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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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auf den Weg machen. Ich kann es regelrecht spüren, wie uns seine Vorhut im Nacken sitzt.«
    Du Bas-Tyra nickte und sagte: »Dennoch könnten wir ihm die Reise noch ein bißchen erschweren.«
    Arutha sah sich um. »Ich habe schon die ganze Zeit auf einen geeigneten Ort für einen Hinterhalt gewartet. Oder eine Brücke, die wir hinter uns zerstören könnten. Oder eine Wegenge, die wir mit einem Baum versperren könnten. Allerdings habe ich nichts entdeckt.«
    Amos stimmte dem zu. »Dies ist der verdammt zuvorkommendste Wald, den ich je gesehen habe. Man könnte hier mit zwanzig Mann nebeneinander marschieren, und nicht einer würde aus dem Glied geraten, weil er einem Baum ausweichen muß.«
    Guy sagte: »Also nehmen wir, was wir kriegen können. Machen wir uns auf.«
    Der Düsterwald bestand aus lose miteinander verbundenen Waldstücken und war kein richtiger Wald wie der Weidenwald oder das Grüne Herz. Nach drei Tagen kamen sie durch eine Wiesenlandschaft, dann betraten sie einen wirklich dunklen und nichts Gutes verheißenden Wald. Einige Male warteten sie, bis Galain Wegzeichen der Moredhel vernichtet hatte. Bis die Moredhelspäher merkten, daß sie auf dem falschen Weg waren, würden sie noch ein wenig weiter marschieren müssen.
    Noch dreimal stießen sie auf Vorratslager von Murmandamus. Tote Moredhel und Soldaten verrieten die Stellen, an denen sie angelegt worden waren. Die Schwerter waren ins Feuer geworfen worden, damit sie die Schärfe verloren, das Getreide war auf dem Boden verstreut oder verbrannt worden, Kleidung, selbst die Säcke für das Getreide waren ein Raub der Flammen geworden.
    Als sich die zweite Woche im Wald dem Ende näherte, rochen sie Rauch und mußten vor einem Waldbrand fliehen. Die Ursache war offensichtlich Übereifer bei der Vernichtung von Murmandamus' Vorratslagern; irgendwo hatten die Flammen auf den Wald übergegriffen, der nach dem Sommer trocken und ausgedörrt war. Während sie vor der Feuersbrunst davonritten, schrie Amos: »Das sollten wir tun. Wir sollten warten, bis Seine Hoheit, der Bastard, sich in den Wald begibt und ihn dann abfackeln. Ha!«
    Als sie den Düsterwald schließlich verließen und wieder in bewohnte Gegenden kamen, hatte Arutha sechs Pferde verloren, doch nicht einen Mann, den Kaufmann und seine Söldner einbezogen. Nach Sonnenuntergang konnten sie am Horizont im Süden ein schwaches Glühen ausmachen.
    Amos zeigte darauf und sagte zu den Jungen: »Sethanon.«
     
    Sie erreichten die Stadt und wurden am Tor von den Soldaten der Garnison angehalten. »Wir wollen wissen, wer bei Euch den Befehl hat«, schrie der diensthabende Feldwebel. Deutlich war sein Rangabzeichen auf dem grünweißen Waffenrock der Baronie von Sethanon zu sehen.
    Arutha gab ihm ein Zeichen, und der Feldwebel fuhr fort: »Seit einem halben Tag kommen aus den Wäldern Soldaten von Hohe Burg hier an. Wir haben ihnen einen Lagerplatz auf dem Kasernenhof zugewiesen. Der Baron will denjenigen sehen, der für diesen Haufen verantwortlich ist.«
    »Sagt ihm, ich würde kommen, sobald diese Männer hier untergebracht sind.«
    »Und wen soll ich ihm melden?«
    »Arutha von Krondor.«
    Dem Mann fiel die Kinnlade herunter. »Aber ...«
    »Ich weiß, ich bin tot. Teilt Baron Humphry dennoch mit, ich würde in einer Stunde bei ihm im Wohnturm erscheinen. Und sagt ihm, ich würde Guy du Bas-Tyra mitbringen. Dann schickt schnell einen Mann in den Kasernenhof und laßt ihn erfragen, ob Baldwin de la Troville und Anthony du Masigny sicher hier gelandet sind. Sollte das der Fall sein, laßt sie zu mir bringen.«
    Der Feldwebel stand einen Moment lang wie erstarrt da, dann salutierte er. »Ja, Hoheit.«
    Arutha gab seiner Truppe ein Zeichen, und sie ritten in die Stadt hinein. Zum ersten Mal seit Monaten konnten sie wieder einen Blick auf das alltägliche Leben im Königreich werfen, in einer Stadt, in der die Bürger ihren Geschäften nachgingen und sich von ihrem gnädigen Fürsten wohlbehütet fühlten. Die Straßen waren voller Bürger, die auf dem Markt einkauften, feilschten und auch feierten. Überall sah Arutha das gewohnte und zu erwartende Bild. Wie bald sich das ändern würde.
     
    Arutha ordnete an, die Tore zu schließen. In den letzten Wochen war denen, die ihr Glück wagen und in den Süden fliehen wollten, das Verlassen der Stadt erlaubt worden. Jetzt sollte die Stadt geschlossen werden. Weitere Botschaften waren zu den Garnisonen in Malac's Cross, Süden und Finstermoor geschickt

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