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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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taumelte, während das Heulen immer mehr anschwoll. »Nein, sag jedem, der noch lebt, er soll die Stadt verlassen.«
    Jimmy rannte über den Waffengang und machte sich zur Treppe auf.

Nachwirkungen
     
    Wieder wankte und bebte die Halle.
    Arutha hielt sich die blutende Seite und lauschte. Es klang wie entfernter Schlachtenlärm, als wären titanische Mächte entfesselt worden. Er ging zu Pug und Macros, neben denen die beiden Magier in schwarzen Roben standen. »Ich bin Prinz Arutha«, sagte er.
    Hochopepa und Elgahar stellten sich vor, und Elgahar sagte: »Diese zwei versuchen, eine Macht in ihren Grenzen zu halten. Wir müssen ihnen helfen.« Die beiden Schwarzen Magier legten Macros und Pug die Hände auf die Schultern und schlossen die Augen. Arutha war wieder allein. Er betrachtete die Hülle von Murmandamus, die grotesk verrenkt in der Ecke lag. Er ging hinüber und zog sein Schwert aus dem Schlangenmann. Arutha sah sich die schleimbedeckte Gestalt des Schlangenpriesters an und lachte bitter. Der wiedergeborene Anführer der Moredhel war ein Pantathianer! Alles war nur eine List gewesen - die Jahrhunderte alte Prophezeiung, die Befehlsgewalt über die Moredhel und ihre Verbündeten, die Angriffe auf Armengar und Sethanon. Die Pantathianer hatten die Moredhel unter dem Befehl der Drachenlords einfach ausgenutzt, hatten die Magie der gestohlenen Leben benutzt, um den Stein des Lebens zu erreichen und einzusetzen.
    So ironisch konnte einem das Schicksal mitspielen! Arutha erstaunte diese Entdeckung, und müde sah er sich in der Halle um, als könnte er jemanden entdecken, mit dem er dieses neuenthüllte Wissen teilen konnte. Plötzlich riß die Wand mit der kleinen Tür auf, und Gold, Edelsteine und andere Schätze ergossen sich über den Boden. Vollkommen erschöpft wunderte sich Arutha kaum mehr darüber, wie das geschehen konnte, obwohl er kein Geräusch des brechenden Mauerwerks gehört hatte.
    Arutha ließ die Schwertspitze sinken, wandte sich um und ging zu den Magiern zurück. Da er keinen Ausgang aus dem Gewölbe wußte, setzte er sich auf das Podest und betrachtete die vier regungslosen Zauberer, die Hand in Hand dastanden. Er untersuchte seine Wunde und stellte fest, daß der Blutfuß nachgelassen hatte. Die Verletzung war schmerzhaft, doch nicht ernst. Er lehnte sich zurück, machte es sich so bequem wie möglich und konnte nichts anderes mehr tun als abwarten.
     
    Das Mauerwerk wurde zu Staub zermalmt, als Ryaths Schwanz durch die Halle fegte. Sie schrie vor Schmerz und Wut, während sie ihre Magie gegen den Schreckenslord richtete und ihre Krallen und Zähne zupackten. Doch der Schreckenslord erwies sich als mächtiger Gegner, und der Drache mußte einiges hinnehmen.
    Tomas schlug zu; er hielt sich stets zwischen dem Stein des Lebens und Draken-Korin. Der Valheru war fauchend auf ihn losgegangen wie der Tiger auf seinem Wappen. Tomas hatte eine solch wilde Wut nicht mehr erlebt, seit er im Spaltkrieg dem Wahnsinn verfallen war. Allerdings war er ein erfahrener Krieger und behielt einen klaren Verstand.
    Draken-Korin schrie: »Du kannst dich nicht gegen uns stellen, Ashen-Shugar! Wir sind die Herren der Welt. Wir müssen zurückkommen.«
    Tomas parierte und holte aus. Ein Schauer von Funken spritzte, als seine Klinge auf die Rüstung von Draken-Korin traf und den Wappenrock zerfetzte. Er schrie: »Du bist nur ein verfaulter Überrest eines früheren Zeitalters! Du bist ein Wesen, welches nicht einsehen will, daß es tot ist. Du würdest alle vernichten, nur um einen Planeten ohne Leben zu erobern.«
    Draken-Korin holte weit aus und zielte auf Tomas' Kopf, doch der duckte sich, stach zu, und die Spitze seines Schwerts traf den Valheru in den Bauch. Draken-Korin taumelte zurück, und Tomas sprang auf ihn zu wie eine Katze auf eine Ratte. Hieb auf Hieb ging auf den Herrn der Tiger nieder, und langsam erlangte Tomas die Oberhand.
    »Wir werden uns nicht fortjagen lassen«, kreischte Draken-Korin, und mit doppelter Wut trieb er Tomas wieder zurück. Im nächsten Augenblick glitzerte es an der Stelle, wo Draken-Korin gestanden hatte, und Tomas hatte Alma-Lodaka vor sich, deren Angriff nicht weniger heftig war. »Du unterschätzt uns, Vater-Mann. Wir sind alle Valheru zusammen, und du bist nur einer.« Dann verwandelten sich ihr Gesicht und Körper, und ein weiterer und noch ein Valheru standen Tomas gegenüber. In rascher Folge erschienen nacheinander die nebelhaften Gesichter aller Valheru vor Tomas. Dann

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