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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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die Flammen waren Hunderte von Fuß in die Höhe geschlagen, hatten das Schiff innerhalb eines Augenblicks eingehüllt und es binnen weniger Minuten niedergebrannt. Die Feuersäule war meilenweit die Küste hinauf zu sehen gewesen. Hätten die Tsurani nicht längst schon die halbe Stadt niedergebrannt, wäre Crydee durch dieses Feuer verwüstet worden. »Das ist genug ...«
    »Um die ganze Stadt in Brand zu setzen«, beendete Guy den Satz.
    »Warum so viel?« fragte Jimmy.
    »Eins müßt ihr verstehen, ihr alle. Die Armengaren haben noch nie daran gedacht, diesen Ort zu verlassen. Ihrer Meinung nach würden sie an keinem anderen Platz der Welt eine Zuflucht finden. Sie sind in den Norden gekommen, weil sie vor dem Königreich fliehen mußten, deshalb glauben sie, daß sie nicht nach Süden zurück können. Auf allen anderen Seiten haben sie nur Feinde. Sollte es also zum Schlimmsten kommen, brennen sie diese Stadt eher nieder, als daß sie sie von ihm erobern lassen. Ich habe noch einen anderen Plan ausgearbeitet, auch bei ihm könnte sich viel Feuer als sehr nützlich erweisen.«
    Er schlenderte zurück in den Gang, der zum Aufzug führte. Die anderen folgten ihm.
    Martin saß auf dem Boden gegen einen Baum gelehnt. Er küßte Brianas Haar, die sich noch enger an ihn schmiegte. Sie starrte irgendwo ins Leere. Vor ihnen wand sich ein kleiner Bach durch den Wald, der ihnen kühle Schatten bot. Sie hatten ihre Patrouille für ein Mittagsmahl unterbrochen. Die Bauern der Gegend hatten sie mit Essen versorgt. Martin und sie hatten sich von den anderen fortgeschlichen, um ein wenig Zeit zu zweit zu verbringen. Hier im Wald fühlte sich Martin wohler, als er sich seit Monaten gefühlt hatte, und dennoch plagten ihn Sorgen. Sie hatten sich unter den Bäumen geliebt, und genossen jetzt einfach nur die Gegenwart des anderen. Trotzdem fehlte Martin etwas. Er flüsterte ihr ins Ohr: »Bree, ich wünschte, es könnte immer so sein.«
    Sie seufzte und zuckte leicht zusammen. »Ich auch, Martin. Du bist ein Mann wie ... ich noch keinen gekannt habe. Ich glaube, mehr würde ich mir gar nicht wünschen.«
    »Wenn das alles zu Ende ist -«
    Sie unterbrach ihn. »Wenn es jemals zu Ende ist, dann können wir über diese Dinge reden. Komm, wir müssen zurück.« Sie zog sich rasch an, und Martin bewunderte sie. Sie hatte nichts von dieser zarten Schönheit der Frauen, die er daheim kennengelernt hatte. Die Haut ihres Gesichts war zäh wie Leder, und ihr Antlitz wurde nur durch die weiblichen Züge abgemildert. In keiner Weise war sie eine Schönheit, doch sie war bemerkenswert, und das Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen, das Martin in ihr spürte, fesselten ihn; sie war phantastisch, ja wunderschön. In jeder Hinsicht hatte er sich von ihr einnehmen lassen.
    Er hatte sich fertig angekleidet, und bevor sie sich davonmachen konnte, faßte er sie am Arm, drehte sie herum und zog sie an sich. Mit tiefer Leidenschaft küßte er sie, dann sagte er: »Ich brauche nicht darüber zu sprechen, denn du weißt, was ich will. Ich habe so lange auf dich gewartet.«
    Sie sah ihm in die dunklen Augen. Ihre Hand berührte sein Gesicht, »Und ich auf dich.« Sie küßte ihn sanft. »Wir müssen zurück.«
    Er ließ sieh von ihr zurück ins Dorf führen. Zwei Wächter kamen auf sie zu, als sie aus dem Wald traten. »Kommandantin, wir wollten dich schon holen.«
    Sie blickte den zweiten Mann an, der nicht zu ihrer Truppe gehörte. »Was gibt es?«
    »Der Protektor hat Befehl erlassen, daß alle Patrouillen zu den Steadings und Kraals hinausreiten und anordnen sollen, daß sie geräumt werden. Jedermann soll sich sofort zur Stadt begeben. Murmandamus' Armee ist im Anmarsch. In einer Woche wird sie vor den Mauern der Stadt stehen.«
    Briana sagte: »Befehl zum Aufbruch. Wir werden die Patrouille aufteilen. Grenlyn, du nimmst die Hälfte und brichst zu den Tieflandkraals und zu den Steadings am Fluß auf. Wenn du das erledigt hast, reitest du so schnell wie möglich zurück. Der Protektor wird jeden Kundschafter brauchen können. Und jetzt los.« Sie sah Martin an. »Komm, wir haben viel zu tun.«

Entdeckung
     
    Gamina setzte sieh auf und schrie.
    Innerhalb von Augenblicken war Katala im Kinderzimmer und nahm sie in die Arme. Gamina schluchzte noch eine Weile und beruhigte sich dann. William kam, gefolgt von einem mürrisch dreinblickenden, verschlafenen Feuerdrachen. Fantus tapste an William vorbei und legte seinen Kopf aufs Bett. »Hast du schlecht

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