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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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dafür erübrigen kann. Außerdem gibt mir das die Gelegenheit, ein wenig nachzudenken.«
    Locklear setzte sich auf einen Heuballen zwischen Aruthas Tier und der Wand. Er streckte die Hand aus und tätschelte das Maul der Stute. »Hoheit, warum geschieht das alles eigentlich.«
    »Du meinst den Krieg?«
    »Nein, ich kann mir schon vorstellen, warum jemand einen Eroberungsfeldzug führt, zumindest habe ich aus der Geschichte sehr viel über solche Kriege gelernt. Nein, ich meine den Ort. Warum ausgerechnet hier? Amos hat uns oben Karten vom Königreich gezeigt und ... es ergibt einfach keinen Sinn.«
    Arutha hörte auf, das Pferd zu striegeln. »Damit hast du genau den Punkt angesprochen, der mir selbst die größte Sorge bereitet. Guy und ich haben uns auch schon darüber unterhalten. Wir wissen es nicht. Doch einer Sache kann man sich sicher sein: Wenn der Feind etwas Unerwartetes unternimmt, dann hat er dafür seine Gründe. Und diese sollte man am besten so schnell wie möglich verstehen, Junker, denn sonst ist das vermutlich der Anfang vom Ende.« Er kniff die Augen zusammen. »Nein, es muß einen Grund geben, warum Murmandamus diesen Weg eingeschlagen hat. Wenn man in Betracht zieht, was er bis zum Einbruch des Winters noch erreichen kann, dann muß Sethanon sein Ziel sein. Doch warum? Es gibt keinen offensichtlichen Beweggrund dafür, der ihn ausgerechnet dorthintreiben würde, denn ist er einmal dort, muß er bis zum Frühjahr abwarten. Und wenn das Frühjahr beginnt, werden Lyam und ich ihn zermalmen.«
    Jimmy zog einen Apfel aus seiner Jacke und schnitt ihn in zwei Hälften, wovon er die eine dem Pferd gab. »Außer, er rechnet damit, die Sache bereits vor dem Frühjahr erledigt zu haben.«
    Arutha sah Jimmy an. »Was meinst du damit?«
    Jimmy zuckte mit den Schultern und wischte sich den Mund ab. »Ich weiß auch nichts Genaues, außer dem, was Ihr gesagt habt. Man muß einfach überlegen, worauf der Feind hinauswill. Wenn man voraussetzt, die Stadt sei nicht zu verteidigen, dann geht er vielleicht davon aus, daß Ihr alle Truppen aus der Stadt abzieht. Wie Ihr gesagt habt, könnt Ihr ihn zermalmen, sobald das Frühjahr kommt. Ich denke, das weiß er auch. Nun, falls ich mich also zu einem Ort aufmache, an dem ich im nächsten Frühjahr geschlagen werden kann, dann nur, weil ich nie geplant habe, zu der Zeit noch dort zu sein. Oder es gibt da etwas, das mir einen Vorteil verschafft - was mich also sehr mächtig macht, dann brauche ich mich nicht mehr darum zu sorgen, ob ich zwischen zwei Armeen gerate. Oder vielleicht marschieren die Armeen dann gar nicht erst gegen mich. So etwas in der Art.«
    Arutha stützte das Kinn auf seinen Arm, der auf dem Rücken des Pferdes ruhte. Er dachte nach. »Aber was?«
    Locklear meinte: »Etwas Magisches?«
    Jimmy lachte: »Mit Magie haben wir nicht wenig zu tun gehabt, seit dieser ganze Schlamassel angefangen hat.«
    Arutha fuhr mit dem Finger über die Kette mit dem Talisman, den er von den ishapianischen Mönchen in Sarth geschenkt bekommen hatte. »Etwas Magisches«, murmelte er. »Aber was?«
    Ruhig sagte Jimmy: »Es muß etwas sehr Großes sein, vermute ich.«
    Arutha versuchte, seine zunehmend verwirrten Gedanken zu ordnen. Jimmy hatte recht, das fühlte er. Und seine Niedergeschlagenheit, weil er nicht wußte, welches Geheimnis hinter Murmandamus' verrückter Strategie stand, verwandelte sich langsam in Wut.
    Plötzlich erschollen die Trompeten, und unmittelbar darauf hörte man Stiefeltritte auf dem Steinpflaster, als die Soldaten auf ihre Posten eilten. Arutha verließ sofort den Stall, und die Jungen folgten ihm auf dem Fuße.
     
    Galain zeigte nach unten. »Da.«
    Guy und Arutha standen auf dem höchsten Turm der Festung und sahen hinunter auf das Außenwerk. Jenseits davon konnte man in der Hauerschlucht die ersten Truppenteile von Murmandamus' Armee sehen. »Wo ist von Hohe Burg?« fragte Arutha.
    »Unten auf der Mauer bei seinen Männern«, antwortete Amos. »Er ist vor kurzem eingeritten, und seine Leute sahen blutig und geschlagen aus. Scheinbar haben die Dunklen Brüder in den Hügeln über seinem vordersten Posten gelauert und ihn dort umzingelt. Und sieht so aus, als hätte er den größten Teil seiner Abteilung da draußen verloren.«
    Guy fluchte. »Dieser Trottel. An dieser Stelle hätte er Murmandamus' Armee für einige Tage einschließen können. Hier auf der Mauer wird das jetzt ein verdammtes Trauerspiel.«
    Der Elb sagte: »Es war dumm, die

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