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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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nach innen gezogen zu haben. Pug fühlte Macros' Gedanken und spürte, daß auch Hochopepa und Elgahar da waren. Dann explodierte der Spalt nach innen, und sie wurden in ihren normalen Zustand versetzt.
    Der Raum um Tomas herum verwandelte sich. Plötzlich waren Macros, Pug, zwei Männer in schwarzen Roben und Arutha zugegen.
    Er sah sich um und entdeckte Ryath, die zusammengekrümmt in der Ecke lag und von rauchenden Wunden bedeckt war. Der Drache schien tot zu sein, oder falls er noch lebte, dann nur für kurze Zeit. Ryath war dem Schicksal, welches sie vorhergesagt hatte, nicht entgangen, und Tomas schwor, daß sie niemals in Vergessenheit geraten sollte. Hinter ihrem daliegenden Körper war die Schatzkammer der Valheru beim Kampf zwischen Drachen und Schreckenslord aufgebrochen, und ihr Inhalt - Gold und Edelsteine, Bücher und Reliquien - hatte sich über den Fußboden ergossen.
    Arutha sprang auf die Beine und fragte: »Was ist geschehen?«
    »Ich glaube, es ist fast vorüber«, sagte Tomas und sprang von dem Podest.
    Macros taumelte, und Pug und die anderen bewegten sich, während das Kreischen des Windes zunahm und schmerzhaft in ihren Ohren heulte. Dann hielten sich alle die Ohren zu, als eine gewaltige Erschütterung das gesamte Dach der Halle aufriß und die Keller und unteren Stockwerke der Gebäude darüber zerstörte. Steine und Ziegelwerk, die Überreste zweier Gebäude, wurden hoch in die Luft geschleudert und über der ganzen Stadt verstreut. Weit über ihnen öffnete sich im blauen Himmel ein graues Nichts. Und mitten darin sahen sie ein in vielen Farben loderndes Feuer.
    Pug, Hochopepa und Elgahar hatten das alles schon einmal erlebt, als sie vor langer Zeit in der Stadt der Magier auf dem Turm der Prüfung gestanden hatten. Es war die Vision des Feindes, wie sie ihn zur Zeit der goldenen Brücke gesehen hatten, als die Völker während der Chaoskriege nach Kelewan geflohen waren. »Es kommt durch!« schrie Hochopepa.
    Macros schrie durch das schreckliche Heulen hindurch: »Der Stein des Lebens! Er ist ins Leben gerufen worden.«
    Pug sah sich verwirrt um. »Aber wir leben noch!«
    Tomas zeigte dorthin, wo sein goldenes Schwert immer noch aufrecht im Stein des Lebens steckte. »Ich habe Draken-Korin getötet, bevor er sein Werk zu Ende bringen konnte. Der Stein ist nur teilweise ins Leben gerufen worden.«
    »Was wird jetzt geschehen?« schrie Pug durch den ohrenbetäubenden Lärm.
    »Ich weiß es nicht.« Auch Macros hielt sich jetzt, wie die anderen, die Ohren zu. Aus voller Brust schrie er: »Wir müssen eine Barriere errichten!«
    Sofort wußte Pug, was sie zu tun hatten, und er begann, jenen Zauber zu wirken, der sie vor der Vernichtung bewahren würde. »Hocho, Elgahar, helft mir.«
    Er beschwor den Zauber, der eine schützende Barriere um sie legen würde. Das Heulen wurde schriller und schriller, und Arutha merkte, daß die Hände über seinen Ohren es nicht mehr dämpfen konnten; vor Schmerz biß er die Zähne aufeinander und wehrte sich gegen den Drang zu schreien, wobei er sich fragte, ob die Magier ihre Beschwörung zu Ende bringen konnten. Das Licht des Steins des Lebens wurde heller und heller bis zu einem grellblendenden, reinen Weiß mit silbernen Flämmchen an den Rändern. Der Stein stand kurz davor, eine fürchterliche Kraft der Zerstörung freizusetzen. Vor Erschöpfung fühlten sich die Glieder des Prinzen halb taub an. Dann konnte er den Schmerz nicht länger aushalten, und er schrie ...
    ... während Pug den Zauberspruch beendete und der Raum explodierte.
     
    Der Boden zitterte wie bei einem Erdbeben, und Guy wandte sich um und betrachtete die Stadt. Die Soldaten aus Shamata, Landreth und die Tsurani flohen Seite an Seite mit denen von Sethanon und Hohe Burg. Zwischen ihnen rannten Goblins und Trolle und einige zurückgebliebene Dunkle Brüder, doch der Kampf war vergessen: Alle flohen nur noch vor der drohenden Dunkelheit, diesem Grauen, das jede Kreatur bis in die letzte Faser ihres Dasein spürte. Schwarze Gefühle, dunkler Schrecken und Verzweiflung hatten jedes Lebewesen ergriffen und den Drang zu kämpfen beiseite gedrängt. Jeder wollte nur noch so viel Distanz wie möglich zwischen sich und die Quelle dieser entsetzlichen Angst bringen.
    Dann erhob sich ein grollendes, betäubendes Knirschen. Alle, die sich in Hörweite dieses Geräusches aufhielten, fielen auf die Knie. Männer übergaben sich, weil ihre Mägen die Störung des Gleichgewichtssinnes nicht ertragen

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