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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erfahren habt, ist nicht ein einziges Wesen. Es ist die versammelte Macht aller Valheru. Die Drachenlords sind auf dem Weg nach Midkemia; sie wollen ihre alte Welt zurück.« Mit einem humorlosen Grinsen fügte er hinzu: »Und das müssen wir verhindern.«

Rückzug
     
    Arutha betrachtete den Canon.
    Noch vor dem ersten Tageslicht war er mit Guy und Baron von Hohe Burg hinausgeritten, um die vordersten Abteilungen von Murmandamus' Armee zu beobachten. Von der Stelle aus, an der Brians Männer ihn und seine Gefährten aufgehalten hatten, konnte man in der Ferne Lagerfeuer erkennen.
    Arutha zeigte darauf. »Seht Ihr das, Brian? Das müssen ungefähr tausend Feuer sein, das heißt fünf-, sechstausend Soldaten. Und das sind nur die ersten Abteilungen. Morgen um diese Zeit werden es doppelt so viele sein. Und in drei Tagen wird Murmandamus dreißigtausend Männer gegen Euch werfen.«
    Von Hohe Burg ignorierte Aruthas Worte und beugte sich über den Hals seines Pferdes vor, als könnte er so besser sehen. »Ich sehe nur Feuer, Hoheit. Ihr wißt, dieser Trick, mehr Lagerfeuer anzuzünden, ist sehr verbreitet, damit der Gegner weder die genaue Stärke noch die genaue Lage der Truppe einschätzen kann.«
    Guy fluchte in sich hinein und wendete sein Pferd. »Ich habe es nicht nötig, einem Dummkopf das Offensichtliche zu erklären.«
    »Und ich habe es nicht nötig, mich von einem Verräter beleidigen zu lassen«, entgegnete von Hohe Burg.
    Arutha lenkte sein Pferd zwischen die beiden und sagte: »Guy, Ihr habt mir keinen Treueeid geleistet, doch in diesem Moment seid Ihr nur deshalb noch am Leben, weil ich Euren Worten geglaubt habe. Ich möchte nicht, daß Ihr nun aus dieser Sache einen Ehrenhandel macht. Wir können zur Zeit keine Duelle gebrauchen. Ich brauche Euch.«
    Guy kniff sein eines Auge zusammen, und offensichtlich war er zu weiteren Beleidigungen bereit, doch er sagte schließlich nur: »Ich möchte mich entschuldigen ... mein Lord. Die Anstrengungen einer langen Reise. Ich bin sicher, Ihr versteht.« Dann spornte er sein Pferd an und ritt in Richtung der Garnison davon.
    Brian von Hohe Burg sagte: »Dieser Mann war schon als Herzog ein unerträgliches Schwein, und es scheint, als hätten die beiden Jahre, in denen er sich in den Nordlanden herumgetrieben hat, nichts daran geändert.«
    Arutha wendete sein Pferd und sah Lord von Hohe Burg ins Gesicht. Seine Geduld war langsam am Ende. »Er ist aber gleichzeitig der beste General, den ich jemals kennengelernt habe. Er mußte zusehen, wie seine Burg gestürmt wurde: seine Stadt wurde vollkommen in Schutt und Asche gelegt. Tausende seiner Leute laufen verstreut durch die Berge, und er weiß nicht einmal, wie viele von ihnen überlebt haben. Ich denke, nun könnt Ihr einschätzen, wieso er so gereizt ist.« Der beißende Spott dieser Bemerkung enthüllte seine eigene Niedergeschlagenheit.
    Lord von Hohe Burg schwieg. Er wandte sich ab und beobachtete das feindliche Lager, über dem die Morgendämmerung aufzog.
     
    Arutha kümmerte sich um sein Pferd, welches er den Abtrünnigen in den Bergen abgenommen hatte. Die braune Stute erholte sich langsam und nahm wieder an Gewicht zu. An diesem Morgen hatte sich Arutha ein Pferd vom Baron geliehen. Noch einen Tag, und die Stute wäre wieder in der Lage, den Ritt in den Süden durchzustehen. Arutha hatte erwartet, der Baron würde ihm zumindest einen Wechsel der Tiere anbieten, doch Brian, Lord von Hohe Burg, ließ keine Gelegenheit aus, Arutha voller Genugtuung deutlich zu machen, daß er sich als Vasall von Lyam dem Prinzen von Krondor gegenüber in keiner Weise verpflichtet sah. Arutha war sich nicht einmal sicher, ob Brian ihnen wenigstens eine Eskorte zur Seite stellen würde. Dieser Mann hatte ein unerträglich übertriebenes Geltungsbedürfnis, und dazu war er nicht gerade besonders scharfsinnig, dafür allerdings verdammt stur - Eigenschaften, die bei einem Mann, der an die Grenze versetzt worden war, nicht überraschend waren, denn hier sollte er eine kleine Garnison lediglich gegen einen Haufen schlecht organisierter Goblins halten und nicht gegen eine schlachterprobte und gutgeführte riesige Armee antreten.
    Die Stalltür öffnete sich, und Locklear und Jimmy kamen herein. Sie zögerten, als sie Arutha sahen, dann näherte sich Jimmy. »Wir wollten mal nach den Pferden sehen.«
    Arutha sagte: »Ich wollte deine Dienste keinesfalls herabwürdigen. Doch ich erledige solche Dinge lieber selbst, wenn ich die Zeit

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