Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
Vom Netzwerk:
nicht, sind gestorben. Brauchte er seine Kraft nicht zum Öffnen des Portals, hätte er die Mauern der Stadt wie Späne zur Seite blasen können. Aber es kostet ihn schon eine Menge Kraft, nur sich selbst gegen Verwundungen zu schützen. Nein, er braucht den Krieg, um die Valheru zurückzuholen. Solange er diese Halle erreicht, ist es ihm egal, ob alle seine Soldaten bis auf den letzten Mann sterben. Jetzt müssen wir den Eintritt seiner Meister in dieses Universum verhindern.« Er stand auf. »Arutha, Ihr müßt Euch gegen weltliche Angriffe schützen.« Er wandte sich an Pug und sagte: »Wir müssen ihm helfen, denn sein Gegner wird sich als überaus mächtig erweisen: Höchstwahrscheinlich wird Murmandamus persönlich in diese Halle kommen.«
    Pug nahm Macros an der Hand und sah zu, wie der Zauberer den Ishapianischen Talisman ergriff. Arutha nickte, und Macros nahm ihn dem Prinzen vom Hals. Macros Schloß die Augen, und Pug fühlte, wie seine eigenen Kräfte von einem anderen benutzt wurden, ein abermals neues und erschreckendes Gefühl. Was auch immer für Fähigkeiten er hatte, im Vergleich zu denen von Macros waren sie nichts. Dann sahen Arutha und Pug, wie der Talisman zu glühen begann. Leise sagte Macros: »Hier ist Macht.« Er öffnete die Augen. »Streckt mir Euer Schwert entgegen.«
    Arutha tat, wie ihm geheißen, und hielt das Schwert mit dem Heft nach vorn. Macros ließ Pugs Hand los und hielt den Talisman, einen kleinen Hammer, auf die Seite der Klinge. Dann schloß er sanft die Hände um Klinge und Hammer. »Pug, ich habe die Fähigkeit, aber ich brauche Eure Kraft.« Pug nahm Macros' Hand, und der Zauberer benutzte abermals die Magie des jüngeren, um seine verminderte Macht zu stärken. Macros' Hand begann in einem warmen, gelb- orangenen Licht zu glühen, und sie hörten ein Zischen, als von der Hand des Zauberers Rauch aufstieg. Arutha spürte, wie die Klinge warm wurde.
    Nach wenigen Augenblicken verschwand das Glühen, und Macros' Hand öffnete sich. Arutha betrachtete die Klinge. Der Talisman war mit der Klinge verschmolzen und erschien nun wie eine hammerförmige Gravur auf der Seite. Der Prinz blickte erst Macros und dann Pug an.
    »Diese Klinge besitzt jetzt die Kraft des Talismans. Sie wird dich vor allen Angriffen magischer Natur schützen. Sie kann die Kreaturen des Dunklen verwunden und töten und selbst die Schutzzauber von Murmandamus durchbohren. Doch die Kraft des Schwertes ist nur so groß, wie die Willensstärke des Mannes, der es führt. Mangelt es Euch an Entschlossenheit, werdet Ihr fallen. Haltet Euch standhaft, und Ihr werdet siegen. Daran denkt stets.
    Kommt, Pug, wir sollten uns bereit machen.«
    Arutha beobachtete die beiden Zauberer, den alten in der braunen Robe und den jungen in der schwarzen Robe der Erhabenen von Tsurani. Die beiden standen sich neben dem Podest gegenüber. Sie ergriffen sich bei den Händen und schlossen die Augen. Eine beunruhigende Stille senkte sich über die Halle. Nach einem Augenblick wandte Arutha seine Aufmerksamkeit von den beiden Magiern ab und sah sich den Raum genau an. Die Halle war in keiner Weise verziert. Eine Tür, die in Hüfthöhe in der Wand saß, schien der einzige Eingang zu sein. Er zog sie auf und schaute hinein: In der benachbarten Kammer lagen Gold und Edelsteine. Er lachte in sich hinein. Alte Schätze, Reichtümer der Valheru, und er würde alles dafür geben, wenn nur Lyams Armee am Horizont auftauchen würde. Nachdem er einen Moment lang in den Schätzen herumgewühlt hatte, setzte er sich und wartete. Abwesend warf er einen Rubin von der Größe einer Pflaume in die Luft, fing ihn wieder auf und wünschte sich, er hätte eine Ahnung, wie es seinen Gefährten in der Schlacht um Sethanon erging.
     
    »Jetzt!« rief Guy, und die Kompanie bei ihm begann sofort mit dem Rückzug vom Vorwerk, während die Trompeter hinter ihm noch das Signal bliesen. Es wurde in allen Teilen der Stadt beantwortet, und die Mauer wurde so geordnet wie möglich den Angreifern überlassen. Schnell suchten die Verteidiger hinter den ersten Häusern Deckung, während die Bogenschützen der Moredhel ihren Blutzoll eintrieben.
    Kompanien von Bogenschützen aus Sethanon erwiderten die Salven über die Köpfe der Soldaten hinweg, die sich rückwärts kämpften; eine wilde Flucht wurde nur durch den außergewöhnlichen Gehorsam aller verhindert.
    Guy zog Jimmy und Amos mit sich und beobachtete über die Schulter, wie seine Abteilung weiter zurückwich.

Weitere Kostenlose Bücher