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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Galain und drei weitere Bogenschützen boten ihnen Deckung. Als die erste Reihe der Angreifer die nächstgelegene größere Kreuzung erreicht hatte, brach aus einer Seitenstraße eine Kompanie Reiter hervor. Die Kavallerie von Sethanon, unter dem Befehl von Lord Humphry trampelte die Eindringlinge nieder. Einige Minuten lang wurden die Angreifer hingemetzelt, bis sie sich auf dem Weg, den sie gekommen waren, zurückzogen.
    Guy winkte Humphry zu sich. »Sollen wir sie jagen, Guy?«
    »Nein, sie werden sich bald wieder ordnen. Befehlt Euren Männern, sie sollen zum Stadtrand reiten und denjenigen, die es nötig haben, Schutz bieten. Ansonsten sollen sich alle so schnei] wie möglich zur Festung zurückziehen. Ich wünsche keine Heldentaten.«
    Der Baron bestätigte die Befehle, und Guy meinte: »Humphry, sagt Euren Männern, sie hätten gute Arbeit geleistet. Sehr gute!« Der stämmige kleine Baron schien neu aufzuleben und salutierte zackig, dann ritt er davon, um seinen Reitern die Befehle zu überbringen.
    Amos sagte: »Das kleine Eichhörnchen zeigt Zähne.«
    »Er ist tapferer, als er aussieht«, erwiderte Guy. Er überblickte rasch die Lage und winkte seine Leute zurück. Einen Moment später rannten alle auf die Festung der Stadt zu.
    Sie erreichten den Platz vor der Festung und liefen zum Tor. Der äußere Zaun diente allenfalls der Zierde, war er doch nur ein Gitter aus Eisenstäben, das sofort niedergerissen werden würde, doch die alte Festung sah nicht so aus, als wäre sie leicht zu erstürmen. Zumindest hoffte Guy das. Von der ersten Brustwehr aus verschafften sie sich einen Überblick über das Kampfgetümmel, und Guy schickte Galain los, damit er in Erfahrung brächte, ob alle Kommandanten in Sicherheit waren. Als der Elb gegangen war, sagte er: »Nun, wenn ich nur wüßte, wohin Arutha verschwunden ist.«
    Jimmy fragte sich das gleiche. Und er fragte sich auch, wo Locklear war.
     
    Locklear duckte sich hinter der Mauer, bis ihm der Troll den Rücken zuwandte. Das schreiende Mädchen, das den Troll abgelenkt hatte, war nicht älter als sechzehn, und die anderen beiden Kinder waren noch jünger. Der Troll langte nach dem Mädchen, und Locklear sprang los und rammte ihm von hinten das Schwert durch den Leib. Ohne ein Wort zu sagen, faßte er das Mädchen am Handgelenk, und die beiden anderen Kinder folgten.
    Sie eilten auf die Festung zu, doch der Junker blieb stehen, als quer zu ihrem Weg eine Gruppe Reiter zum Rückzug gezwungen wurde. Locklear sah, daß Baron Humphry als letzter das Kampfgetümmel verließ. Das Pferd des Barons stolperte, und ein Troll riß Humphry aus dem Sattel. Der stämmige kleine Herrscher von Sethanon schlug mit dem Schwert zu und machte zwei seiner Gegner nieder, ehe er schließlich von den Goblins überwältigt wurde. Locklear zog das verängstigte Mädchen und seine Freunde in ein verlassenes Wirtshaus. Drinnen suchte er solange, bis er die Falltür in den Keller gefunden hatte. Er öffnete sie und sagte: »Schnell, und seid leise!«
    Die Kinder gehorchten, und er folgte ihnen hinunter. In der Dunkelheit tapste er herum, bis er eine Lampe und Zündhölzer gefunden hatte. Kurze Zeit später hatten sie Licht. Er sah sich um; währenddessen drang der Kampflärm von der Straße gedämpft zu ihnen herab. Locklear zeigte auf zwei große Fässer, und die Kinder duckten sich eilig dahinter. Er rollte noch ein Faß davor. Dann nahm er sein Schwert und die Lampe, kletterte über die Fässer und setzte sich zu den anderen.
    »Warum seid ihr denn auf der Straße herumgelaufen?« flüsterte er vorwurfsvoll. »Der Befehl für die Bürger wurde schon vor einen halben Stunde erteilt.«
    Das Mädchen sah ängstlich aus, sprach jedoch ruhig. »Meine Mutter hat uns im Keller versteckt.«
    Locklear starrte sie ungläubig an. »Wieso?«
    Das Mädchen blickte ihn verwirrt an und meinte: »Die Soldaten.«
    Locklear fluchte. Die Sorge einer Mutter um die Unschuld ihrer Tochter konnte ihre drei Kinder jetzt das Leben kosten. Er sagte: »Nun, sie will dich wohl lieber tot als entehrt sehen.«
    Das Mädchen fuhr zusammen. »Sie ist tot. Die Trolle haben sie umgebracht. Sie hat mit ihnen gekämpft, während wir weggelaufen sind.«
    Locklear schüttelte den Kopf und wischte sich die schweißnasse Stirn mit dem Handrücken ab. »Tut mir leid.« Er betrachtete ihr Gesicht einen Moment lang und bemerkte, daß sie schön war. »Tut mir wirklich leid.« Er schwieg, dann fügte er hinzu. »Ich habe auch

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