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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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herein. Guy bemerkte, wie er immer stärker bedrängt wurde. Die anderen hörten den Befehl zum Rückzug und eilten die Treppe hinunter, um sich in die große Halle zurückzuziehen, doch Guy stand mit gezücktem Schwert neben seinem gefallenen Freund und wich keinen Fußbreit zur Seite.
     
    Murmandamus schritt über die Körper seiner eigenen Soldaten hinweg; die Schreie der Sterbenden und Verwundeten um ihn herum kümmerten ihn nicht. Er betrat das Vorwerk der Festung und ging an dem zerschmetterten äußeren Tor vorbei. Mit einer knappen Kopfbewegung befahl er seinen Soldaten, den Rammbock weiterzuschieben und mit dem Sturm auf das innere Tor zu beginnen. Er stand an der Seite, während sie auf das Tor einschlugen und ihre Kameraden die Bogenschützen von Sethanon von den Mauern vertrieben. Einen Moment lang beschäftigten sich alle im Vorwerk nur mit der splitternden Tür, und Murmandamus trat zurück in den Schatten und lachte still über die Torheit der anderen Kreaturen. Mit jedem Toten hatte er mehr Kraft gewonnen, und jetzt war er bereit.
    Ein Anführer der Moredhel kam angelaufen und suchte seinen Meister. Er brachte Nachrichten über die Kämpfe in der Stadt. Zwei rivalisierende Clans der Moredhel waren bei der Plünderung in Streit geraten, und eine Gruppe Verteidiger war deshalb der sicheren Vernichtung entgangen. Die Anwesenheit des Meisters wurde gebraucht, um wieder Ordnung herzustellen. Der Moredhel schnappte sich einen Untergebenen und fragte ihn, wo Murmandamus stecke. Der Goblin deutete dorthin, wo er ihn eben noch hatte stehen sehen, und der Moredhel schob den Goblin fort, denn die dunkle Ecke, in die der Soldat gezeigt hatte, war leer. Der Goblin rannte vorwärts, um am Rammbock einen Gefallenen zu ersetzen, während der Moredhel weiter nach seinem Meister suchte. Er fragte herum, und alle sagten, daß Murmandamus verschwunden sei. Der Moredhel fluchte und eilte zurück in das Stadtviertel, wo sein Clan kämpfte. Er mußte ihnen neue Befehle erteilen.
     
    Pug hörte in seinen Gedanken Macros' Stimme. Sie versuchen durchzubrechen.
    Pugs und Macros' Denken war so fest miteinander verbunden, wie es Pug in seinem Leben noch nicht erlebt hatte. Er kannte den Zauberer, er verstand ihn, er war eins mit ihm. Er erinnerte sich an Dinge aus dem langen Leben des Zauberers, ferne Länder mit fremdartigen Bewohnern und die Geschichte von Welten in anderen Universen; all das war auf einmal seins. Und das magische Wissen ebenfalls.
    Vor seinem inneren Auge konnte er den Ort sehen, in den der Feind eindringen wollte. Er existierte zwischen ihrer körperlichen Welt und dem Ort, an dem Tomas wartete, es war der Saum zwischen zwei Zeitrahmen. So etwas wie ein Geräusch wurde lauter, etwas, das er nicht wirklich hören, aber fühlen konnte. Er spürte eine Art Druck, als die, die in diese Welt eindringen wollten, zum letzten Sturm bliesen.
     
    Arutha erstarrte. Gerade hatte er noch Pug und Macros beobachtet, die wie Statuen dastanden, dann war plötzlich noch jemand in der großen Halle. Aus dem Schatten löste sich die Gestalt des riesigen Moredhel, dessen Gesicht gleichzeitig Schönheit ausstrahlte und Schrecken verbreitete, als er seinen schwarzen Drachenhelm abnahm. Seiner Rüstung entledigt, zeigte seine Brust das drachenförmige Mal seiner Geburt. In der Hand hielt er ein schwarzes Schwert. Er richtete den Blick auf Pug und Macros und ging langsam auf sie zu.
    Arutha trat hinter einer Säule hervor und stand zwischen Murmandamus und den beiden regungslosen Magiern. Er hatte sein Schwert gezückt. »Nun, Kindermörder, hier habt Ihr Eure Chance.«
    Murmandamus zögerte und riß die Augen auf. »Wie -« Dann grinste er. »Ich danke dem Schicksal, Lord des Westens. Jetzt gehört Ihr mir.« Er zeigte mit dem Finger auf Arutha, und von der Spitze löste sich ein silberner Blitz, der jedoch vom Schwert des Prinzen angezogen wurde und wie weißglühendes Feuer mit heißer Wut auf der Klinge tanzte. Arutha berührte mit der Schwertspitze den Boden. Das Feuer erlosch.
    Abermals riß der Moredhel die Augen weit auf, und mit einem Wutschrei auf den Lippen sprang er auf Arutha zu: »So lasse ich mich nicht abspeisen.«
    Arutha konnte knapp einem erstaunlich brutalen Hieb ausweichen, und die schwarze Klinge schlug funkenstiebend auf die Steine. Wahrend er einen Schritt zurück machte, schlug er selbst zu und erwischte den Moredhel am Arm. Murmandamus kreischte, als hätte er eine schwere Verwundung erlitten, und

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