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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erreichten.
    Ein wachsamer Stalljunge hatte sie heranreiten gehört, kam aus seiner Kammer und öffnete ihnen die Scheune - nur wenige Reisende waren in dieser Gegend nach Sonnenuntergang noch unterwegs, und er hatte schon alles abgesperrt. Sie kümmerten sich rasch um ihre Tiere, wobei Jimmy und Martin gelegentlich einen Blick auf den Wald warfen, ob von dort Ärger drohte.
    Als sie die Arbeit erledigt hatten, packten sie ihre Bündel und gingen zum Gasthaus hinüber. Während sie die freie Fläche zwischen der Scheune und dem Hauptgebäude überquerten, meinte Laurie: »Ist doch schön, daß wir jetzt eine warme Mahlzeit bekommen.«
    »Könnte leicht die letzte für eine ganze Weile werden«, bemerkte Jimmy.
    Dann standen sie vor dem Haus und entdeckten das Schild über der Tür, das einen auf dem Kutschbock seines Wagens schlafenden Mann darstellte. Das Maultier hatte sich losgerissen und rannte gerade davon. Laurie sagte: »Der Schlafende Kutscher gehört zu den besten Gasthäusern, die ihr je besuchen werdet, allerdings treibt sich hier zu manchen Zeiten sehr eigentümliches Volk herum.«
    Sie öffneten die Tür und betraten einen hellen und freundlichen Gastraum. In einem großen Kamin brannte ein knisterndes Feuer, davor standen drei große Tische. Gegenüber der Tür auf der anderen Seite des Raums stand eine lange Theke, hinter der große Bierfässer lagerten. Und mit einem Lächeln auf den Lippen kam ihnen der Gastwirt entgegen, ein Mann in der Mitte seiner Jahre und von stattlicher Erscheinung. »Ah, Gäste. Willkommen.« Als er sie erreichte, wurde sein Lächeln noch breiter. »Laurie! Roald! Das gibt es doch nicht! Das muß doch Jahre her sein! Freut mich, euch zu sehen.«
    Der Sänger sagte: »Grüß dich, Geoffrey Das sind Freunde von mir.«
    Geoffrey nahm Laurie beim Arm und führte ihn zu dem Tisch neben der Theke. »Deine Freunde sind mir so willkommen wie du selbst.« Er setzte sie an den Tisch und sagte: »Freue mich wirklich, dich zu sehen. Wünschte, du wärst schon vor zwei Tagen hier aufgetaucht. Da hätte ich gut einen richtigen Sänger gebrauchen können.«
    Laurie lächelte nur. »Gab es Ärger?«
    Die Miene des Wirtes verriet seinen ständigen Kummer. »Wie immer. Wir hatten eine Gesellschaft von Zwergen hier, die sangen den ganzen Abend ihre Trinklieder. Und dazu mußten sie unbedingt den Takt klopfen, indem sie mit allem, was sie in die Finger bekamen, auf den Tisch schlugen: Weinbecher, Krüge, kleine Äxte. Was auf dem Tisch stand, war ihnen natürlich ganz und gar egal. Das ganze Geschirr ist kaputtgegangen, und der Tisch war vollkommen zerkratzt. Ich bin erst heute nachmittag damit fertig geworden, den Gastraum wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen, und den Tisch mußte ich vollkommen erneuern.« Er warf Roald und Laurie einen spöttisch drohenden Blick zu: »Also fangt nicht wieder irgendwelchen Ärger an, wie letztes Mal. Ein Krawall pro Woche reicht mir.« Er deutete mit den Augen in die Runde. »Jetzt ist es noch ruhig, aber ich erwarte noch einen Wagenzug. Ambros, der Silberhändler, kommt zu dieser Jahreszeit immer in die Gegend.«
    Roald sagte: »Geoffrey, wir sterben vor Durst.«
    Der Mann entschuldigte sich augenblicklich. »Oh, tut mir leid. Ihr habt eine lange Reise hinter euch, und ich steh' hier und schwatze wie ein Klatschweib. Womit kann ich euch dienen?«
    »Bier«, entgegnete Martin, und die anderen fielen im Chor ein.
    Der Mann eilte davon und kehrte Momente später mit einem Tablett voller Zinnkrüge zurück, alle bis zum Rand mit kaltem Bier gefüllt. Nach einem ersten langen Schluck des bitteren Gesöffs fragte Laurie: »Warum treiben sich die Zwerge denn so weit von ihrer Heimat entfernt herum?«
    Der Wirt setzte sich zu ihnen an den Tisch und wischte sich die Hände an der Schürze ab. »Habt ihr die Neuigkeiten nicht gehört?«
    Laurie meinte: »Wir kommen gerade aus dem Süden. Was gibt es denn Neues?«
    »Der Rat der Zwerge am Steinberg, ihre Versammlung in der langen Halle des Anführers Harthorn in der Ortschaft Delmoria.«
    »Zu welchem Zweck?« fragte Arutha.
    »Also, die Zwerge, die hier durchkamen, hatten den ganzen Weg von Dorgin zurückgelegt, und nach dem, was sie geredet haben, besuchen die Zwerge aus dem Osten zum ersten Mal seit ewigen Zeiten wieder ihre Brüder im Westen. Der alte König Halfdan von Dorgin schickt seinen Sohn Hogne und seine Rowdykumpanen, damit sie hier im Westen der Wiedereinsetzung von Tholins Linie beiwohnen. Seit

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