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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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geträumt, Kleine?« fragte Katala.
    Gamina nickte. Leise sagte sie: »Ja, Mama.« Sie lernte endlich doch Sprechen und verließ sich nicht mehr nur auf die Gedankensprache. Diese Gabe besaß sie schon von Geburt an.
    Da ihre Familie tot war, hatte Rogen, der blinde Seher, Gamina aufgezogen, ehe er sie schließlich nach Stardock gebracht hatte. Dank Rogens Hilfe hatte Pug erkannt, daß der Feind hinter allem stand, was das Königreich in ständiger Sorge hielt, doch bei der Enthüllung dieses Geheimnisses hatte der Seher schweren Schaden genommen. Er und Gamina waren bei Pugs Familie geblieben, als dieser aufgebrochen war, und im Verlauf des letzten Jahres hatten sie sich so gut eingelebt, daß sie fast selbst zur Familie gehörten. Rogen war für William der Großvater, und Katala für Gamina eine Mutter. William und Gamina benahmen sich wie Bruder und Schwester. Der alte Mann war vor drei Monaten gestorben, und in seinen letzten Augenblicken glücklich gewesen, weil sein Mündel neben ihm noch andere gefunden hatte, die sie liebten und denen sie vertraute. Katala umarmte das Mädchen und liebkoste es, derweil es wieder ruhig wurde.
    Meecham, der hochgewachsene Freisasse, eilte ins Zimmer und suchte nach einer möglichen Gefahrenquelle. Er war mit Hochopepa und Elgahar von der Versammlung auf Kelewan zurückgekehrt, kurz nachdem sich Pug auf die Suche nach den Wächtern aufgemacht hatte. Ihr anderer Gefährte, Bruder Dominic, hatte sich wieder zum ishapianischen Kloster in Sarth aufgemacht. Meecham hatte die Aufgabe übernommen, die Familie von Pug zu beschützen, solange sich der Magier auf Kelewan aufhielt. Trotz seines furchterregenden Äußeren und seiner stoischen Erscheinung war er einer von Gaminas Lieblingen. Sie nannte ihn Onkel Meecham. Jetzt stand er hinter Katala und schenkte dem kleinen Mädchen eins seiner so seltenen Lächeln.
    Hochopepa und Kulgan betraten das Zimmer, zwei Magier aus verschiedenen Welten, die sich dennoch in vielen Dingen ähnlich waren. Beide beugten sich über das Mädchen. Katala fragte: »So spät noch am Arbeiten?«
    Hochopepa sagte: »Sicher, es ist doch noch früh.« Er sah auf »Ist es doch, nicht?«
    Meecham entgegnete: »Eigentlich nicht, es sei denn, Ihr meint früh am Morgen. Es ist schon eine Stunde nach Mitternacht.«
    Kulgan sagte: »Also, wir hatten uns in einem interessanten Diskurs verzettelt, und -«
    »Ihr habt mal wieder gar nicht mitbekommen, wie die Zeit verging«, meinte Katala. Ihre Stimme klang halb mißbilligend, halb belustigt. Pug war der führende Kopf in Stardock, und seit er sie verlassen hatte, führte Katala das Regiment über die kleine Gemeinde. Ihre ruhige Art, ihre Intelligenz und ihre Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, hatten sie automatisch zur Anführerin dieser Gemeinde gemacht, obwohl man gelegentlich Hochopepa »Diese Tyrannin!« durch das Haus rufen hören konnte. Doch das nahm ihm niemand übel, denn alle wußten, er war voller Respekt und Zuneigung für die Frau von Pug.
    Kulgan sagte: »Wir haben gerade über einen Bericht gesprochen, den Shimone an die Versammlung gesandt hat.« Auf beiderseitiges Einverständnis hin wurde der Spalt zwischen den Welten regelmäßig geöffnet, so daß die Akademie in Stardock und die Versammlung der Magier auf Kelewan Nachrichten austauschen konnten.
    Katala blickte ihn erwartungsvoll an, doch Hochopepa sagte: »Immer noch nichts von Pug.«
    Katala seufzte und meinte plötzlich irritiert: »Hocho, Kulgan, Ihr mögt bei Euren Forschungen tun, was Ihr wollt, doch der arme Elgahar steht kurz davor umzufallen. Er gibt fast den gesamten Unterricht für die neuen Magier des Erhabenen Pfades allein, und dabei beschwert er sich nie. Ihr solltet ihm vielleicht ein bißchen mehr helfen.«
    Kulgan holte seine Pfeife hervor und sagte: »Natürlich gestehen wir unseren Fehler ein.« Er wechselte einen Blick mit Hochopepa. Ihnen beiden war klar, warum sich Katala ihnen gegenüber so harsch benahm - schließlich war ihr Mann schon seit über einem Jahr abwesend.
    Hochopepa meinte: »In der Tat.« Auch er stopfte sich eine Pfeife, eine Angewohnheit, die er sich, seit er mit Kulgan zusammenarbeitete, angewöhnt hatte. Wie Meecham einmal bemerkt hatte, glichen sich die beiden wie ein Ei dem anderen.
    Katala sagte: »Falls Ihr wirklich vorhabt, diese stinkenden Dinger anzustecken, dann wagt es ja nicht hier. Das ist Gaminas Schlafzimmer, und ich möchte nicht, daß Ihr hier die Luft auch noch verqualmt.«
    Kulgan war

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