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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Murmandamus.«
    »Was?«
    »Ich habe eine Kerze auf ein kleines Ölfaß gestellt, das ich gefunden habe. Die Kerze steht auf Stroh und Lumpen. Das Faß geht vielleicht so in einer halben Stunde in die Luft. Wird nicht viel kaputtmachen, doch es wird einige Stunden brennen und jede Menge Qualm erzeugen.«
    Amos lachte entzückt. »Und nach Armengar werden sie nicht mehr so schnell voranstürmen, wenn sie ein Feuer sehen.«
    Guy sagte: »Helles Kerlchen, Arutha.«
    Jimmy freute sich über das Lob. Arutha meinte jedoch nur trocken: »Manchmal ein wenig zu hell.«
    Jimmy zog eine beleidigte Miene, während Locklear grinste.
     
    Ein Tag war vergangen. Von dem Zeitpunkt, an dem sie aufgebrochen waren, bis zum Sonnenuntergang sahen sie kein Zeichen der Verfolger. Murmandamus hatte anscheinend die leere Festung durchsuchen lassen und seine Armee dann für den langen Marsch durch den Hogewald neu formiert, überlegte Arutha. Nein, sie hatten sich vor den Angreifern geschickt davongestohlen und würden nun wahrscheinlich ihren Vorsprung halten können, außer vielleicht vor der schnellsten Kavallerie.
    Sie konnten die Pferde richtig antreiben, benutzten sie abwechselnd als Last- und Reittiere und legten fünfunddreißig bis vierzig Meilen am Tag zurück. Einige Pferde würden sicherlich bald lahmen, doch mit etwas Glück hätten sie den Hogewald in einer Woche durchquert. Waren sie erst im Düsterwald, würden sie zwar langsamer vorankommen, doch die Chancen, eingeholt zu werden, wären ebenfalls geringer, weil sich die Verfolger zwischen den hohen Bäumen vor Hinterhalten in acht nehmen mußten.
    Am zweiten Tag kamen sie an den ersten Leichen vorbei, Verwundete, die den harten Ritt nicht überstanden hatten. Ihre Kameraden hatten den Befehl befolgt, die Toten von den Sätteln losgeschnitten und keine Zeit mit einem Begräbnis verschwendet, ja, sie hatten ihnen nicht einmal die Rüstungen und Waffen abgenommen.
    Am dritten Tag gegen Sonnenuntergang entdeckten sie die ersten Anzeichen der Verfolger: vage Schemen am Horizont. Arutha ließ die Truppe noch eine Stunde länger reiten, und als die Dämmerung anbrach, konnten sie die hinter ihnen nicht mehr sehen.
    Am vierten Tag kamen sie durch das erste Dorf. Die Soldaten, die vor ihnen dort gewesen waren, hatten alle vor der drohenden Gefahr gewarnt, und der Ort war jetzt verlassen. Nur aus einem einzigen Schornstein stieg noch Rauch auf, und Arutha schickte einen Soldaten hin, der nachsehen sollte. In dem Haus schwelte allerdings nur noch das Feuer im Kamin, zurückgeblieben war niemand. Ein wenig Saatgetreide fanden sie noch, alle anderen Vorräte waren verschwunden. Es gab nichts, was dem Feind in irgendeiner Art nützlich sein könnte, deshalb ließ Arutha das Dorf stehen. Hätten die Bewohner nicht schon alles beiseite geschafft, hätte er den Ort niederbrennen lassen. Murmandamus' Soldaten würden das sowieso tun, doch er fühlte sich besser, wenn er das Dorf so zurückließ, wie er es vorgefunden hatte.
    Gegen Ende des fünften Tages sahen sie, wie sich ihnen von hinten ein Trupp Reiter näherte. Arutha gab den Befehl zum Halten, und sie machten sich bereit. Die Reiter kamen nahe genug, daß man sie als Späher der Moredhel erkennen konnte, doch sie kehrten schließlich um und ritten zu ihrer Hauptarmee zurück, anstatt sich auf einen Kampf mit einer größeren Truppe einzulassen.
    Am sechsten Tag überholten sie einen Zug Wagen, der schon von den ersten Einheiten der Garnison vor der drohenden Gefahr gewarnt worden war und nach Süden fuhr. Die Wagenführer kamen nur langsam voran und würden am nächsten Tag sicher von Murmandamus' vordersten Einheiten eingeholt werden. Arutha ritt zu dem Kaufmann, dem die Wagen gehörten, und schrie ihm zu: »Spannt die Pferde aus und reitet auf ihnen. Sonst könnt ihr den Dunklen Brüdern nicht entkommen, die hinter uns her sind.«
    »Aber mein Getreide!« jammerte der Kaufmann. »Ich verliere alles!«
    Arutha gab das Zeichen zum Halten. Als die Wagen zum Stehen gekommen waren, rief er: »Jeder Mann nimmt einen Sack vom Getreide des Kaufmanns. Wir brauchen es für den Düsterwald. Der Rest wird verbrannt.«
    Der protestierende Kaufmann befahl seinen Wächtern, die Fracht zu verteidigen, doch die Söldner warfen nur einen kurzen Blick auf die fünfzig Soldaten von Hohe Burg und machten ihnen dann Platz, damit sie das Getreide nehmen konnten.
    »Spannt die Pferde aus!« befahl Guy.
    Die Soldaten taten wie geheißen und führten die Tiere

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