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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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gesehen haben, wird ein Teil der Vorhut sein. Sie wird die ganze Zeit auf dieser Seite der Marschroute und immer hinter uns bleiben.«
    Guy nickte. »Dann müssen wir die Hauerschlucht vor seiner Vorhut erreichen.« Arutha gab seinem Pferd die Sporen, und sie ritten nach Osten.
     
    Für den Rest des Tages gelang es ihnen, sich vor allen Soldaten von Murmandamus versteckt zu halten. Gelegentlich sahen sie die flankierenden Reiter des Hauptheeres weiter unten auf der Ebene, und es gab Anzeichen von Truppenbewegungen hinter ihnen. Allerdings führte der Weg ins Tal, und kurz vor Sonnenuntergang stellte Arutha fest: »Wir werden direkt mit ihrer Vorhut zusammentreffen, wenn wir weiter auf die Ebene zureiten.«
    Guy sagte: »Wenn wir nach Einbruch der Dunkelheit weiterreiten, könnten wir in die Wälder oben auf den Hügeln schlüpfen. Wenn wir den Fuß der Berge umrunden und die ganze Nacht durchreiten, können wir tiefer in den Wald eindringen. Ich bezweifle, daß sich Murmandamus traut, größere Truppen in den Weidenwald zu schicken. Außerdem kann er ihn einfach umgehen. Der Weidenwald ist sicherlich nicht der Ort, an dem ich mich am liebsten aufhalte, aber dort haben wir wenigstens Deckung. Wenn wir die ganze Nacht reiten, haben wir vielleicht genug Vorsprung, um sicher zu sein ... zumindest vor ihnen.«
    Jimmy und Locklear warfen sich fragende Blicke zu, dann fragte Jimmy: »Amos, was meint er?«
    Amos sah Guy an, der nickte. »Der Weidenwald ist ein übler Ort, Junge. Wir können - konnten den Wald auf einem Streifen von etwa drei Meilen entlang des Randes bewirtschaften. Und noch ein bißchen tiefer hinein konnte man jagen. Doch dahinter - wir wissen nicht, was sich darin verbirgt. Selbst Goblins und Dunkle Brüder umgehen ihn. Wer auch immer zu tief in den Wald eindringt, kehrt nicht zurück. Wir wissen einfach nicht, was darin haust. Der Weidenwald ist verdammt groß, also könnte sich so gut wie alles darin verbergen.«
    Arutha sagte: »Dann kommen wir sozusagen vom Regen in die Traufe.«
    »Vielleicht«, erwiderte Guy. »Im Gegensatz dazu wissen wir genau, was uns auf der Ebene erwartet.«
    Jimmy meinte: »Vielleicht könnten wir mit unserer Tarnung einfach durchschlüpfen.«
    Es war Galain, der darauf antwortete. »Da haben wir keine Chance, Jimmy. Jeder Moredhel kann einen Eledhel auf den ersten Blick erkennen. Das ist eine Sache, über die wir nicht sprechen, aber du kannst es mir glauben. Es ist eine Art angeborenes Erkennen.«
    Amos trieb sein Tier an. »Dann gibt es keine andere Wahl. Auf in den Wald, Leute.«
    Sie ritten so leise wie möglich durch die düstere und nichts Gutes verheißende Baumlandschaft. Aus der Ferne hörten sie Rufe von Murmandamus' Armee, die weiter im Norden auf der Ebene ihr Nachtlager aufgeschlagen hatte. Wenn sie die ganze Nacht durchritten, würden sie bei Sonnenaufgang einen ordentlichen Vorsprung haben, so jedenfalls beurteilte Arutha die Lage. Gegen Mittag würden sie den Wald verlassen und die Ebene erreichen, wo sie dann schneller vorankommen würden. Und dann, falls sie die Hauerschlucht durchqueren und zu Brian, dem Lord von Hohe Burg, stoßen konnten, würden sie Murmandamus auf seinem Weg durch den Hogewald zum Düsterwald einige Zeit aufhalten können.
    Jimmy spornte sein Pferd an und zog mit Galain gleich. »Ich habe ein wirklich seltsames Gefühl.«
    Leise erwiderte der Elb: »Geht mir auch so. Ich spüre allerdings auch etwas Vertrautes in diesem Wald. Aber ich könnte nicht sagen, was.« Dann fügte er mit elbischem Humor hinzu: »Allerdings bin ich auch noch ein junger Spund, ich bin gerade mal vierzig Jahre alt.«
    Darauf meinte Jimmy trocken: »Sozusagen noch ein Kind.«
    Guy, der neben Arutha ritt, sagte: »Wir könnten Hohe Burg gerade rechtzeitig erreichen.« Dann schwieg er einen Augenblick, bevor er fortfuhr: »Arutha, es wird einige Probleme für mich geben, wenn ich ins Königreich zurückkehre.«
    Arutha verstand, was Guy sagen wollte, und nickte, obwohl der andere seine Geste in der Dunkelheit nicht sehen konnte. »Ich werde mit Lyam sprechen. Ich kann verhindern, daß Ihr in Hohe Burg in Haft genommen werdet, nehme ich an. Bis wir diese Sache hinter uns gebracht haben, steht Ihr unter meinem Schutz.«
    Guy sagte: »Es geht nicht um mich. Seht, da ist dieser versprengte Rest eines kleinen Volkes, der hinunter nach Yabon flieht. Ich möchte bloß ... Ich möchte sicher sein, daß man sich anständig um diese Menschen kümmert.« Seine Stimme verriet,

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