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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Tholins Hammer während des Spaltkrieges wieder aufgetaucht ist, haben die westlichen Zwerge Dolgan von Caldara gedrängt, die Krone zu nehmen, die mit Tholin verlorenging. Zwerge von den Grauen Türmen, vom Steinberg, aus Dorgin und aus Orten, von denen ich niemals gehört habe, haben sich versammelt und wollen dabeisein, wenn Dolgan zum König der Zwerge aus dem Westen gekrönt wird. Weil Dolgan dem Rat zugestimmt hat, sagte Hogne, es sei ausgemachte Sache, daß er auch die Krone annehmen wird, doch ihr wißt ja, wie Zwerge sein können. Manche Sachen entscheiden sie auf der Stelle, über anderen wiederum brüten sie Jahre. Hängt wohl damit zusammen, daß sie so lange leben, schätze ich.«
    Arutha und Martin lächelten sich milde an. Beide erinnerten sich gern an Dolgan. Arutha hatte ihn vor Jahren kennengelernt, als er mit seinem Vater in den Osten geritten war, um König Rodric die Nachricht von der bevorstehenden Invasion der Tsurani zu überbringen. Dolgan hatte ihnen als Führer in einer alten Mine gedient, der Mac Mordain Cadal. Martin hatte ihn später während des Krieges kennengelernt. Der Anführer der Zwerge war ein Mann mit Grundsätzen und scharfem Verstand, er hatte einen trockenen Humor und vor allem Mut. Beide wußten, er würde ein guter König werden.
    Derweil sie tranken, legten sie nach und nach ihre Reisekleidung und ihre Helme ab und stellten ihre Waffen zur Seite. In der ruhigen Atmosphäre des Gasthauses entspannten sie sich. Geoffrey brachte reichlich Bier, und nach einer Weile kam auch das Essen - Fleisch, Käse, Gemüse und Brot. Währenddessen unterhielten sie sich über alles und jenes. Geoffrey erzählte Geschichten, die Reisende wiederum ihm erzählt hatten. Kauend meinte Laurie: »Die Nacht scheint ja ruhig zu werden, Geoffrey.«
    Geoffrey meinte: »Ja, außer euch habe ich nur noch einen anderen Gast.« Er deutete auf einen Mann, der in der entferntesten Ecke des Gastraums saß, und alle drehten sich erstaunt nach ihm um. Arutha machte eine Geste, und sie wandten sich wieder dem Essen zu. Sie wunderten sich darüber, daß sie ihn die ganze Zeit nicht bemerkt hatten. Der Fremde schien sich seinerseits nicht für die Neuankömmlinge zu interessieren. Er sah ausgesprochen schlicht aus, und an seiner Kleidung oder seinem Benehmen fand sich nichts Auffälliges. Er trug einen dunkelbraunen Umhang, der ein Lederoder Kettenhemd verbergen mochte. An seinem Tisch lehnte ein Schild, dessen Wappen von einer ledernen Schutzhülle verdeckt wurde. Arutha wurde neugierig, da nur ein enterbter Mann oder einer auf einer heiligen Suche sein Wappen verbergen würde - unter ehrlichen Männern, fügte Arutha leise hinzu. Er fragte Geoffrey: »Wer ist das?«
    »Weiß nicht. Heißt Crowe. Kam an, als die Zwerge gerade weg waren, und ist schon seit zwei Tagen hier. Ruhiger Typ. Immer für sich allein. Aber er zahlt die Zeche und macht keinen Ärger.« Geoffrey begann, den Tisch abzuräumen.
    Nachdem der Wirt in der Küche verschwunden war, beugte sich Jimmy über den Tisch, als suche er in seinem Bündel auf der anderen Seite etwas und flüsterte: »Er ist in Ordnung. Er macht uns nichts vor, aber er spitzt die Ohren. Achtet auf eure Worte. Ich werde unseren Freund dort drüben im Auge behalten.«
    Dann kam Geoffrey zurück und fragte: »Wo wollt ihr eigentlich hin, Laurie?«
    Arutha antwortete: »Tyr-Sog.«
    Jimmy meinte, den einsamen Kerl am anderen Tisch zucken gesehen zu haben, war sich jedoch nicht sicher. Der Mann beschäftigte sich eingehend mit seinem Essen.
    Geoffrey klopfte Laurie auf die Schulter. »Aber zu deiner Familie reist du nicht, was?«
    Laurie schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Das ist schon zu lange her, und es gibt zu viele Meinungsverschiedenheiten.« Alle außer Baru und Locklear wußten, daß Laurie von seinem Vater enterbt worden war. Als Junge hatte Laurie der Arbeit als Bauer gleichgültig gegenübergestanden und sich lieber seinen Tagträumen und seinen Liedern gewidmet. Und da sein Vater viele Mäuler zu stopfen hatte, hatte er ihn kurzerhand im Alter von dreizehn aus dem Haus geworfen.
    Der Wirt sagte: »Dein Vater ist hier vor zwei, nein fast drei Jahren vorbeigekommen. Kurz vor dem Ende des Krieges. Er und einige andere Bauern brachten Getreide für die Armee nach LaMut.« Er beobachtete Lauries Gesicht. »Er hat von dir gesprochen.«
    Auf dem Gesicht des früheren Sängers zeichnete sich ein befremdlicher Ausdruck ab, den keiner der am Tisch Versammelten

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