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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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mir Schritt halten können.«
    »Aber es ist gerade die Schwierigkeit, in die Berge von Yabon zu gelangen«, wandte Laurie ein. »Weißt du noch, wie diese Trolle den Drachenfanger gejagt haben, vielleicht schon tagelang?«
    »Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, Baru«, sagte Arutha. »Womöglich müssen wir alles auf eine Karte setzen, aber vielleicht finden wir noch einen anderen Weg. Wir könnten jemanden mit Reitern auf den Berg hochbringen und dann umkehren und den Weg zurück freikämpfen, womit wir wem auch immer eine gute Ausgangsposition für den Weg nach Süden verschaffen würden. Es mag nicht möglich sein, doch das werde ich alles mit Guy besprechen. Wenn wir keine andere Wahl mehr haben, werde ich dir den Versuch gestatten. Obwohl ich glaube, daß es nicht unbedingt das beste ist, wenn einer allein geht. Wir sind auch mit einer kleinen Gruppe zum Moraelin und wieder zurück gezogen.« Er erhob sich. »Wenn jemand einen besseren Plan hat, ist der herzlich willkommen. Ich werde Guy begleiten, wenn er die Zinnen inspiziert. Falls wir hier festsitzen, wenn Murmandamus angreift, können wir uns wenigstens nach Kräften nützlich machen.« Er verließ das Zimmer.
     
    Guys Haar wurde vom Wind zerzaust, als sie auf die Ebene jenseits der Stadt hinaussahen. »Ich habe mir jeden Zoll der Mauer angesehen, und ich kann immer noch nicht fassen, wie massiv sie gebaut ist.«
    Arutha konnte nur zustimmen. Die Steine, die man benutzt hatte, waren mit einer Genauigkeit behauen, von der die Baumeister und Steinmetze im Königreich nur träumen konnten. Er fuhr mit der Hand über eine Fuge und konnte kaum spüren, wo der eine Stein endete und der andere anfing. »Diese Mauer hätte auch Segersens Leuten widerstanden, wenn sie gekommen wären.«
    »Auch wir haben gute Leute in unserer Armee, Arutha. Ich sehe keine Möglichkeit, diese Mauer niederzubrechen außer durch ein Wunder.« Er zog sein Schwert und schlug so hart auf den Stein, daß die Klinge sang, dann deutete er auf die Scharte, die die Waffe hinterlassen hatte. Arutha besah sich die Stelle und bemerkte nur einen leichten, etwas andersfarbigen Kratzer. »Es scheint blauer Grämt zu sein, so etwas wie Eisenstein, doch noch härter. Dieser Stein kommt hier in den Bergen oft vor, doch er ist schwerer zu bearbeiten als alles andere, was ich je gesehen habe. Wie er bearbeitet wurde, weiß niemand. Die Fundamente unter dem Sockel gehen zwanzig Fuß tief in die Erde und sind von vorn bis hinten dreißig Fuß stark. Ich kann mir kaum vorstellen, wie sie die Blöcke aus den Steinbrüchen in den Bergen hierherbewegt haben. Wenn Ihr darunter einen Tunnel grabt, sinkt das ganze Mauerstück ab und erdrückt Euch. Und selbst einen Tunnel zu graben, ist nicht möglich, denn die ganze Mauer ruht auf gewachsenem Fels.«
    Arutha lehnte sich an die Mauer und sah hinunter auf die Stadt und die Zitadelle. »Das ist ohne Zweifel die am besten zu verteidigende Stadt, von der ich je gehört habe. Hier kann man wahrscheinlich einer zwanzigfachen Übermacht widerstehen.«
    »Normalerweise braucht man eine zehnfache Übermacht, um eine Burg zu stürmen, doch ich bin geneigt, Euch zuzustimmen. Allerdings darf man eine Sache nicht außer acht lassen: Murmandamus' verdammte Magie. Er wird vielleicht nicht in der Lage sein, diese Mauern niederzubrechen, aber ich garantiere Euch, er hat andere Mittel, mit denen er sie überwänden kann. Irgendwie. Sonst würde er nicht kommen.«
    »Seid Ihr sicher? Warum sollte er Euch nicht mit einer kleinen, plündernden Truppe einschließen und seine Armee Richtung Süden schicken?«
    »Er kann es sich nicht leisten, daß wir ihm im Rücken sitzen. Er hätte in dem Jahr, bevor ich das Kommando übernommen habe, ganz gut mit uns fertig werden können, und wir wären längst ausgeblutet, wenn ich nicht die Spielregeln ein wenig abgewandelt hätte. In den letzten beiden Jahren habe ich unseren Soldaten alles gelehrt, was ich weiß. Mit Armands und Amos' Unterstützung habe ich ihnen die Vorteile der modernen Kriegsführung beigebracht. Nein, Murmandamus ist sich bewußt, hier stehen siebentausend Armengaren, die ihm in den Nacken springen, sobald er ihnen den Rücken zukehrt. Er kann uns nicht hinter seinen Linien zurücklassen. Wir würden ihn handlungsunfähig machen.«
    »Also muß er erst mit Euch fertigwerden, bevor er sich dem Königreich zuwendet.«
    »Ja. Und er muß schnell machen, sonst verliert er ein weiteres Jahr. Hier oben kommt der

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