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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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jemanden verloren.«
    Aus dem Raum über ihnen hörten sie einen Rums, und das Mädchen erstarrte, riß die Augen vor Furcht auf und biß sich in die Hand, damit sie nicht schrie. Die beiden kleineren Kinder drückten sich aneinander, und Locklear flüsterte: »Keinen Ton!« Er legte dem Mädchen den Arm um die Schulter und blies die Lampe aus.
    Der Keller versank in Dunkelheit.
     
    Guy befahl, das innere Tor der Festung zu schließen, und beobachtete, wie jene, die zu langsam zurückwichen, um es noch zu erreichen, von der heranstürmenden Horde niedergemacht wurden. Bogenschützen schossen von der Brustwehr, und alles, was vorhanden war, wurde den Angreifern entgegengeschleudert: heißes Wasser, heißes Öl, Steine, schwere Möbel - ein letzter, verzweifelter Versuch, dem Ansturm zu widerstehen.
    Dann hörte man aus dem Rücken der Angreifer einen Ruf, und Murmandamus ritt heran, wobei er keine Rücksicht darauf nahm, ob er seine eigenen Soldaten niedertrampelte. Amos, Guy und Jimmy warteten darauf, daß die ersten Sturmleitern angesetzt wurden. Er warf einen Blick auf den eilig herannahenden Anführer der Moredhel und meinte: »Der Mistkäfer will anscheinend keine Zeit mehr verlieren, was? Er geht nicht gerade nett mit den armen Kerlen um, die ihm im Weg stehen.«
    Guy rief: »Bogenschützen, dort steht euer Ziel!« Ein Hagel von Pfeilen ging über dem breitschultrigen Moredhel nieder. Mit lautem Wiehern brach das Pferd zusammen, und der Reiter fiel herunter und kugelte über den Boden. Er sprang unverletzt auf die Füße und zeigte auf die Tore der Festung. Ein Dutzend Moredhel und Goblins rannte vor und starb in den Pfeilen der Bogenschützen. Die meisten Bogenschützen konzentrierten sich jetzt auf den Anführer der Moredhel, doch niemand konnte ihn verwunden. Die Pfeile prallten von einer unsichtbaren Barriere ab.
    Dann wurde ein Rammbock herbeigeschleppt, und Dutzende von Angreifern ließen ihr Leben, während er in Stellung gebracht wurde. Bogenschützen der Moredhel gaben Deckung, und ein rhythmisches Pochen begann.
    Guy hatte sich mit dem Rücken an die Mauer gelehnt, derweil die Pfeile der Moredhel ohne Ende über ihn hinwegflogen. »Junker«, sagte er zu Jimmy, »lauf nach unten und sieh nach, ob de la Troville seine Kompanie gesammelt hat. Er soll sich am inneren Tor bereithalten. Ich glaube, wir haben kaum mehr zehn Minuten, bis sie drinnen sind.« Jimmy lief davon, und Guy sagte zu Amos: »Nun, alter Pirat ... wir haben ihnen einen anständigen Kampf geliefert.«
    Amos hockte sich neben Guy und nickte. »Keine Frage. Wenn man genau drüber nachdenkt, haben wir alles genau richtig gemacht. Mit ein bißchen mehr Glück hier und da hätten wir ihn erwischt.« Amos seufzte. »Nun, man soll sich nicht mit den Sachen von gestern aufhalten, sage ich immer. Kommt, wir wollen doch noch einigen dieser elenden Landratten die Schwänze abschneiden.« Er sprang auf und schnappte sich einen der Goblins, die gerade auf die Mauer stiegen, an der Kehle. Von unten hatte der Angreifer keine Verteidiger mehr gesehen, und plötzlich war Amos da und drückte ihm die Kehle zu. Mit einem Ruck zermalmte er den Kehlkopf, und warf den Goblin über die Mauer zurück nach unten, wobei der Angreifer noch drei seiner Kameraden mit sich riß. Amos stieß die Leiter von der Mauer ab, während Guy den nächsten Goblin, der durch eine Mauerzinne stieg, mit dem Schwert erschlug.
    Amos erstarrte und keuchte, dann sah er an sich hinunter und entdeckte einen Pfeil in seiner Seite. »Verdammt!« fluchte er, eher so, als wäre er nur erstaunt. Der nächste Goblin kletterte auf die Mauer und schlug mit dem Schwert zu. Bei dem Treffer drehte sich Amos fast um sich selbst. Die Knie des früheren Kapitäns zitterten, und er sank auf die Steine. Guy trennte dem Goblin mit einem gewaltigen Schlag den Kopf vom Rumpf.
    Er kniete neben Amos nieder und meinte: »Habe ich Euch nicht gesagt, Ihr sollt Euren verdammten Kopf einziehen.«
    Amos lächelte ihn an. »Nächstes Mal höre ich besser zu«, sagte er gebrochen, dann fielen ihm die Augen zu.
    Guy fuhr herum, als der nächste Goblin auf der Mauer erschien, und mit einen aufwärtsgeführten Hieb riß er ihm den Bauch auf. Der Protektor von Armengar, einst Herzog von Bas-Tyra, schlug nach rechts und links und brachte jedem Goblin, Troll oder Moredhel, der in seine Nähe kam, den Tod. Doch in die äußere Mauer der Festung war eine Bresche geschlagen worden, und mehr und mehr Angreifer schwärmten

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