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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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worden - sowohl per Taube als auch per Kurier -, falls die anderen Botschaften ihr Ziel nicht erreicht hatten. Alles, was getan werden konnte, war erledigt, und nun konnten sie nur noch warten.
    Die Späher, die in den Norden geschickt worden waren, hatten berichtet, Murmandamus' Armee habe den Düsterwald nun vollkommen unter Kontrolle. Jeder Bauernhof zwischen dem Waldrand im Norden und der Stadt im Süden war verlassen, die Bewohner hatten die Sicherheit der Mauern aufgesucht. Der Prinz hatte einen strengen Plan für die Räumung ausgearbeitet. Alle Lebensmittel sollten nach Sethanon gebracht werden, und dort, wo die Zeit nicht ausreichte, wurden einfach alle Höfe abgebrannt. Die Herbsternte an Getreide, die noch nicht eingebracht war, wurde auf den Feldern angesteckt, nicht gepflücktes Gemüse wurde umgegraben oder vergiftet, und die Herden, die zu weit entfernt waren, um sie zur Stadt zu treiben, wurden in Richtung Süden oder Osten auseinander gescheucht. Nichts, was dem heranziehenden Heer irgendwie nützen konnte, wurde zurückgelassen. Nach Berichten von Soldaten, die Sethanon erreichten, waren noch mindestens dreißig von Murmandamus' geheimen Vorratslagern entdeckt und geplündert oder zerstört worden. Arutha machte sich keine falschen Hoffnungen. Bestenfalls hatte er den Angreifern weh getan, doch echten Schaden hatte er damit nicht angerichtet.
    Arutha saß zusammen mit Amos, Guy, den Offizieren aus Hohe Burg und Baron Humphry zu Rate. Humphry trug seine volle Rüstung - er fühlte sich darin ziemlich unbehaglich, denn es war eine Prunkrüstung mit überflüssigem Pomp, die eher für die Parade als für die Schlacht gedacht war -, den goldenen, mit Federn geschmückten Helm hielt er vor sich. Er hatte Arutha bereitwillig den Befehl überlassen, weil es des Standorts wegen in der Garnison von Sethanon fast keine schlachterprobten Offiziere gab. Arutha hatte Guy, Amos, de la Troville und du Masigny in Schlüsselpositionen eingesetzt. Jetzt saßen sie zusammen und gingen die Aufstellung der Truppen und die Listen der Vorräte noch einmal durch. Arutha sagte: »Wir können einer Armee, die so groß ist wie die von Murmandamus, bis zu zwei Monaten widerstehen, unter normalen Umständen. Bei dem allerdings, was wir in Armengar und Hohe Burg gesehen haben, kann man kaum von normalen Umständen ausgehen. Murmandamus muß in zwei Wochen die Stadt erreicht haben, spätestens in drei; anderenfalls läuft er Gefahr, von den ersten Frosteinbrüchen überrascht zu werden. Der regnerische Herbst steht vor der Tür, und das wird seinen Sturm verlangsamen, und ist erst einmal Winter, hat er nur noch eine verhungernde Armee zu befehligen. Nein, er muß Sethanon rasch einnehmen und verhindern, daß wir unsere Vorräte aufbrauchen oder vernichten.
    Wenn die Dinge für uns sehr gut laufen, hat Martin die Ausläufer des Calastiusgebirges unterhalb von Falkenhöhle schon verlassen und ist mit der Armee von Yabon auf dem Weg hierher, mit mindestens sechstausend Soldaten also. Doch er ist auf jeden Fall noch zwei Wochen entfernt. Ungefähr zur gleichen Zeit könnten die Soldaten von den Wächtern des Nordens und aus Süden hier eintreffen. Wenn alles klappt, müssen wir die Stadt nur zwei Wochen alleine halten, wenn nicht, höchstens vier. Sollte es länger dauern, kommt vermutlich alle Hilfe zu spät.«
    Er erhob sich. »Meine Herren, jetzt können wir nur noch eines tun: auf den Feind warten. Ich schlage vor, wir ruhen uns aus und beten.«
    Arutha verließ den Ratssaal. Guy und Amos folgten ihm. Alle zögerten einen Moment, als dächten sie über das nach, was sie bisher durchgemacht hatten, dann ging jeder seines Weges.

Heimwärts
     
    Sie gingen durch den Gang zwischen den Welten.
    Es war wie auf einer großen, gelblich weißen Landstraße, an deren Seiten im Abstand von zwanzig Metern glühend silberne Türme standen. Macros machte eine alles umfassende Geste. »Ihr befindet Euch mitten in einem Geheimnis, das mit jenem der Ewigen Stadt vergleichbar ist - im Gang zwischen den Welten. Wenn man den Weg kennt, kann man hier von Welt zu Welt gelangen.« Er zeigte auf eins der silbernen Rechtecke. »Ein Portal, durch das man in eine Welt hinein- und wieder herauskommen kann. Nur wenige Auserwählte können sie entdecken. Manche finden diesen Trick durch intensives Studium, andere stolpern durch Zufall darüber. Wenn die Wahrnehmung dazu fähig ist, kann man die Türen auf jeder Welt finden. Hinter dieser«, er deutete auf

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