Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
»ist für uns etwas Neues.« Er betrachtete den Elben. »Ich würde gern deinen Namen erfahren.«
    »Ich heiße Galain und bin der Sohn von einem, dessen Bruder einst regiert hat«, sagte er, und wie bei den Elben üblich, vermied er die Namen der Toten. »Mein Vater stammt von dem ab, der die Moredhel aus unserer Heimat vertrieben hat. Ich bin ein Cousin von Prinz Calin und ein Neffe von Königin Aglaranna.«
    Der alte Elb kniff die Augen zusammen, während er Galain eingehend betrachtete. »Du sprichst von Prinzen, obwohl mein Sohn schon vor siebzig Wintern von den Trollen erschlagen wurde. Du sprichst von Königinnen, obwohl die Mutter meines Sohnes in der Schlacht von Neldarlod fiel, als die Dunklen Brüder den letzten Versuch unternahmen, uns zu unterwerfen. Du sprichst von Dingen, die ich nicht verstehe.«
    Galain sagte: »So wie Ihr, König Earanorn. Ich weiß nicht, wo dieses Neldarlod liegt, von dem Ihr gesprochen habt, und genauso habe ich nie gehört, daß Angehörige unseres Volkes nördlich der großen Berge leben. Ich rede von jenen unseres Geschlechts, die in Elvandar leben.«
    Etliche Elben sagten: »Barmalindar!«
    Arutha fragte: »Was bedeutet dieses Wort?«
    Galain sagte: »Goldene Heimat - goldener Ort - goldenes Land; das ist ein Land der Sagen. Sie glauben, Elvandar sei ein Ort der Legende.«
    Der König sagte: »Elvandar! Barmalindar! Du sprichst von Legenden. Unsere alte Heimat wurde in den Tagen der Wütenden Götter zerstört.«
    Galain schwieg eine Weile, als würde er angestrengt über etwas nachdenken. Schließlich wandte er sich an Arutha und Guy. »Ich werde ihn bitten, Euch an einen anderen Ort zu bringen. Ich muß mit ihm über Dinge sprechen, von denen ich nicht sicher bin, ob Ihr sie hören dürft. Ich muß mit ihm über jene reden, die sich zur Gesegneten Insel aufgemacht haben, und über die Schande unseres Volkes. Ich hoffe, Ihr versteht mich.« An den König gewandt, sagte er: »Ich würde mit Euch über diese Dinge reden, doch sie dürfen nur an die Ohren der Eledhel dringen. Werdet Ihr meine Freunde an einem sicheren Ort unterbringen, während ich mit Euch spreche?«
    Der König nickte und winkte zwei Wachen heran, die die fünf Menschen zu einer anderen Lichtung führten. Dort gab es außer dem Boden keine Sitzgelegenheiten, also hockten sie sich auf die feuchte Erde. Sie konnten zwar schwach Galains Stimme hören, doch sie verstanden nicht, was er sagte. Stundenlang hielten die Elben Rat, und Arutha fiel in einen leichten Schlummer.
    Plötzlich war Galain da und gab ihnen ein Zeichen aufzustehen. »Ich habe über Dinge gesprochen, von denen ich glaubte, ich hätte sie vergessen, die alte Kunde, die mich die Zauberer gelehrt haben. Ich denke, sie glauben mir jetzt, obwohl sie ausgesprochen verwirrt sind.«
    Arutha blickte zu den beiden Wachen, die in einiger Entfernung warteten, weil sie Galain nicht durch Aufdringlichkeit verletzen wollten. »Wer sind diese Elben?«
    Galain antwortete: »Ich weiß wohl, daß Tathar dir und Martin von der Schande unseres Volkes, dem vernichtenden Krieg der Moredhel gegen die Glamredhel, erzählt hat, als Ihr Elvandar auf dem Weg zum Moraelin durchquert habt. Und ich glaube, dies hier sind die Abkömmlinge der überlebenden Glamredhel. Sie sind anständige Elben und haben nichts mit den Moredhel zu tun, doch sie kennen keine Zauberer und Kundige des Wissens. Sie sind fast zu Primitiven geworden, kaum mehr als Wilde. Viele Künste unseres Volkes sind bei ihnen verlorengegangen. Als die Moredhel mit Murmandamus die letzte Schlacht gewonnen haben, sind die Überlebenden hierhergekommen und haben hier eine Zuflucht gefunden. Der König sagte, sie hätten eine lange Zeit in Neldarlod gelebt, was soviel wie Ort der Buchen heißt. Sie sind also erst in jüngster Zeit in den Weidenwald gekommen.«
    »Jedenfalls sind sie schon lange genug hier, um den Armengaren jede Jagd oder das Holzschlagen tiefer im Wald unmöglich zu machen«, sagte Guy. »Mindestens seit drei Generationen.«
    »Ich spreche von Angelegenheiten der Elben und vom Zeitgefühl der Elben«, entgegnete Galain. »Sie leben hier seit über zweihundert Jahren.« Er betrachtete die beiden Wachen. »Und ich glaube nicht, daß sie das gesamte Erbe der Glamredhel verloren haben. Sie sind viel kriegerischer und angriffslustiger als wir in Elvandar, fast so wie die Moredhel. Dieser König scheint unsicher darüber zu sein, was nun getan werden muß. Er hält jetzt Rat mit seinen Ältesten, und

Weitere Kostenlose Bücher