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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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sie wieder einen Weg finden, an mich heranzukommen.«
    Gardan sagt: »Aber Ihre Hoheit ist doch noch gar nicht abgereist.«
    Arutha drehte sich abrupt um: »Wie bitte? Sie hat sich schon vor einer Stunde im Morgengrauen von mir verabschiedet.«
    »Das mag sein, Sire, es waren jedoch noch tausend Kleinigkeiten zu erledigen. Das Gepäck ist erst vor kurzem aufgeladen worden. Die Wachen stehen allerdings schon seit zwei Stunden bereit, dennoch meine ich, die Wagen seien noch nicht abgefahren.«
    »Dann eilt und vergewissert Euch, daß sie bis zu ihrer Abreise in Sicherheit sind.«
    Gardan lief davon, und Arutha, Jimmy und Roald setzten ihren Weg fort. Arutha sagte: »Ihr wißt ganz genau, mit wem wir es zu tun haben. Von allen hier im Palast wissen nur diejenigen, die mit am Moraelin waren, was für einem Feind wir hier gegenüberstehen. Dieser Krieg ist ein Krieg ohne Gnade, und er wird erst vorbei sein, wenn eine Seite völlig niedergeworfen ist.«
    Jimmy nickte. Er war ein wenig von Aruthas Tonfall überrascht. Der letzte Überfall schien ihm ziemlich an die Nerven gegangen zu sein. Jimmy hatte den Prinzen als einen vorsichtigen Mann kennengelernt, der sorgsam immer alles zur Verfügung stehende Wissen berücksichtigte und sich daraus das bestmögliche Urteil bildete. Die einzige Ausnahme hatte Jimmy miterlebt, als Anita mit der Verletzung daniederlag, die ihr der Lachende Jack mit einem Armbrustpfeil zugefügt hatte, welcher eigentlich Arutha hatte treffen sollen. Da hatte sich Arutha verändert. Jetzt, genauso wie damals, als Anita beinahe getötet worden war, schien sich der Mann abermals an der Grenze der Vernunft zu bewegen. Jetzt, wo sein Allerheiligstes Ziel der Angriffe wurde, war er ein Mann voller Wut. Das Wohlergehen seiner eigenen Person und seiner Familie stand auf dem Spiel, und denen gegenüber, die dafür verantwortlich waren, legte er einen kaum bezähmbaren, tödlichen Zorn an den Tag.
    »Du mußt Trevor Hull finden«, trug er Jimmy auf. »Ich will, daß seine besten Männer heute nach Sonnenuntergang bereitstehen. Und er soll mit Cook sobald wie möglich hier erscheinen. Ich will zusammen mit ihnen, Gardan und Valdis das weitere Vorgehen besprechen.
    Roald, deine Aufgabe ist es, Laurie heute zu beschäftigen. Da ich heute nachmittag nicht Hof halte, wird er sicherlich merken, daß etwas nicht in Ordnung ist. Lenk ihn ab, vielleicht mit einer Tour durch seine alten Stammkneipen in der Stadt, und halt ihn vor allem vom Ostturm fern.« Jimmy wirkte überrascht. »Er und Carline sind nun verheiratet, und es genügt, wenn ich das Leben eines Mitglieds unserer Familie gefährde. Und er wäre ohne Zweifel dumm genug, mich begleiten zu wollen.«
    Roald und Jimmy wechselten einen Blick. Beide ahnten, was der Prinz für heute nacht plante. »Geht jetzt. Ich wollte noch mit Nathan über etwas reden. Gebt mir Bescheid, wenn Hull zurück ist.« Ohne weitere Worte machten sie sich auf, die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu erledigen. Arutha kehrte derweil in seine Gemächer zurück, wo er mit dem Priester der Sung sprechen wollte.

Mord
     
    Bewaffnete Männer standen bereit.
    Krondor feierte noch immer, denn Arutha hatte auch den folgenden Tag zum Feiertag erklärt, und das mit der schwachen Begründung, es sollte bei zwei Söhnen auch zwei Tage Präsentation geben. Die Ankündigung war von allen Menschen in der Stadt mit Begeisterung aufgenommen worden, abgesehen vielleicht vom Personal des Palastes, doch Zeremonienmeister deLacy hatte das Murren der Diener schnell zum Verstummen gebracht. Die Feiernden bevölkerten weiterhin die Kneipen und Schenken, die festliche Stimmung des vorherigen Tages stieg eher noch, und die vielen Wachen, die herumliefen, fielen kaum auf, denn offenbar waren sie außer Dienst, und schließlich schienen sie sich auch gegenseitig gar nicht zu beachten. Gegen Mitternacht hatten sich diese Männer an fünf verschiedenen Orten gesammelt: in der Schenke ›Zum Regenbogenpapagei‹ , in drei weitverstreut liegenden Lagerhäusern, die von den Spöttern kontrolliert wurden, und an Bord des Königlicher Rabe.
    Auf ein abgesprochenes Zeichen hin - das Ausrufen einer falschen Uhrzeit durch die Nachtwächter der Stadt - würden sich die fünf Kompanien zu dem Ort aufmachen, wo die Bruderschaft der Assassinen ihren Unterschlupf hatte.
    Arutha führte die Gruppe, die sich im ›Regenbogenpapagei‹ versammelt hatte. Trevor Hull und Aaron Cook kommandierten die Seeleute und Soldaten, die mit Booten

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