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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Mutter und Göttin war, in ihre Heimat zurückzuholen. Von diesem Tag an hatte im pantathianischen Schlangenvolk nur noch die Priesterschaft die Macht.
    Ashen-Shugar flog um die ganze Welt, und überall, wo er hinkam, sprach er die Worte: »Euer Schicksal ist das eurige. Alle Völker sind frei.« Endlich erreichte er wieder den seltsamen Ort, den Draken-Korin und die anderen erbaut hatten. Dort hatten sich die Elben niedergelassen. Der Valheru landete auf der Ebene und sagte: »Macht die Nachricht überall bekannt. Von diesem Augenblick an seid ihr frei.«
    Die Elben sahen sich gegenseitig an, und einer von ihnen sagte: »Was meint Ihr?«
    »Ihr seid frei zu tun, was ihr mögt. Niemand wird sich mehr um euch sorgen oder euer Leben bestimmen.«
    Der, der gesprochen hatte, sagte: »Aber Meister, die Weisesten unter uns sind mit Euren Brüdern gegangen, und mit ihnen ging das Wissen und die Macht. Ohne die Eldar sind wir schwach. Wie sollen wir also überleben?«
    »Euer Schicksal liegt nun in euren eigenen Händen, und ihr müßt es so gut gestalten, wie ihr könnt. Wenn ihr schwach seid, werdet ihr untergehen. Wenn ihr stark seid, werdet ihr überleben. Und merkt euch gut, im Lande gibt es neue Mächte. Kreaturen fremder Natur sind hierhergekommen, und mit ihnen müßt ihr streiten oder Frieden halten, wie ihr wollt, denn auch sie suchen nach ihrem Schicksal. Doch es wird eine neue Ordnung geben, und darin müßt ihr euren Platz finden. Es mag sein, daß ihr euch über andere erheben und herrschen müßt, es mag auch sein, daß sie euch vernichten. Vielleicht ist Frieden möglich. Diese Entscheidung liegt bei euch. Ich habe euch nichts mehr zu sagen, außer einem letzten Befehl: Dieser Ort ist bei meinem heiligen Zorn für alle verboten. Niemand darf ihn je wieder betreten.« Mit einer einzigen Handbewegung beschwor er starke Magie, und die kleine Stadt versank langsam in der Erde. »Der Staub der Jahrhunderte soll sie begraben, und niemand soll sich an sie erinnern. Das ist mein Wille.«
    Die Elben verbeugten sich und sagten: »Wenn Ihr befehlt, Meister, so werden wir gehorchen.« Der Älteste der Elben wandte sich an seine Brüder und sprach: »Keiner soll diesen Ort betreten, laßt keinen in seine Nähe. Er wird für die Augen der Sterblichen verschwinden; niemand wird sich an ihn erinnern.«
    Ashen-Shugar sagte: »Jetzt seid ihr ein freies Volk.«
    Die Elben, die am meisten entfernt von ihrem Meister gelebt hatten, sagten: »Dann werden wir also gehen, und einen Ort finden, an dem wir in Frieden leben können.« Sie zogen nach Westen und suchten einen Ort, an dem sie in Eintracht leben konnten.
    Andere Elben sagten: »Wir müssen diesen neuen Wesen gegenüber wachsam sein, weil wir jene sind, die das Recht haben, die Aura der Macht zu erben.«
    Ashen-Shugar wandte sich ab und sagte: »Armselige Kreaturen, habt ihr denn nicht gesehen, wie bedeutungslos Macht ist? Findet einen anderen Weg.« Doch die Worte verhallten ungehört, die Moredhel waren bereits davongezogen und träumten die Träume der Macht. Sie hatten den Dunklen Pfad schon betreten, noch während sie ihren Brüdern in den Westen folgten. Bald würden ihre Brüder sie vertreiben, nur jetzt waren sie wie ein Volk.
    Andere gingen schweigend davon; bereit, jeden zu vernichten, der sich ihnen in den Weg stellte; nicht zufrieden damit, die Macht ihrer Meister anzustreben; überzeugt, sich alles, was sie wollten, mit der Gewalt der Waffen nehmen zu können. Diese Elben waren gebrochen durch die Mächte, die man während der Chaoskriege auf sie losgelassen hatte, und sie hatten sich bereits von ihren Brüdern abgewandt. Sie würden einst Glamredhel, die verrückten Elben, genannt werden, und derweil sie sich auf den Weg nach Norden machten, warfen sie mißtrauische Blicke auf jene, die gen Westen zogen. Sie würden sich verstecken, sie würden das Wissen und die Zauberei, die Beute von fremden Welten, benutzen, um wie ihre Meister vor ihnen riesige Städte zu bauen, damit sie sich vor ihren Brüdern schützen könnten, während sie selbst Pläne für einen Krieg gegen sie schmiedeten.
    Enttäuscht über ihr Ansinnen kehrte Ashen-Shugar zu seiner Halle zurück, um dort solange zu leben, bis er dieses Dasein verlassen müßte, und um den Weg für den anderen vorzubereiten. Das Universum hatte sich verändert, und in seiner Halle fühlte sich Ashen-Shugar wie ein Fremder seiner eigenen Ordnung gegenüber. Als lehnte die Wirklichkeit seine Natur ab, verfiel er in

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