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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sie noch lebte. Er wandte sich den Pferden zu und kämpfte mit diesen heftigen Gefühlen.
    Galain kam fast unhörbar angelaufen. »Ein seltsames Licht, tief im Wald. Ich habe mich nahe herangewagt und Bewegungen gehört. Sie sind fast nicht zu bemerken, doch den Anzeichen nach kommen sie in diese Richtung.«
    Guy machte sich zu seinem Pferd auf, und die anderen taten das gleiche. Galain stieg auf, und als alle bereit waren, zeigte er die Richtung an. Er flüsterte: »Wir müssen uns am Rand des Waldes halten, so weit von dem Licht entfernt wie nur möglich. Allerdings dürfen wir uns auch nicht von Murmandamus' Spähern erwischen lassen.«
    Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt los. Er war kaum ein paar Schritte vorangekommen, als aus dem Baum über ihm eine Gestalt herunterfiel und ihn aus dem Sattel riß.
    Weitere Angreifer sprangen aus den Bäumen, und alle Reiter wurden von ihren Pferden gezerrt. Arutha fiel auf den Boden, wälzte sich zur Seite und kam mit dem Schwert in der Hand wieder auf die Beine. Er betrachtete seinen Gegner und sah in ein elbenähnliches, vor Haß verzerrtes Gesicht. Dann sah er Bogenschützen hinter seinem Gegner, die auf ihn zielten, und mit einem eigenartigen Gefühl der Endlichkeit dachte er: So geht jetzt alles zu Ende? War die Prophezeiung doch falsch?
    Derjenige, der auf Galain hockte, zerrte den Elben am Jagdrock auf die Beine, während er in der anderen Hand ein Messer hielt, bereit, seinem Feind die Kehle durchzutrennen. Er zögerte und rief: »Eledhel!« Darauf folgte ein Satz in einer Sprache, die Arutha nicht verstand.
    Plötzlich versuchte keiner der Angreifer mehr, einen von Aruthas Gesellschaft zu töten. Die Gefährten wurden festgehalten, während Galains Gegner dem Elben auf die Beine half. Sie sprachen schnell in der fremden Sprache, dann zeigte Galain auf Arutha und schließlich auf die anderen. Die übrigen Gegner, die in graue Kapuzenmäntel gehüllt waren, nickten und zeigten in Richtung Osten.
    Galain sagte: »Wir müssen mit ihnen gehen.«
    Leise fragte Arutha: »Halten sie uns für Abtrünnige und Euch für einen der ihren?«
    Das sonst so undurchschaubare Gesicht des Elben offenbarte plötzlich Verwirrung. »Ich weiß zwar nicht, was für einem Wunder wir hier gegenüberstehen, doch dies sind keine Moredhel. Es sind Elben.« Er sah sich auf der Lichtung um. »Und ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen von ihnen gesehen.«
     
    Sie wurden vor einen alten Elben gebracht, der auf einem hölzernen Thron auf einem kleinen Podest saß. Die Lichtung war vielleicht fünfundzwanzig Meter breit, und an allen Seiten hockten oder standen Elben. Sie befanden sich mitten in ihrem Dorf, das aus Hütten und kleinen Holzhäusern bestand, denen jedoch die Schönheit und die Eleganz der Orte in Elvandar fehlte. Arutha sah sich um. Für Elben trugen sie eine recht ungewöhnliche Kleidung. Die meisten hatten graue Umhänge, so wie man sie von den Moredhel kannte, und die Krieger trugen eine Mischung aus Lederharnischen und Fell. An ihren Hälsen hing ein eigenartiges Geschmeide aus Kupfer und Bronze, in das ungeschliffene Steine eingearbeitet waren. Die Waffen sahen gefährlich aus, ihnen fehlte jedoch jene Kunstfertigkeit, die Arutha von den Waffen der Elben gewohnt war. Der Prinz hörte zu, während der Anführer der Gruppe, die sie gefangengenommen hatte, zu dem Elben auf dem Thron sprach.
    »Aron Earanorn «, flüsterte Galain Arutha zu. »Das heißt: König Rotbaum. Sie nennen ihn ihren König.«
    Der König gab ein Zeichen, die Gefangenen wurden nach vorn gebracht, und er sprach mit Galain. Arutha fragte: »Was hat er gesagt?«
    Der König sagte: »Ich habe gesagt, wenn Euer Freund nicht erkannt worden wäre, wäret Ihr jetzt alle tot.«
    Arutha fragte: »Ihr sprecht die Sprache des Königreichs?«
    Der alte Elb nickte. »Und ebenfalls Armengarisch. Wir sprechen die Sprachen der Menschen, obwohl wir mit ihnen nichts zu tun haben. Wir haben sie im Laufe der Jahre von denen gelernt, die wir gefangengenommen haben.«
    Guy schien wütend zu sein. »Ihr wart es also, der meine Leute getötet hat!«
    »Und wer seid Ihr?« fragte der König.
    »Ich bin Guy du Bas-Tyra, der Protektor von Armengar.«
    Der König nickte. »Einauge, auch von Euch haben wir gehört. Wir töten jeden, der in unseren Wald eindringt, ob Mensch, Goblin oder Troll, selbst die vom Dunklen Geschlecht. Außerhalb des Tauredder, des Weidenwaldes, haben wir nur Feinde. Doch dies« - er deutete auf Galain -

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