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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Bergmoredhel zu unterschätzen. Wenn die einmal in den Felsen sind ... Er hat es schließlich nicht mit einfachen Goblins zu tun.«
    Arutha sagte: »Ich werde sehen, ob ich mit ihm reden kann.«
    Der Prinz eilte den Hauptturm hinunter, und nach einigen Minuten stand er neben Lord von Hohe Burg auf der Mauer. Der Baron blutete aus einer Kopfwunde, die er erlitten hatte, als man ihm den Helm heruntergeschlagen hatte. Er hatte keinen neuen aufgesetzt, und sein Haar war mit trockenem Blut verklebt. Der Mann war leichenblaß und stand wackelig auf den Beinen, doch er führte sein Kommando immer noch, ohne zu zaudern. Arutha sagte: »Brian, glaubt Ihr nun, was ich Euch erzählt habe?«
    »Wir werden sie hier einschließen«, antwortete der Baron und zeigte auf eine schmale Stelle der Schlucht kurz vor der Burg. »Dort können sie keine Rampen aufstellen, also halten wir die Männer vor der Mauer auf. Wir werden sie niedermähen wie Weizen mit der Sense.«
    »Brian, er läßt eine Armee von dreißigtausend Mann gegen Euch aufmarschieren. Wie viele habt Ihr hier? Zweitausend? Er schert sich nicht um Verluste! Er wird seine Soldaten solange vor die Mauern treiben, bis sie über die Leichen in die Burg eindringen können. Ihr könnt die Festung noch einen, höchstens zwei Tage halten.«
    Der Baron durchbohrte Arutha mit seinen Blicken. »Mein Auftrag besteht darin, diese Stellung zu halten. Ich werde sie ohne Erlaubnis des Königs nicht aufgeben. Ich habe den Befehl, die Festung um jeden Preis zu verteidigen. Nun, ihr gehört nicht zu meinem Offiziersstab. Bitte verlaßt die Mauer.«
    Arutha stand einen Moment lang wie erstarrt da, und das Blut schoß ihm ins Gesicht. Dann stieg er von der Mauer herunter und eilte zum Wohnturm zurück. Als er bei den anderen eingetroffen war, sagte er zu Jimmy: »Geh, sattel die Pferde und such alles zusammen, was wir für einen langen Ritt brauchen. Stehle aus der Küche, was du nur kriegen kannst. Wir werden wahrscheinlich übereilt aufbrechen müssen.«
    Jimmy nickte und zog Locklear am Ärmel mit sich. Arutha, Guy, Galain und Amos beobachteten, wie sich die vorderste Front der angreifenden Armee immer weiter nach vorn schob und sich wie eine langsam anrollende Flutwelle über die Schlucht ergoß.
     
    Es kam so, wie Arutha es vorausgesagt hatte: Eine Woge von Soldaten schwappte durch den engen Durchlaß. Die Festung war als Stützpunkt für die Garnison gebaut worden, und niemand hatte daran gedacht, daß sie eines Tages dem massiven Ansturm einer geordneten Armee standhalten müßte. Und jetzt war eine solche Armee auf dem Vormarsch.
    Arutha trat zu seinen Gefährten auf dem Turm, die beobachteten, wie von Hohe Burgs Bogenschützen die vordersten Teile von Murmandamus' Heer niedermetzelten. Dann teilte sich die Frontlinie, und Goblins mit Sturmwänden eilten geduckt voran und bildeten einen Schutzwall. Bogenschützen der Moredhel rannten herbei, suchten dahinter Deckung und beantworteten den Pfeilhagel von der Mauer. Die erste Salve fegte gleich ein Dutzend Männer des Barons herunter, und die Angreifer stürmten weiter voran. Wieder und wieder gingen die Pfeilsalven zwischen beiden Seiten hin und her, und die Verteidiger hielten stand. Doch die Angreifer kamen der Mauer immer näher.
    Das Blut floß in Strömen, und die Goblins stiegen über die Leichen der Gefallenen hinweg. In Wellen preschten sie vor und zogen sich wieder zurück, und mit jedem Mal näherten sie sich der Mauer etwas mehr. Fiel ein Bogenschütze, rannte der nächste nach vorn und nahm seinen Platz ein. Dann, als die Sonne über der hohen Wand der Schlucht stand, hatten die Angreifer den halben Weg bis zur Mauer hinter sich gebracht. Und in der Zeit, die die Sonne brauchte, um über den schmalen Canon zu wandern, war die Entfernung auf weniger als fünfzig Meter zusammengeschmolzen. Die nächste Welle wogte heran.
    Sturmleitern wurden nach vorn geschleppt, und die Verteidiger trieben einen hohen Blutzoll unter denen ein, die sie trugen, doch jeder Goblin oder Troll, der fiel, wurde augenblicklich durch einen anderen ersetzt. Schließlich lehnten die Sturmleitern an der Mauer. Mit langen Stangen wurde versucht, sie umzustürzen, doch gleich wurden neue aufgerichtet. Goblins kletterten hinauf und wurden von Stahl und Feuer begrüßt.
    Und dann ging die Schlacht um Hohe Burg erst richtig los.
     
    Arutha beobachtete, wie die Verteidiger sich neu formierten. Die letzte Welle war im Süden über die Mauer des Außenwerks

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