicht den Talisman der Nachtgreifer, nicht?«
    Guy sah Jimmy fast wütend an. »Armand?«
    Der frühere Baron von Gyldenholt öffnete eine Schublade in einem Kabinett und holte einen kleinen Beutel hervor. Er löste das Band um den Beutel und schüttete ein halbes Dutzend Talismane auf den Tisch. »Wir haben auch das versucht, Junker. Und ja, einige waren Männer aus dem Königreich, weil die Armengaren immer wieder welche gerettet haben, wenn sie die Sklavenkarawanen der Brüder überfielen. Sie wissen einfach, wer ein richtiger Halunke und wer ein Spion ist.«
    Arutha meinte: »Höchstwahrscheinlich durch Magie.«
    Guy sagte: »Vor dem Problem haben wir schon früher gestanden. In unserer Stadt gibt es keine Zauberer, weder Magier noch Priester. Es scheint, als böte der ständige Krieg, in dem von jedem erwartet wird zu kämpfen, nicht die nötige Ruhe für solche Studien - oder alle Lehrer werden getötet.« Und nachdenklich fügte er hinzu. »Obwohl er aus irgendeinem Grunde nicht gewillt zu sein scheint, seine Kräfte gegen uns einzusetzen. Den Göttern sei Dank.«
    Guy lehnte sich zurück. »Ihr und ich haben das gleiche Interesse, Cousin. Und um Euch etwas davon zu vermitteln, möchte ich Euch ein bißchen von diesem Ort erzählen. Ihr wißt, die Vorfahren der Armengaren kamen über die Berge, als das

Weitere Kostenlose Bücher