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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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das, was Amos zu Armand gesagt hatte, bevor sie Guy getroffen hatten. »Und Guy gibt sich selbst die Schuld.«
    »Ja. Einauge hat viel von einem guten Kapitän: Wenn unter seinem Kommando etwas passiert, übernimmt er auch die Verantwortung.« Amos lehnte sich zurück, und sein Gesicht erstarrte zu einer nachdenklichen Maske. »Die Goblins und die Armengaren haben die Dinge lange Zeit sehr einfach gehandhabt. Einen Ausfall machen, ein paar Schädel einschlagen, sich wieder zurückziehen. Die Armengaren waren den Tsurani sehr ähnlich; furchteinflößende Krieger, doch ohne rechte Schlachtordnung. Doch als Murmandamus auftauchte, traten die Brüder geordneter auf. Jetzt können sie zwei-, dreitausend Krieger einem Kommandanten unterstellen. Bevor wir hier erschienen, schlug die Bruderschaft die Armengaren regelmäßig. Guy erwies sich für die Armengaren als der reinste Segen, da er sich in moderner Kriegsführung auskennt. Er bildete sie aus, und jetzt haben sie eine verflucht gute Kavallerie und ein ebenso gutes Fußvolk, obwohl es nicht leicht ist, einen Armengaren zu überreden, von seinem Pferd zu steigen. Dennoch macht Guy Fortschritte. Sie behaupten sich wieder gegen die Brüder. Doch gestern ...« Eine Weile lang sagte niemand ein Wort.
    Schließlich meinte Martin: »Wir haben einige ernste Angelegenheiten zu besprechen, Amos. Ihr wißt, wir wären nicht hier, wenn im Königreich nicht etwas von äußerster Bedeutung vorgefallen wäre.«
    »Nun, Arutha, Martin, ich lasse Euch für eine Weile allein. Ihr wart gute Gefährten, und ich weiß, Ihr seid ehrenwerte Männer.« Er stand auf. »Nur noch eine Sache. Der Protektor ist der mächtigste Mann in der Stadt, doch selbst seine Macht endet dort, wo die Sicherheit von Armengar beeinträchtigt wird. Wenn ich sagte, Ihr hättet noch einen alten Handel auszutragen, würde niemand ein Duell Mann gegen Mann verwehren. Würdet Ihr gewinnen, könntet Ihr Eures Weges ziehen, und niemand in der Stadt würde die Hand gegen Euch erheben. Doch er braucht Euch nur als Spione zu bezeichnen, und Ihr alle wäret tot, bevor Ihr Euch noch umgedreht hättet. Arutha, Martin, ich weiß, zwischen Euch und Guy hat es böses Blut gegeben, wegen Eures Vaters, und auch wegen Erland. Und ich weiß jetzt einiges über das, was dahintersteckt. Ich überlasse es Guy, das zu gegebener Zeit mit Euch auszutragen. Doch Ihr sollt wissen, wie schnell sich das Wetter hier oben wandelt. Solange Ihr kein Gesetz brecht, dürft Ihr kommen und gehen, wie es Euch beliebt - oder zumindest solange, wie Guy nicht befiehlt, Euch in Ketten legen zu lassen oder aufzuhängen oder was auch immer. Doch er übernimmt die Verantwortung. Er legt seine Hand für Euch ins Feuer, für alle von Euch. Wenn Ihr diese Stadt hintergeht, wird er mit Euch zusammen das Leben dafür geben. Wie ich schon sagte, diese Leute sind manchmal sehr sonderbar, und sie können sehr rauh handeln. Also versteht mich richtig, wenn ich Euch dies sage: Wenn Ihr Guys Vertrauen mißbraucht, selbst wenn Ihr glaubt, es sei zum Besten des Königreichs, werden diese Menschen Euch töten. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich dann versuchen würde, sie aufzuhalten.«
    »Amos, Ihr wißt, wir werden niemandes Vertrauen mißbrauchen«, entgegnete Martin.
    »Ja, ich weiß das, doch Ihr sollt wissen, wie entschieden ich in dieser Hinsicht denke. Ich mag Euch beiden Kerle sehr, und ich würde es gar nicht gerne sehen, wenn man Euch einen Kopf kürzer macht, genausowenig wie Ihr selbst.« Ohne ein weiteres Wort verließ Amos ihr Quartier.
    Arutha lehnte sich zurück und dachte über all das nach, was Amos ihnen erzählt hatte, und plötzlich merkte er, wie hundemüde er war. Er sah Martin an, und sein Bruder nickte. Es war nicht nötig, die Sache noch länger zu besprechen. Arutha wußte, am Morgen würde er Guy die ganze Geschichte erzählen.
     
    Arutha und seine Gefährten warteten, während der Aufzug in die Höhe stieg und schließlich auf dem Stockwerk hielt, wo sich das Versammlungszimmer des Protektors befand. Sie gingen ein Stück den Gang entlang und blieben dann stehen. Die Wache, die sie begleitet hatte, wartete, derweil sahen sie aus dem Fenster und bewunderten die Aussicht. Armengar breitete sich jenseits des Wassergrabens um die Zitadelle vom großen Marktplatz bis zu der riesigen Stadtmauer aus. Hinter der Mauer sahen sie eine weite Ebene, die sich nach Nordosten bis in die Nebel der Ferne erstreckte. Auf der anderen Seite der Stadt erhoben

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